Der Dipl.-Kfm. Hans Albert Ruckdeschel trägt seit mehr als fünf Jahrzehnten Verantwortung für die Geschicke der traditionsreichen IREKS-Gruppe. Unter seiner Führung entwickelte sich IREKS von einem Unternehmen mit rund 900 Beschäftigten zu einer weltweit tätigen Firmengruppe mit über 3.000 Mitarbeitenden. Über 30 Jahre verantwortete er das Braumalzgeschäft und weitere zentrale Funktionen des Unternehmens. Auch heute noch hat er verschiedene Mandate inne und gibt der gesamten IREKS-Gruppe wichtige Impulse für eine stetige Weiterentwicklung. Unermüdliches Engagement – das zeigt er auch heute noch. „Es gibt noch so vieles zu erledigen. Ich bin im Ruhestandsalter und kann nicht darüber klagen, dass ich mich langweilen würde. Ich gehe nach wie vor jeden Tag ins Büro und freue mich, wenn alles läuft. Da sind auch mal Dinge, die ausgebügelt werden müssen, die graue Haare wachsen lassen und die Haare ausfallen lassen“, sagt er humorvoll über seine Rolle im Unternehmen.
Stetiges Wachstum
Lange Zeit verantwortete er bei IREKS das Malzgeschäft. „Ich war eigentlich nicht unmittelbar für das Malzgeschäft vorgesehen, aber es war niemand da! 1976 gab es einen Personalwechsel und dann hieß es: ‚Ruckdeschel, du machst das jetzt drei bis fünf Jahre.‘ Daraus sind über 25 Jahre geworden“, erinnert sich der Jubilar. „Es war ein schwieriges Geschäft. Dennoch sind wir prächtig gewachsen. Als ich hier anfing, hatten wir in Kulmbach eine Kapazität von rund 30.000 Jahrestonnen Braumalz der Standardausprägung. Dazu kam dann 1973 unser Standort in Wien, wo wir seitdem recht gebaut und uns von 36.000 Jahrestonnen auf inzwischen rund 150.000 Tonnen pro Jahr gesteigert haben. In Deutschland wurden verschiedene Mälzereien in Kulmbach aber auch in Sulzbach-Rosenberg und Schweinfurt angegliedert. So kommen wir heute auf ein Mälzungsvolumen von 300.000 Tonnen jährlich.“
Der Familienehre verpflichtet
Ein Leben ohne die Unternehmensgruppe – das habe es nicht gegeben und er habe es sich auch nicht vorstellen können, betont der bald 80-Jährige. „Das begann eigentlich im Alter von fünf Jahren. Ich habe das Unternehmen wachsen sehen, aber es war nicht immer nur heile Welt. Man hat gelacht, man hat gestritten, man hatte Misserfolge genauso wie Erfolge. Letztere haben glücklicherweise die Oberhand behalten. Jedes Unternehmen unserer Firmengruppe hat seine eigenen Herausforderungen und Perspektiven. Dennoch sollte es so sein, dass wir am Ende alle daran denken: Wir sind eins! Wenn wir eins sind, haben wir auch in dieser schlimmen geopolitischen Situation, in der wir uns gerade befinden, eine positive Perspektive für die Zukunft. Dank Vertrauen und Zusammenarbeit ist in allen unseren Standortländern etwas entstanden, was meiner Ansicht nach – weil es eben auch menschlich gut begleitet wurde und wird – von Dauer sein kann. Wichtig ist, dass auch in den nächsten Generationen das Herz dabei ist und es nicht nur ums Geldverdienen geht. Das wollen wir auch, aber wichtig ist, dass eben alle in der Zusammenarbeit und im Zusammensein einen wirklichen Nutzen erkennen können.“ Besonderen Stellenwert habe für ihn, dass trotz Wachstum IREKS nach wie vor ein Familienunternehmen sei. „Besonders meine Frau stärkt mir seit 25 Jahren den Rücken. Dadurch, dass wir hier auf dem Betriebsgelände wohnen, ist sie sehr häufig im Unternehmen unterwegs. Sie ist da und dort vielleicht auch die Person, der man etwas zuflüstert, was man nicht mir direkt mitteilen will. Sie fährt mit auf Messen, unterhält sich mit Kunden und geht in ihrer Rolle auf. Es gefällt mir vor allen Dingen, dass meine Frau mit dem Herzen dabei ist. Auch, dass mein Neffe Stefan Soiné im Unternehmen ist, betrachte ich als großen Glücksfall. Er hat sich hier beworben, als uns während der Planungen für unsere Backzutatenfabrik der plötzliche Tod des damals Verantwortlichen schwer traf. Seitdem hat er nicht nur in technischen Belangen sein Wissen zu Gunsten unserer Firmengruppe eingebracht, sondern sukzessive auch Geschäftsführungs- und Aufsichtsratsfunktionen bei verschiedenen Konzerngesellschaften im In- und Ausland übernommen. Letztendlich bin ich ebenso froh, dass die Gesellschafter mir in all diesen Jahren ihr Vertrauen geschenkt haben und immer noch schenken.“