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Manche Bäckereien schließen wegen Personalmangels früher.
© Heiko119/Getty Images
Verbände

LIV Bayern übt Kritik

Nachdem bayerische Landtagsabgeordnete eine Veränderung des Ladenschlussgesetzes zur Diskussion gestellt haben, bezieht der Landesinnungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk dazu Stellung – und kritisiert den Vorschlag vehement.

Der Vorschlag junger CSU-Abgeordneter, erneut am Ladenschluss zu rütteln, findet beim Bayerischen Bäckerhandwerk keinen Anklang. Die Süddeutsche hatte hierüber in ihrer Ausgabe vom 26. März berichtet. „Der Personalmangel zwingt bereits jetzt zu Schließungen und eine Ausweitung des Ladenschlusses würde die Situation im Handwerk und Handel weiter unnötig verschärfen“, kritisiert Landesinnungsmeister Heinrich Traublinger jun. Der Aussage von Maximilian Böltl, dass sich der „Staat bis in den hintersten Winkel des Kühlschranks breit gemacht habe und zu viel regelt“, kann der LIM durchaus einiges abgewinnen. Gegen einen Bürokratieabbau und eine Entlastung der Bürger und des Mittelstandes habe er nichts. Bereits jetzt investiere jeder Handwerksbäcker mehr als zwölf Stunden jede Woche nur in die Abarbeitung bürokratischer Auflagen wie Statistiken. „Die jungen Abgeordneten können uns gerne ansprechen, denn wir hätten hier jede Menge Vorschläge“, meint Traublinger.

 

Personalkrise nicht unnötig verschärfen

Die Idee, in regionalen Modellprojekten längere Ladenöffnungszeiten auszuprobieren, stößt auf massiven Widerstand und ist laut LIM in der Praxis für die Betriebe nicht umsetzbar, „da hierfür kein Personal verfügbar ist“. Die verlängerten Öffnungszeiten würden die ohnehin schon angespannte Personalsituation im Ernährungshandwerk weiter verstärken. „Es wird immer wieder argumentiert, dass es jedem frei steht, ob er öffnen will. Das ist nicht der Fall, wenn man z.B. einer vertraglichen Öffnungspflicht unterworfen ist oder man Umsatz verliert, wenn der umliegende Wettbewerb öffnet“, betont Heinrich Traublinger jun.. So genannte Smartstores, also Geschäfte ohne Personal, seien sicherlich eine Überlegung wert, aber auch diese müssten sich an das geltende Ladenschlussgesetz halten. Eine Ausweitung bringe unnötig Unruhe und Verunsicherung in einen ohnehin schon sehr angespannten Arbeitsmarkt, sagt Traublinger.

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