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Die „Open Stage“ der Internorga vermittelte vielfältige Impulse.
© HMC/René Zieger
Titel E-Paper 10-24
Messen

Außer-Haus-Markt von morgen

Die Internorga versammelte vom 8. bis 12. März erneut die Außer-Haus-Branche in Hamburg. Unter dem Motto „Alle zusammen.“ gab es Ausstellende aus aller Welt, ein außergewöhnliches Rahmen­programm sowie viel Raum für Networking.

Wettbewerbe, Preisverleihungen, informative Bühnensessions und vor allem die rund 1.200 Ausstellenden sorgten dafür, dass die Internorga auch 2024 zu einem spannenden Informations- und Trendmarktplatz wurde. Wie Claudia Johannsen, Business Unit Director der veranstaltenden Hamburg Messe und Congress (HMC), betont, habe man besonders die Net­working-Möglichkeiten stärken wollen: „Denn es gibt nach wie vor sehr viel Austausch- und Informationsbedarf. Daher haben wir den Fokus unseres Events auch genau darauf gelegt.“

 

Branche weckt Interesse

Die Internorga versteht sich als „internationale Fachmesse für Gastronomie, Hotellerie, Bäckereien und Konditoreien“, doch gerade der Bereich Bäckereien ist seit einigen Jahren auf Aussteller- wie Besucherseite stark unterbesetzt. Dennoch war gerade in den Foodservice-Hallen der Begriff in aller Munde, hatten doch neueste Marktforschungszahlen den Teilnehmern am Internationalen Foodservice-Forum zum Auftakt der Messe vor Augen geführt, wie robust und wachtstumsstark sich gerade dieser Teilbereich des Außer-Haus-Marktes entwickelt. Nicht von ungefähr verlagern viele Zulieferer, z.B. aus der Molkereibranche, ihren Fokus auf Bäcker und schaffen dafür zum Teil sogar neue Business Units. Man darf also gespannt sein, wie sich diese Szene weiterentwickelt.

Es versteht sich, dass das Ausstellungs­angebot einer Internorga auch Bäckerei- und Konditoreiunternehmern ausreichend Interessantes zu bieten hat, sei es für den gesamten Bereich der Spül- und Reinigungslösungen, für einen umfassenden Überblick zu Kaffeemaschinen oder auf der Suche nach neuen Snacks, Zutaten oder Getränkeideen für Café und Bäcker­gastronomie. Der viel geforderte „Blick über den Tellerrand“ – auf der Internorga ist er möglich.

Nicht mehr wegzudenken sind von der Hamburger Frühjahrsmesse Start-ups mit gerne auch mal „schrägen“ Produkten und Geschäftsideen, wie sich erneut in der „Newcomers‘ Area“ der Messe bewies. Hier trafen die Fachbesucher auf die spannendsten Produktneuheiten und vernetzten sich auf der Bühne „What the Food! – by foodlab“. Dank Food-Trendforscherin Karin Tischer (food & more), von deren „Pink Cube“ aus erneut spannende Trendexpeditionen und Vorträge auf der „Open Stage“ ausgingen, wurden weltweite Entwicklungen transparent und die ausgestellten Neuheiten kontextuell eingeordnet.

Mit dem „AI Center“ war der Künst­lichen Intelligenz auch 2024 ein eigener Bereich gewidmet. Zudem waren wieder neue Formate am Start, z. B. ein Programmierwettbewerb und die Influencer-Plattform „The Social Kitchen“. „Die Vielfalt der ausstellenden Unternehmen, ihre Produkte und innovativen Lösungen und Konzepte waren mehr als beeindruckend“, kommentierte Matthias Balz, Director Internorga. Für den „Zukunftspreis“ der Internorga gab es in diesem Jahr mehr Bewerber denn je zuvor – auch das ein Beleg für die Innovationspower der Branche(n).

 

Das war auffällig:

  • Inklusion und Diversität setzen sich in allen Bereichen, wo Menschen arbeiten, als Standardgrößen durch.
  • Die Entwicklung von Lebensmitteln aus pflanz­lichen Rohstoffen bleibt der Megatrend, aktuell besonders ausgeprägt bei Ersatzprodukten für Ei, Fisch und Meeresfrüchten, sogar Spare Ribs. Aus der Vielzahl der Neuentwicklungen wird der Markt aber durch Faktoren wie Praktikabilität, Kundenakzeptanz, Preis und vor allem durch den kritischen Blick auf Inhaltsstoffe und Herkunft der Zutaten eine Auswahl treffen.
  • „Eatertainment“ bringt ausgefallene Ernährung und Unterhaltung zusammen. Beispiel: Die Musik-Lollipops, dank derer man „Musik durch den Mund hören kann“.
  • „Gesunde Ernährung“ kann nicht mehr pauschalisiert werden, sondern wird von Spezialisten individuell auf die Kunden zugeschnitten.
  • Automatisierte Lösungen vom einfachen Vending bis hin zur autonomen Filiale können das Personal in den Geschäften zwar nicht ersetzen, aber den Fachkräftemangel zumindest gut abfedern.
  • Food- bzw. Snacktrends stammen nicht mehr zwangsläufig aus den USA, sondern häufig aus Asien oder bei Backwaren auch aus Schweden (Zimtschnecke) oder Portugal (Pastel de Nata).
  • Kreative Ansätze zur Bekämpfung von Food Waste auf allen Ebenen sind weiter stark gefragt.

Brainfood und Austausch, von Experten lernen und netzwerken – diese Möglichkeiten bot die Internorga 2024 an allen fünf Tagen in den Messehallen und auf der „Open Stage“ vermittelten Branchengrößen und Trendforschende Einblicke in den Außer-Haus-Markt von morgen. Die Afterwork-Lounge „Off the Record“ rundete auch 2024 die Messetage ab. „Wir haben die Branche trotz diverser Streiks im Bahn- und Luftverkehr nicht nur im CCH und auf dem Messegelände, sondern in der gesamten Stadt zusammengebracht. Die Stimmung war großartig, die Teilnehmenden vom Angebot der Internorga überzeugt – ich freue mich persönlich bereits auf das nächste Jahr“, resümiert Heiko M. Stutzinger, CEO der HMC

Mit rund 80.000 Besuchenden (Vorjahr: 82.400, 2019: 91.300) bewährte sich  die Internorga 2024 als internationale Leitmesse. Die nächste Ausgabe findet vom 14. bis 18. März 2025 in Hamburg statt.

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