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Wann dürfen Bäckereicafés wieder öffnen? (Bild: Bru-nO/pixabay.com 2017)
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Innungen

Öffnung der Bäckereicafés gefordert

Der LIV Saxonia präsentiert die Ergebnisse seiner Umfrage im Rahmen der Coronakrise, spricht von finanziell gebeutelten Bäckern durch den Lockdown und fordert eine Öffnung der Bäckereicafés.

79% der sächsischen Innungsbäcker sind von Umsatzrückgängen betroffen. Das ergab eine Umfrage des Landesinnungsverbandes Saxonia des Bäckerhandwerks Sachsen im Rahmen der Coronakrise. Bis zu 80% Einbußen müssen die Bäckereien im Freistaat verkraften. Dazu erklärt Landesobermeister Roland Ermer: „Unsere Umfrage hat eines deutlich gemacht: Obwohl die sächsischen Bäcker einen sehr wichtigen Teil der Versorgung der Bevölkerung übernehmen, sind sie durch den Lockdown finanziell gebeutelt. Die Umsatzeinbrüche im Frühstücks- und Cafégeschäft zeigen, dass die Politik dringend handeln muss. Wir fordern deshalb eine schrittweise Öffnung der Bäckerei-Cafés unter angemessenen Hygienemaßnahmen. In den Cafés ist es durchaus möglich, ausreichend Abstand zu gewährleisten. Bäckerei-Cafés sind in der Regel keine Treffpunkte größerer Gruppen. Sie dienen eher als Sitzgelegenheit bei einer typischerweise kurzen Verweildauer.“
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage ist, dass 78% der Bäckereien Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen haben. 37% haben die Soforthilfen von Bund und Land in Anspruch genommen. 22% geben an, Erstattungen nach § 56 Infektionsschutzgesetz zu beantragen.
Appell an die Politik
„Wir sind im Handwerk fassungslos, dass sich der Freistaat Sachsen – im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern – bislang noch immer nicht dazu durchringen konnte, die von existenzbedrohenden Einnahmeausfällen betroffenen kleinen und mittleren Unternehmen auch mit nichtrückzahlbaren Zuschüssen zu unterstützen. Ich fordere hier ein Umdenken der Politik. Ein weiterer hilfreicher Schritt wäre die Verringerung des Mehrwertsteuersatzes auf gastronomische Leistungen von derzeit 19% auf den für Lebensmittel geltenden Satz von sieben Prozent.“, so Roland Ermer weiter.
Teamgedanke erfreut
Manuela Lohse, Geschäftsführerin des LIV ergänzt: „Ein sehr erfreuliches Ergebnis der Umfrage – fast 60% der Befragten Betriebsinhaber sagen über ihre Mitarbeiter: `Wir sind ein Team und ziehen alle an einem Strang.` Acht Prozent der Mitarbeiter haben aber Angst vor Ansteckung.“ „Mit dieser hohen Zustimmung der Mitarbeiter für ihre Chefs, für `ihre` Bäckerei und damit auch für den flächendeckenden Fortbestand des Bäckerhandwerks sind auf der zwischenmenschlichen Seite alle Voraussetzungen geschaffen. Es kann auch in der Zukunft weiter überall hochwertige, handwerklich hergestellte Backwaren geben. Unsere Bäcker sind klasse Arbeitgeber. Jetzt ist ganz dringend die Politik gefordert, dass auch die betriebswirtschaftlichen Zahlen wieder ins Lot kommen,“ so Lohse weiter.

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