In seiner Laudatio betonte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Großbäckereien, Armin Juncker, die besondere Bedeutung der ausgezeichneten Arbeit für die wissenschaftliche Betrachtung der Vorgänge bei der Teigherstellung. Gerade bei einem Naturprodukt wie Brot würden sich die Materialeigenschaften häufig ändern genau wie die Prozesse bei der Be- und Verarbeitung von Teig – wodurch es manchmal zu Überraschungen käme. Wichtig sei es daher, das Verständnis für das Zusammenwirken von Stärke und der Glutenmatrix zu erweitern.
Steuerung der Oberflächenfunktionalität
Das besondere Verdienst der Arbeit von Dr. Brandner sei es, dass sie die Komplexität des natürlichen Weizenteiges reduziert habe, führte Armin Juncker aus. So habe sie etwa Stärkekörner durch künstliche Komponenten wie Glaspartikel mit unterschiedlicher Oberfläche oder die Glutenmatrix durch definierte Polymere ersetzt. Auf diese Weise konnte sie die Oberflächenfunktionalität gezielt steuern. Durch diesen innovativen Ansatz leistete sie einen Beitrag zum Verständnis über den Einfluss der Partikel-Polymergrenzfläche auf das Materialverhalten – und erhalte zu Recht den Förderpreis des Verbandes.
Der Preis wurde am 18. Januar 2024 im Rahmen der Wissenschaftlichen Informationstagung der Berlin-Brandenburgischen Gesellschaft für Getreideforschung e.V. in Berlin verliehen.