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Lebensmittel sind in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern nach wie vor günstig. Allerdings: Für die von Armut betroffenen Menschen sind die jüngsten Preisanstiege nur schwer zu verkraften – darüber zeigt sich der Bundesverband Deutsche Tafel besorgt.
© Lebensmittel sind in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern nach wie vor günstig. Das vermeldet die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie. Der vom Statistischen Bundesamt für Juli 2013 ermittelte Preisanstieg bei Nahrungsmitteln von 5,7% (gegenüber dem Vorjahresmonat) täusche über das günstige Preisniveau im deutschen Lebensmittelmarkt hinweg. Der deutsche Verbraucher gebe im Durchschnitt weniger als 12% seines Konsumbudgets für Essen und Trinken aus. Langfristig sind demnach die Lebensmittelpreise hierzulande nur halb so stark gestiegen wie die Preise für die übrige Lebenshaltung. Die jüngsten Preisanstiege bei Lebensmitteln sind auf gestiegene Rohstoff-, Energie- und Personalkosten zurückzuführen. Witterung und Hochwasser haben speziell in Deutschland die Rohstoffsituation in einigen Bereichen verschärft. Hinzu kommt ein statistischer Effekt: Aufgrund der Niedrigpreisphase im Juli 2012 erscheinen die Preise bei einzelnen Produktsegmenten im Juli 2013 vergleichsweise hoch. Gegenüber dem direkten Vormonat Juni sind die Lebensmittelpreise im Juli 2013 jedoch sogar leicht gesunken. Allerdings: Für die von Armut betroffenen oder bedrohten Menschen macht sich der Preisanstieg trotz insgesamt niedrigem Preisniveau natürlich verheerend bemerkbar. Darüber zeigt sich u.a. der Bundesverband Deutsche Tafel besorgt. „Wenn die Lebensmittelpreise innerhalb eines Jahres um 5,7% steigen, dann macht sich das für die Mehrzahl der Verbraucher kaum bemerkbar. Für die rund 12 bis 14 Mio. von Armut betroffenen oder bedrohten Menschen allerdings schon. Sie müssen nun nochmehr rechnen, als ohnehin schon. Wie sich unter diesen Umständen eine ausreichende Ernährung gewährleisten lässt, ist fraglich“, beurteilt der Vorsitzende des Bundesverbands Deutsche Tafel Jochen Brühl die Situation. 300 Euro versus 135 Euro „Die staatlichen Leistungen zur Existenzsicherung müssen endlich am realen Bedarf der Menschen berechnet werden und die Teuerungsraten berücksichtigen. Es kann nicht sein, dass Menschen am Ende des Monats ausgerechnet bei Lebensmitteln sparen. Das ist unwürdig.“ Bei einem Durchschnittshaushalt fielen die Ausgaben für Nahrungs- und Genussmittel mit rund 12% nicht so stark ins Gewicht. Rund 300 Euro würden so monatlich bei Bäckern, Fleischern, Supermärkten und in der Gastromie ausgegeben. Für die etwa 7 Mio. Menschen, die Transferleistungen beziehen, hat der Staat dagegen nur ein sehr knappes Budget für Lebensmittel vorgesehen. Einem alleinstehenden AlgII-Empfänger gesteht der Gesetzgeber etwa 135 Euro für Nahrungsmittel und Getränke zu. Aktuell erhalten etwa 1,5 Mio. Menschen bundesweit Lebensmittelspenden von den 912 Tafeln.
Marktforschung

Preisanstieg bei Nahrungsmitteln von 5,7%

Lebensmittel sind in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern nach wie vor günstig. Allerdings: Für die von Armut betroffenen Menschen sind die jüngsten Preisanstiege nur schwer zu verkraften – darüber zeigt sich der Bundesverband Deutsche Tafel besorgt.

Lebensmittel sind in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern nach wie vor günstig. Das vermeldet die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie. Der vom Statistischen Bundesamt für Juli 2013 ermittelte Preisanstieg bei Nahrungsmitteln von 5,7% (gegenüber dem Vorjahresmonat) täusche über das günstige Preisniveau im deutschen Lebensmittelmarkt hinweg. Der deutsche Verbraucher gebe im Durchschnitt weniger als 12% seines Konsumbudgets für Essen und Trinken aus. Langfristig sind demnach die Lebensmittelpreise hierzulande nur halb so stark gestiegen wie die Preise für die übrige Lebenshaltung.

Die jüngsten Preisanstiege bei Lebensmitteln sind auf gestiegene Rohstoff-, Energie- und Personalkosten zurückzuführen. Witterung und Hochwasser haben speziell in Deutschland die Rohstoffsituation in einigen Bereichen verschärft. Hinzu kommt ein statistischer Effekt: Aufgrund der Niedrigpreisphase im Juli 2012 erscheinen die Preise bei einzelnen Produktsegmenten im Juli 2013 vergleichsweise hoch. Gegenüber dem direkten Vormonat Juni sind die Lebensmittelpreise im Juli 2013 jedoch sogar leicht gesunken.

Allerdings: Für die von Armut betroffenen oder bedrohten Menschen macht sich der Preisanstieg trotz insgesamt niedrigem Preisniveau natürlich verheerend bemerkbar. Darüber zeigt sich u.a. der Bundesverband Deutsche Tafel besorgt. „Wenn die Lebensmittelpreise innerhalb eines Jahres um 5,7% steigen, dann macht sich das für die Mehrzahl der Verbraucher kaum bemerkbar. Für die rund 12 bis 14 Mio. von Armut betroffenen oder bedrohten Menschen allerdings schon. Sie müssen nun nochmehr rechnen, als ohnehin schon. Wie sich unter diesen Umständen eine ausreichende Ernährung gewährleisten lässt, ist fraglich“, beurteilt der Vorsitzende des Bundesverbands Deutsche Tafel Jochen Brühl die Situation.

300 Euro versus 135 Euro
„Die staatlichen Leistungen zur Existenzsicherung müssen endlich am realen Bedarf der Menschen berechnet werden und die Teuerungsraten berücksichtigen. Es kann nicht sein, dass Menschen am Ende des Monats ausgerechnet bei Lebensmitteln sparen. Das ist unwürdig.“ Bei einem Durchschnittshaushalt fielen die Ausgaben für Nahrungs- und Genussmittel mit rund 12% nicht so stark ins Gewicht. Rund 300 Euro würden so monatlich bei Bäckern, Fleischern, Supermärkten und in der Gastromie ausgegeben. Für die etwa 7 Mio. Menschen, die Transferleistungen beziehen, hat der Staat dagegen nur ein sehr knappes Budget für Lebensmittel vorgesehen. Einem alleinstehenden AlgII-Empfänger gesteht der Gesetzgeber etwa 135 Euro für Nahrungsmittel und Getränke zu. Aktuell erhalten etwa 1,5 Mio. Menschen bundesweit Lebensmittelspenden von den 912 Tafeln.

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