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Der amtierende Vorstand (v.l.): Uwe Mahlkow, Christa Lutum, Tobias Exner, GF Johannes Kamm und Heiko Paul.
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BonusinhalteInnungen

Zukunft soll Reformen bringen

Der Verbandstag des Bäcker- und Konditoren-Landesverbands Berlin-Brandenburg bot viel Gesprächsbedarf. Vor allem über Löhne, Energiekosten, Ausbildung und verbandsinterne Strukturreformen wurde Ende April in Berlin diskutiert.

Rund 25 Teilnehmer des regionalen Bäcker- und Konditorenhandwerks, darunter elf stimmberechtigte Mitglieder, kamen zum Verbandstag, der diesmal im turnusgemäßen Wechsel von der Berliner Innung ausgerichtet wurde. Dr. Friedemann Berg bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Landesverband sowie mit der regionalen Akademie Deutsches Bäckerhandwerk. Zudem sprach er die extrem gestiegenen Energiekosten an. Man sei hier vonseiten des ZV tätig geworden, habe sich etwa mit der Forderung nach der systemrelevanten Einstufung des Bäckerhandwerks an die Bundesregierung und die Landesregierungen gewandt. Zudem forderte Berg für backende Betriebe die Möglichkeit der Aussetzung von Gas- und Stromumlagen.  Nicht umhinkam der ZV-Justitiar um das Thema Löhne, zumal Bundesarbeitsminister Heil mit seinem an der zuständigen Kommission vorbei gerichteten Vorschlag einer deutlichen Erhöhung des Mindestlohnes eine Steilvorlage lieferte. Berg formulierte die Bitte, die Anhebung zum nächsten Termin auszusetzen. „Wir müssen hier noch deutlicher werden“, forderte der stellvertretende Verbandsvorsitzende Tobias Exner. Auch die Verbandsvorsitzende Christa Lutum nahm Stellung: „DAX-Unternehmen haben mit 14 oder 18 Euro Mindestlohn keine Probleme.“ Das sei jedoch nicht auf das Bäckerhandwerk projizierbar.

 

Reformen nötig

Nicht nur die äußeren Umstände sorgten an diesem Abend für Gesprächsstoff: Vor allem die Strukturen der verschiedenen Verbandsebenen wurden kritisch hinterfragt. Die Mitgliederzahlen in Raum Berlin und Brandenburg waren einmal mehr rückläufig. „Wir ha- ben im letzten Jahr 10% unserer Mitglieder verloren“, musste Verbandsgeschäftsführer Johannes Kamm mit Besorgnis feststellen. Darunter seien diesmal nicht nur Geschäftsaufgaben, sondern gar Austritte gewesen. Die Mitgliederzahl sank 2023 im Verbands- gebiet auf 185 Betriebe (2022: 205). Hier äußerte man sich einhellig, dass es einer Strukturreform bedürfe. „Eine Innung sollte mindes- tens 30 Mitglieder haben“, schlug Dr. Friedemann Berg vor – eine Zahl, die mittlerweile in Brandenburg nicht in allen Fällen erreicht wird.

 

Was bringt die Zukunft?

Zum Abschluss des Verbandstags stand ein Vortrag der ADB-Fachschullehrerin Karolin Krause auf dem Programm. Er hatte die „Generation Z“ zum Inhalt – die Geburtsjahrgänge 1996 bis 2010, die jetzt in den Arbeitsmarkt drängen. „Nur ein Klick entfernt“, lau- tet hier das alltägliche, digitale Motto. „Die Generation Z will sich selbst verwirklichen, Spaß am Beruf, ein gutes Arbeitsklima und ein passendes Arbeits- umfeld haben“, analysierte Krause. Dem müsse letzt- lich auch das Bäcker- und Konditorenhandwerk Rech- nung tragen, wenn es um die Nachwuchsgewinnung geht. | Stephan Kühma

 

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