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Ort der Jahrestagung des Zentralverbands war diesmal die Nicolaikirche in Eisenach.
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Krise erfordert intensiven Dialog

Die diesjährige Jahrestagung des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks war geprägt von der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energie- und Rohstoffkrise und die Folgen für das Bäckerhandwerk. Präsident Michael Wippler und Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider betonten den fortdauernden intensiven Austausch mit der Politik und bereits erzielte Erfolge.

„Die gestiegenen Kosten machen uns Bäckern zu schaffen – ob Energie, Rohstoffe oder Personalkosten, der aktuelle Preis-Tsunami lässt Unternehmer mit Angst in eine ungewisse Zukunft blicken“, resümierte Michael Wippler anlässlich der Versammlung in Eisenach die Lage der Branche. „Unsere Verbände betreiben nicht nur massive Interessenvertretung, sondern standen und stehen den Innungsmitgliedern auch beratend zur Seite, um die stark gestiegenen Kosten zu bewältigen. Wobei im energieintensiven Bäckerhandwerk die Möglichkeiten zur Energieeinsparung begrenzt sind.“

Konstruktiv voran

Dies habe der Zentralverband in den vergangenen Monaten auch immer wieder im Dialog mit der Politik betont, zugleich auf die Dramatik der Lage hingewiesen und vehement auf Entlastungen für das Bäckerhandwerk gedrängt. Die enttäuschenden Ergebnisse der ersten Beschlüsse wurden nicht nur im Berliner Büro wahrgenommen. „Der Unmut der Betriebe ist überall im Land spürbar. Bäcker schrieben wütende Briefe an Abgeordnete, starteten Protestaktionen und gingen sogar auf die Straße. Das Bäckerhandwerk wurde aufgrund hunderter Medienberichte zum Thema #Alarmstufe_Brot zum Symbol für den bedrohten Mittelstand in diesem Land“, bestätigt Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider. Diesem Druck konnte sich auch die Politik nicht entziehen: Nun wird nachgebessert und es soll ein wirksames Entlastungspaket für den Mittelstand auf den Weg gebracht werden. „Sobald die Details bekannt sind, werden wir uns genau anschauen, ob das Paket hält, was versprochen wurde“, verspricht Schneider. „Wir behalten uns noch Pfeile im Köcher für öffentlichkeitswirksame Aktionen. Dass wir das können, hat das Bäckerhandwerk in den vergangenen Wochen schließlich eindrucksvoll bewiesen.“

ZV-Präsident Wippler ließ die Highlights des zurückliegenden Jahres Revue passieren, sprach sich aber auch vehement gegen Entwicklungen aus, die der ZV als verfehlt einstuft – allem voran die Einführung des Mindestlohns als „Aushebelung der Tarifautonomie“. Wippler dankte ferner allen engagierten Bäckern für ihren Einsatz, gerade auch in der aktuellen Krisensituation: „Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Bäckerfamilie eng zusammensteht und auch die einzelnen Betriebe großen Einfluss auf ihre Abgeordneten haben können, wie das Engagement vieler Betriebe widerspiegelt. Gemeinsam haben wir – auf unterschiedlichen Wegen – schon sehr viel erreicht.“

Weitere Schwerpunkte der Tagung waren die Berichte von HGF Daniel Schneider und der Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft, Susanne Fauck. Alle Beschlüsse und Entlastungen erfolgten einstimmig. An der Jahrestagung in der traditionsreichen Nicolaikirche in Eisenach nahmen neben den Delegierten zahlreiche Ehrengäste teil, darunter ZV-Ehrenpräsident Peter Becker und der europäische Bäckerpräsident Dominique Anract. Gedacht wurde dabei auch des jüngst verstorbenen Thüringer Landesinnungsmeisters Lutz Koscielsky, der die Veranstaltung maßgeblich geplant hatte.

 

Unermüdlich in Sachen Handwerk

Als Zeichen für seinen unermüdlichen Einsatz für das Bäckerhandwerk wurde Präsident Wippler im Rahmen des festlichen Abends auf der Wartburg von ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer das Handwerkszeichen in Gold verliehen. Wollseifer würdigte Wippler für sein langjähriges Engagement für das Handwerk in den unterschiedlichsten Gremien und Funktionen. Durch seine ehrenamtliche Arbeit habe er den Zusammenhalt innerhalb der Bäckerfamilie gestärkt.

Gastgeber der Jahrestagung 2023 wird der Bäckerinnungsverband Südwest sein.

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