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Gute Stimmung, tolle Ideen, kreative Rezepte – das backende Handwerk gab auf der IGW eine top Figur ab.
© Kühmayer
Messen

Die Bäcker rissen es raus

Aussteller- und Besucherzahlen der Internationalen Grünen Woche (IGW) gingen in diesem Jahr erneut zurück. Dennoch brillierte hier das backende Handwerk mit kreativen, ansprechenden Messeauftritten und trommelte erfolgreich für die eigene Zunft.

Die Internationale Grüne Woche (IGW), die vom 18. bis zum 29. Januar in den Messehallen unter dem Berliner Funkturm stattfand, hat einmal mehr ihre Kompetenz als internationale Verbraucherschau für Landwirtschaft und Ernährung unter Beweis gestellt. Allerdings: Aussteller- und Besucherzahlen gingen erneut deutlich zurück. Rund 275.000 Besucher kamen an den zehn Öffnungstagen. Vor einem Jahr lag die Zahl bei rund 300.000, bei der letzten Veranstaltung vor der Pandemie gar bei 400.000. Im selben Zeitraum sank die Ausstellerzahl von 1.800 auf nunmehr 1.400.

 

Tolle Präsentationen

Die Messe Berlin als Veranstalter sprach in der Abschlusserklärung trotzdem von einer „erfolgreichen globalen Dialogplattform für Politik und Branche“. Vor allem lässt sich festhalten, dass es eine wichtige Bühne für das backende Handwerk war, die von der backenden Zunft in Perfektion bespielt wurde. Die Schaubackstube des Zentralverbandes, mit tatkräftiger Unterstützung der ADB Berlin-Brandenburg, geriet daher erneut zum Highlight auf der IGW. Für viele Sinne, von der Optik, über die Haptik, bis hin zu Geruch und Geschmack, wurde hier für Jung und Alt etwas geboten. Es gab frische Backwaren direkt aus dem Backofen, vor allem Snacks für „auf die Hand“ oder kleine Brote. Die „Schwarzbierstangen“, das „Saatenbrot im Körbchen“ oder der „Quarkkuchen“ zählten zu den Verkaufsschlagern. Die Bäcker-Nationalmannschaft –  darunter auch Nicole und Patrick Mittmann, die beim UIBC-Cup gewonnen hatten –  sowie Brot-Sommeliers aus ganz Deutschland bewiesen Leidenschaft und Können. 

Die unternehmerische Tätigkeit des deutschen Backgewerbes mit eigenständig organisierten Ständen erfüllte ebenfalls höchste Ansprüchen. Die Brandenburg-Halle lag hierbei quantitativ ganz vorne. Brotsommelier Tobias Exner aus Beelitz kredenzte „Französisches Landbrot“ (70% Weizenanteil, 30% Roggen) sowie die „Brandenburger Urkraft“, eine bereits seit drei Jahren erfolgreiche Rezeptur, die in Kooperation mit dem aus Schwedt/Oder stammenden, dreifachen Kanu-Olympiasieger Sebastian Brendel entstand.

Spannende Brotkreationen

Die Bäckerei Plentz aus dem Nordberliner Umland bewarb in besonderem Maße das „Friedensbrot“, ein Kartoffelbrot mit Natursauerteig, verfeinert mit Bockshornklee. Eine im Verkaufspreis enthaltene Spende von 25 Eurocent soll dem engagierten Christen Karl-Dietmar Plentz im kommenden Jahr helfen, mit seinem Pferdefuhrwerk eine Friedensfahrt von Berlin nach Jerusalem zu unternehmen: Fahrstrecke rund 4 800 Kilometer. Das BioBackHaus Leib, früher Berlin-Wilmersdorf, mittlerweile mit Hauptsitz in Falkensee hatte sein „Apfelbrot“ (Dinkel mit frischen Äpfeln) im Fokus. Mecklenburg-Vorpommern wurde durch die Bäckerei & Konditorei Behrens aus  Plau am See vertreten, die u.a. „Algenbrot“ im Gepäck hatte . Eine eigene Schaubäckerei zeigte außerdem rund 1 000 Schülern die Fähigkeiten des hiesigen Bäckerhandwerks. Selbst ganz neue Aussteller wagten den Messeauftritt. Michas Naturbackstube aus Lichtentanne (Sachsen) hatte „Amaranth- und Koriander-Roggenbrot“ im Angebot. Zudem gab es in Gemeinschaft mit einer örtlichen Brauerei „Bierstangen“ aus Treber.

Auch wenn die Messe seit einigen Jahren an Besucher- und Ausstellerzahlen verliert: Das deutsche Bäcker- und Konditorenhandwerk hat es geschafft hier sehr viele positive Eindrücke vermitteln können. Die kommende Grüne Woche soll vom 17. bis 26. Januar 2025 stattfinden.

 

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