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Das Feingebäck „Meißner Fummel“ ist durch EU-Recht als Herkunftsbezeichnung geschützt.
© Anna Rudnitskaya/Getty Images
Marktforschung

Geschützte Lebensmittel

Eine Untersuchung von EU-Gütesiegeln für traditionelle und regionale Lebensmittelerzeugnisse zeigt, welche Produkte EU-weit am häufigsten geschützt werden. In Deutschland ist vor allem Bier geschützt, aber nur zwei regionale Brotsorten.

Der Wert regionaler Produkte rückt bei Verbrauchern und Produzenten immer mehr in den Fokus. Die Berlin School of Business and Innovation (BSBI) hat EU-Gütesiegel für traditionelle und regionale Lebensmittelerzeugnisse analysiert und die Ergebnisse nach Ländern und Lebensmitteln kategorisiert. Aus Ländersicht weit vorn ist Italien. Mehr als jede vierte Eintragung im EU-Verzeichnis für traditionelle und regionale Lebensmittelerzeugnisse kommt aus der Heimat von Parmaschinken, Gorgonzola und Aceto balsamico.

 

Deutschland schützt vor allem Bier

In Deutschland wird häufig Bier geschützt. Ob Kulmbacher, Kölsch oder Münchener Bier: Die Hälfte des geschützten europäischen Gerstensaftes kommt aus Deutschland. Auch der Ruf als Fleisch- und Wurstnation findet sich mit eingetragenen Produkten wie Berliner Currywurst, Thüringer Leberwurst oder dem Fleisch der Diepholzer Moorschnucke bestätigt. Daneben ließen sich deutsche Unternehmen aber auch Obst vom Bodensee, bayrischen Meerrettich und diverse Spargelsorten schützen. Mit schwäbischen Maultaschen und schwäbischen Spätzle finden sich sogar zwei deutsche Produkte in der Kategorie „Pasta“. Im Land der Brotvielfalt sind mit „Bayrischer Brezn“ und „Westfälischem Pumpernickel“ jedoch nur zwei regionale Brotsorten geschützt.

 

Die fünf am häufigsten geschützten Lebensmittelkategorien

Die europaweit am häufigsten geschützten Lebensmittel sind Obst, Gemüse und Getreideprodukte (29% aller Eintragungen in der Kategorie „Lebensmittel und Agrarprodukte“), gefolgt von Fleisch- und Wurstwaren (24%) sowie Käsespezialitäten (17%). Öle, Fette und Butter (10%) finden sich auf Platz vier. Lübecker Marzipan, Dresdner Christstollen, aber auch das Feingebäck „Meißner Fummel“ werden zusammen mit dem schwedischen Weihnachtsbrot „Upplandskubb“ und französischer Brioche den Backwaren (6%) zugeordnet – der fünfthäufigsten geschützten europäischen Lebensmittelkategorie. Die vollständige BSBI-Tabelle der Lebensmittelkategorien findet sich hier.

 

Die Top Ten der Länder

In diesen EU-Ländern gibt es die meisten regionalen Spezialitäten

1          Italien

2          Frankreich

3          Spanien

4          Griechenland

5          Portugal

6          Deutschland

7          Ungarn

8          Rumänien

9          Bulgarien

10        Kroatien

An der Spitze des Rankings steht mit 888 Eintragungen Italien. Das beliebte Urlaubsland schützt am häufigsten seine heimischen Weine. Mehr als jede zweite italienische Eintragung bezieht sich auf Valpolicella, Chianti oder Barolo. Besondere Pasta wurde hingegen nur vier Mal angemeldet. Beim Nachbarn Frankreich –  zweitplatziert mit 766 Eintragungen – steht ebenfalls Hochprozentiges im Vordergrund. Neben Chablis und Champagner sind hier auch sieben verschiedene Cidre-Sorten geschützt. In Spanien und Portugal dominieren hingegen Lebensmittel die Liste der eingetragenen Gaumenfreuden. Die iberische Halbinsel schützt am häufigsten Obst und Gemüse wie Pimientos oder heimische Clementinen, während sich für Portugal zum überwiegenden Teil Schinken- und Wurstvariationen im EU-Register finden. Die vollständige BSBI-Tabelle der Länder und der Anzahl der eingetragenen Produkte ist hier einsehbar.

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