on on on
Bäckermeister Stefan Richter (l.) führt Thomas Trepmann (M.) und Bürgermeister Olaf Reichert den Dorfbackofen vor.
© meeco Communication Services
Branche aktuell

Dorfbackofen als Treffpunkt

In Deutschland war es früher Tradition, sich samstags an einem Dorfbackofen zu treffen und allerlei Backwaren und Gerichte zuzubereiten. Vielerorts gibt es diese Treffpunkte nicht mehr – im sächsischen Kubschütz sieht das anders aus.

Stefan Richter ist als Dorfbäckermeister in Kubschütz und mittlerweile auch als LOM des LIV Saxonia des Bäckerhandwerks Sachsen Verfechter der handwerklichen Nahversorgung und engagiert, dieses Modell wirtschaftlich sinnvoll und nachahmenswert am Leben zu erhalten. So hat er jetzt im öffentlich zugänglichen Frontbereich der Bäckerei einen Holzbackofen gebaut, damit dort unter anderem auch zu dörflichen Anlässen gemeinsam gebacken werden kann.

 

Staatliche Förderung

Der Sächsische Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt, der bei der Einweihung von Abteilungsleiter Thomas Trepmann vertreten wurde, ist von Richters Idee begeistert. „In unseren Dörfern sind es oft die kleinen Dinge, die die Dorfgemeinschaft stärken und das Lebensgefühl der Menschen steigern. Das Projekt des Dorfbackofens ist so eine kreative Idee, die Tradition und Handwerk in die Dorfmitte bringt und zum Mitmachen einlädt. Jedes Brot wird so zu einem Fest für die kleinen und großen Kubschützer. Ich danke Bäckermeister Stefan Richter, dass er diese tolle Initiative ergriffen hat. Das fördern wir gern mit unserem simul+-Mitmachwettbewerb und wünschen allzeit fluffige und schmackhafte Brote“, sagt Minister Schmidt.

 

130 Jahre Backgeschichte

Schon als kleiner Junge war Stefan Richter von den Spuren der Vergangenheit im alten Kellergewölbe der familiären Dorfbäckerei fasziniert. Denn im kaum noch zugänglichen Teil dieses Kellers befand sich ein Holzbackofen, in dem zur Gründungszeit der Bäckerei vor über 130 Jahren das Brot gebacken wurde. „In den letzten Jahren war ich oft auf Veranstaltungen oder Festen unterwegs. Um vor Ort die Kunst des Backens besser präsentieren zu können, lieh ich mir von der BÄKO-Einkaufsgenossenschaft immer wieder mal einen mobilen Holzbackofen aus“, verrät Richter. „Sobald ich auf den Events und auch vor der eigenen Bäckerei ganz bewusst den Brotteig in aller Öffentlichkeit vorbereitete, blieben immer wieder Besucher stehen und man kam ins Gespräch. Zum Start werden wir alle zwei Wochen einen Holzofen-Backtag einrichten und dabei ganz speziell regionales Getreide wie etwa den ‚Jägers Norddeutscher Champagnerroggen‘ verwenden.“

BäckereiBÄKORegionalität

Marktplatz Digital

Das könnte Sie auch interessieren