Steigende Inflationsraten, Abwärtstrend der Konjunktur, höhere Preise. Die Lebenshaltungskosten sind in den vergangenen Wochen und verstärkt seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine Ende Februar stark angestiegen. Wie reagieren deutsche Konsumentinnen und Konsumenten darauf? Diese Frage stellt der aktuelle Trend Check Handel des ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit Salesforce und kommt zu dem Ergebnis, dass knapp zwei Drittel der Konsumierenden ihre Ausgaben aufgrund der gestiegenen Preise aktuell reduzieren. Betroffen sind alle Handelsbranchen und insbesondere auch der stationäre Handel, da viele Konsumenten nun vermehrt online einkaufen, um Preise besser vergleichen zu können. Darüber hinaus hat der Handel nach wie vor mit längeren Lieferzeiten zu kämpfen – diese würden eine Mehrheit der Konsument:innen (61%) für einen geringeren Preis akzeptieren.
Ausgaben werden reduziert
24% der befragten Konsumenten haben ihre Ausgaben in den vergangenen Wochen aufgrund der gestiegenen Preise bereits reduziert. Eine Mehrheit von 40% gab in der Befragung Mitte April an, aktuell anstehende Ausgaben herunterzufahren. Damit wird die Mehrheit der Bevölkerung (64%) in der nächsten Zeit mehr sparen. Betroffen ist dabei bei rund jedem/ jeder Zweiten (52%) auch der Sommerurlaub.
Einsparungen in allen Handelsbranchen
Ein reduziertes Ausgabeverhalten der Konsumenten wird sich branchenübergreifend bemerkbar machen. So planen 35% der Befragten in nächster Zeit weniger Geld im Bereich Wohnen und Einrichten sowie für elektronische Produkte und Computer(-zubehör) auszugeben. Knapp dahinter: Ausgaben rund um Fashion (34%), Freizeit (33%) und Heimwerken (31%) sowie Autokäufe (29%). Um gezielter sparen zu können, kaufen rund ein Drittel der Konsument:innen mehr online ein, um Preise besser vergleichen zu können.
Preis vs. schnelle Lieferung?
Lange Lieferzeiten sind seit Ausbruch der Coronakrise und den gestörten Lieferketten in vielen Branchen ein stetiges Problem geworden – wünschen sich Konsumenten doch eigentlich eine möglichst schnelle Lieferung. In Anbetracht steigender Preise würden viele aber Zugeständnisse machen. So würden 82% der Befragten eine Lieferzeit von zwei Wochen akzeptieren, sollte das Produkt so um die Hälfte günstiger werden. Eine kleinere Preisreduktion von rund 20% würde rund jeder Zweite in Kauf nehmen.