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Die Brotsommeliers Claus Becker (r.) und Michael Kress zeigten Brotbotschafter Lars Kllingbeil (l.) ihre handwerklichen Spezialitäten.
© ZV/Marco Schilling
BÄKO-magatin Titelgrafik Ausgabe 12-24
Zentralverband

Klingbeil besucht Bundesakademie

Der amtierende Botschafter des Deutschen Brotes und SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil besuchte am 6. Oktober 2023 die Bundesakademie des Deutschen Bäckerhandwerks in Weinheim. Im Fokus stand vor allem das Thema Nachwuchs- und Fachkräftesicherung.

Bei seinem Besuch der Bundesakademie des Deutschen Bäckerhandwerks in Weinheim informierte sich Lars Klingbeil, derzeit Botschafter des Deutschen Brotes, im Gespräch mit Bäckermeistern über die aktuelle Lage im Bäckerhandwerk. Vor allem das Nachwuchs- und Fachkräftethema wurde thematisiert. „Ohne fleißige Hände kein Handwerk“, brachte es Dr. Friedemann Berg, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, auf den Punkt. „Daher müssen Gesellschaft und Politik das Problem gemeinsam und wirkungsvoll angehen.“ Zwar gebe es einen Konsens, das Problem zu lösen, nur bei der Umsetzung hapere es an verschiedenen Stellen. Die Politik müsse die Rahmenbedingungen verbessern und die Gleichstellung von Studium und Ausbildung voranbringen.

 

Nachwuchs- und Fachkräftemangel muss auf allen Ebenen begegnet werden

Dass sich das Problem des Nachwuchs- und Fachkräftemangels nicht mit Sonntagsreden lösen lässt, sieht auch Lars Klingbeil: „Hier ist neben Gesellschaft und Wirtschaft auch die Politik gefragt – und zwar auf allen Ebenen: Mit der Stärkung der dualen Ausbildung können wir dafür sorgen, dass sich wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung entscheiden.“ Und auch die Länder könnten mithelfen, die Weichen in der Bildungspolitik zu stellen.

„Wir müssen das vorhandene Arbeitskräftepotenzial in Deutschland noch stärker mobilisieren, in dem wir zum Beispiel die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, damit vor allem mehr Frauen auf den Arbeitsmarkt kommen. Und wir müssen qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland zu uns holen und sie hier dann auch willkommen heißen“, so Klingbeil weiter. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz seien hier die Weichen richtig gestellt. Auch das Bäckerhandwerk sieht das Potenzial und engagiert sich auf verschiedenen Wegen, Migranten zu gewinnen und zu integrieren, etwa mit dem Projekt THAMM. Das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und der Bundesagentur für Arbeit in Kooperation durchgeführte Pilotprojekt unterstützt die faire und nachhaltige Gewinnung von Auszubildenden und Fachkräften aus Nordafrika. Ähnliche Projekte könnte die Bundesregierung auch für Menschen aus Indien oder Vietnam starten.

Ganz oben auf der Agenda steht für die Branche auch die Modernisierung der Ausbildungsverordnung für die Fachverkäuferausbildung. Damit kann es gelingen, mehr junge Menschen fürs Bäckerhandwerk zu begeistern und sie nicht an andere Wirtschaftsbranchen zu verlieren. „Wir wollen eine zweijährige Ausbildung im Verkäuferbereich ermöglichen und das Regelwerk endlich modernisieren“, bekräftigt Berg. Allerdings werde dieses Vorhaben vom Sozialpartner, der Gewerkschaft NGG, aktuell blockiert.

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