„18 Landkreise machen aktuell mit, 13 davon sind bereits mit der Aktion gestartet“, freut sich Eva-Maria Haas, Geschäftsführerin des Vereins „Unsere Bayerischen Bauern“. Es sei hocherfreulich, dass man hier an einem Strang ziehe und so viele mitmachten, stellte Haas heraus und betonte, es sei weiterhin noch für alle anderen möglich, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Die Aktion will darauf aufmerksam machen, dass Backwaren bislang noch zu den Lebensmitteln zählen, die in Privathaushalten am häufigsten weggeworfen werden – obwohl das nicht sein muss. Mittels Flyern und Webseite wollen Bäckerinnungen, die Landfrauen im Bayerischen Bauernverband und der Verein „Unsere Bayerischen Bauern“ jetzt die Verbraucher sensibilisieren und Backwaren vor der Mülltonne retten.
Verbraucher sensibilisieren
„Uns ist es sehr wichtig hier Infos weiterzugeben, weil die Kunden dafür noch zu wenig sensibilisiert sind“, betont Thomas Margraf, Obermeister der Bäckerinnung Oberbayern-Nord, der mit seiner Innung seit Mitte Dezember bei der Aktion am Start ist. Rund 50% seiner Mitgliedsbetriebe seien dabei und sofort für das Engagement zu begeistern gewesen. „Wie die Verbraucher die Info dann umsetzen und was sie daraus machen, das haben wir natürlich nicht in der Hand“, sagt Margraf, „aber irgendwo muss man ja ansetzen!“
Spannende Brotrezepte
Denn der Anteil von Brot und Backwaren am Lebensmittelabfall liegt hierzulande bei ganzen 15 % – eine Zahl, die sich schnell reduzieren ließe, wenn man sich an die Tipps hält. „Richtig gelagert bleiben Brot und Backwaren länger frisch. Und was nicht mehr frisch ist, kann man ganz einfach weiterverarbeiten“, sagt Thomas Margraf. Der Verein Unsere Bayerischen Bauern e. V. , die Landfrauen und Bäcker haben ihre wichtigsten Tipps zur richtigen Lagerung unterschiedlichster Backwaren zusammengestellt, außerdem ihre Lieblingsrezepte mit altbackenem Brot und Backwaren gesammelt – von herzhaften Hauptgerichten wie Knödelcarpaccio über Beilagen wie Breznguglhupf bis zu Desserts, Snacks und exotischen Toppings wie das dänische Ymerdrys, das im Joghurt für köstlichen Crunch sorgt. Die Sammlung mit Tipps und Rezepten finden Interessierte hier.
„Ackerbauern, Müller und Bäcker investieren viel Zeit, Energie, Wissen und Leidenschaft in jedes Brot und jede Semmel“, sagt Kreisbäuerin Stilla Brandl, die sich ebenfalls an der Aktion beteiligt. „Wenn ich aus altem Brot zum Beispiel Brotchips mache, genieße ich mit gutem Gefühl. Da schmeckt`s gleich noch viel besser.“ Medienaufmerksamkeit genießt die Aktion bereits in jedem Fall: Für Ende Januar hat sich der Bayerische Rundfunk bereits angekündigt, der die Aktion in der wöchentlichen Magazinsendung „Schwaben + Altbayern“ aufgreifen will.