Es knisterte förmlich vor Spannung in der Halle A4 auf dem iba Forum, als die Gewinner der Deutschen Meisterschaft bekannt gegeben wurden. Tagsüber hatten die vier angetretenen Teams in den gläsernen Schaubackstuben alles gegeben: Sie hatten sowohl Brötchen, Plunder- und Blätterteiggebäck, Brote sowie ein Schaustück zum Thema „Gemeinschaft“ anfertigen müssen. „Bewertet wurde alles nach der jeweiligen Fertigkeit und Herstellungsweise, der Hygiene mit der alles hergestellt wurde und wie die Gebäcke am Ende präsentiert und dekoriert wurden“, erläuterte Jurypräsident Wolfgang Schäfer. 2009 war die Meisterschaft ins Leben gerufen worden. „Wir wollten einen Wettbewerb für gestandene Fachleute schaffen“, erklärte ZV-Präsident Michael Wippler. Eine Entscheidung, die goldrichtig gewesen sei: „Mir geht das Herz auf, wenn ich solche Berufskollegen sehe, die sich öffentlich derart großen Herausforderungen stellen.“
Eindeutiges Ergebnis
Neun Juroren der Bäckernationalmannschaft hatten die Backwaren vor der Entscheidung eingehend unter die Lupe genommen bzw. verkostet. „Es war, anders als wir es schon in den Vorjahren hatten, kein Wimpernschlagfinale, sondern eine ganz eindeutige, ganz klare und sehr faire Entscheidung – das beruhigt mich sehr“, sagte Schäfer. Die Bewertungen der neun Juroren habe hier einhellig gezeigt, wem der dritte, der zweite und wem der erste Platz in dieser Meisterschaft zustehe. „Alle haben hier Großartiges geleistet“, lautete das einhellige Urteil. Das Team Yannick Dittmar und Hans Wegener landete auf dem vierten Platz und wurde mit einer Dankesurkunde ausgezeichnet.
Großartiges Engagement
Michael und Christian Dick aus Denzlingen konnten den dritten Platz für sich sichern. Ein Freudenschrei besiegelte den zweiten Platz für Jörg Ripken und Patrick Brandt, die sich auf den zweiten Platz gekämpft haben. „Die zurückliegenden Monate waren schon verrückt“, hatte die Frau von Jörg Ripken vor der Siegerehrung verraten – denn solch eine Wettbewerbsteilnahme erfordert sehr viele Arbeitsstunden, in denen die Teilnehmer für das Finale trainieren. Ein ganzes Jahr lang habe die Vorbereitungszeit bei ihnen gedauert, verrieten Lea Wagner und Johanna Lenhardt. Doch das Engagement zahlte sich aus: Die beiden Frauen hatten sich für die Meisterschaft laut eigenen Aussagen vorgenommen, „Frauenpower zu zeigen“ und das gelang ihnen mit dem ersten Platz auch vortrefflich.
„Wir können es noch nicht so recht glauben“, sagte Johanna Lenhardt kurz nach dem Sieg, „ein paar Sachen sind schief gegangen aber es waren wohl auch ein paar Sachen gut“, sagte sie lachend. Die beiden seien während des Wettbewerbs kurzzeitig ins Schwitzen gekommen, als das Schaustück zwischendurch einmal kaputt ging. Auch die Brote seien eine Spur dunkler aus dem Ofen gekommen, als eigentlich geplant war. Aber jetzt den Siegerpokal in den Händen zu halten, sei nicht nur sehr überraschend, sondern mache sie beide auch überglücklich. Nicht nur das: Mit dem ersten Platz haben sie sich einen Platz in der Deutschen Bäckernationalmannschaft gesichert.
