Mit dem ersten so genannten Hackathon (Wortschöpfung aus den Begriffen Hacken und Marathon) wurde ein Event geboren, das für das backende Handwerk die Zukunft weisen soll. Die Teilnehmer setzten sich intensiv mit der Fragestellung auseinander, wie der Alltag eines Bäckers oder Konditors in den Bereichen Nachhaltigkeit, Personalentwicklung und Organisationsmanagement durch technologischen sowie digitalen Fortschritt vereinfacht werden kann.
„Wir versuchen als BÄKO, immer neue Impulse zu geben“, sagte Initiator Stefan Strehle, Vorstandssprecher der BÄKO-ZENTRALE, eingangs der Veranstaltung. Man wolle Innovationsplattform sein. Das Bäcker- und Konditorenhandwerk müsse im immer schwieriger werdenden Systemwettbewerb stabilisiert, ja mehr noch vorangebracht werden. Die Vielfalt und Qualität im Backgewerbe solle auch unter neuzeitlichen Vorgaben ihren Bestand haben. „Die Welt tickt heute digital“, so eine der zentralen Aussagen. So schien es konsequent, Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen zusammenzubringen. Techies, Programmierer, Marketingschaffende, Bäcker, Konditoren und viele weitere Innovatoren diskutierten von morgens bis tief in die Nacht, welche (häufig auch KI-gestützten) Möglichkeiten vorstellbar sind. Zweieinhalb Tage lang beschäftigten sich Hacker, Internetaffine, Studenten diverser Fachrichtungen, Wirtschaftsfachleute sowie Brancheninsider mit analogen Herausforderungen und digitalen Lösungen. Die Eventlocation „Amplifier“ in Berlin als Ort des Geschehens bot als Mischung aus historischem Ambiente mit 120-jähriger Tradition und moderner Ausstattung einen würdigen Rahmen.
Die BÄKO schuf im Sinne ihres genossenschaftlichen Förderauftrags für das backende Handwerk hierzu den idealen Rahmen und mit dem Instrument Hackathon eine progressive Plattform, um Impulse für den backenden Markt zu geben. „Für uns war es wichtig, das backende Handwerk und die stürmisch, kreative Entwickler-Community zusammenzubringen und intensiv diskutieren zu lassen. Unser Wunsch war es, dass beide Seiten bereits in diesen zweieinhalb intensiven Tagen voneinander profitieren und praxisnahe Lösungen für das Tagesgeschäft des backenden Handwerks erarbeiten. Das war ein Wagnis und wir sind begeistert, dass der Plan aufgegangen ist“, berichtet Stefan Strehle.
Auch die Entwickler-Community zeigte sich begeistert für die branchenspezifische Kombination der Teams und waren fasziniert von der Themenvielfalt des anspruchsvollen Backhandwerks. „Eigentlich kennen wir Hackathons stark tech-orientiert. Die Gespräche mit den Bäckern und Konditoren haben uns dazu sehr wertvolle Insights in die Branche gebracht und waren sehr inspirierend“, urteilte z.B. Jeremias Fuchs, Digitalstratege.
Erwartungen übertroffen
16 Teams präsentierten am letzten Veranstaltungstag coram publico in kurzen, prägnanten Vorträgen ihre Ergebnisse. Neben zwei Drittplatzierten gab es eine Zweiten sowie einen Sieger. Die fünfköpfige Jury, zu der u.a. Stefan Strehle, Jochen Baier (Weltbäcker des Jahres 2018) und Marcus Heitmann (EBÄKO) gehörten, kürten „Backtastic4“, so der selbst gewählte Arbeitstitel, zum Gewinner. Die Preisträger durften sich über 5.000 Euro Siegprämie freuen. Insgesamt waren10.000 Euro ausgelobt. Die Gewinner und deren konkreten Inhalte werden auf dem BÄKO-Workshop vom 12.–14. November im Berliner Hotel „Estrel“ der Öffentlichkeit vorgestellt. „Unsere Erwartungshaltungen sind weitaus übertroffen worden“, zeigte sich Initiator Strehle mit Teilnahme und Ergebnissen zufrieden. Man wolle den Kontakt zu allen Beteiligten behalten. Eine Fortsetzung der Veranstaltungsreihe ist in Aussicht gestellt.
