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Die Arbeit am Ofen ist und bleibt energieintensiv.
© ZV/Darius Ramazani
Zentralverband

Gleichbehandlung eingefordert

Statt wenige Branchen durch einen staatlich subventionierten Industriestrompreis zu entlasten, müssen die Strompreise für die gesamte deutsche Wirtschaft fallen – so die Position des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks in der laufenden Debatte.

Bei der Einführung eines Industriestrompreises dürfe das Bäckerhandwerk nicht benachteiligt werden. Der ZV fordert daher, die Stromsteuer zu senken, Umlagen und Entgelte auszusetzen, das Stromangebot schnellstmöglich zu erhöhen und bei der etwaigen Einführung eines Industriestrompreises auch den Mittelstand miteinzubeziehen.

„Der aktuell diskutierte Industriestrompreis von 5 Cent/kWh könnte gerade im Bäckerhandwerk zu einer Ungleichbehandlung und damit zu einer Wettbewerbsverzerrung führen“, warnt ZV-Präsident Michael Wippler. Die Unternehmen der Backindustrie könnten davon profitieren, während kleine und mittelständische Handwerksbäcker weiterhin unter hohen Energiekosten leiden und die Entlastungen der Industrie auch noch mitbezahlen müssten. Das wäre unfair, ungerecht und unsolidarisch. Daher müsse auch der Mittelstand in einen Industriestrompreis einbezogen werden. „In der öffentlichen Debatte sollte daher, wenn, nicht über einen Industrie-, sondern über einen Mittelstandsstrompreis gesprochen werden. Kein Betrieb darf allein gelassen werden und wegen der gestiegenen Energiekosten durch das Raster fallen“, bringt es Wippler auf den Punkt.  

 

Belastung ohnehin hoch

Die Strompreise in Deutschland sind weiterhin auf Rekordniveau. Viele Betriebe des Bäckerhandwerks sind durch gestiegene Energiekosten stark belastet und können aufgrund des Wettbewerbsdrucks die hohen Kosten nicht vollständig weitergeben. „Die Einbeziehung der Betriebe unter einen weiteren, besonderen Strompreisdeckel von 5 Cent/kWh würde die Situation der Betriebe erleichtern und ihnen zudem ein Stück Sicherheit und Planbarkeit für Investitionen zurückgeben“, erklärt Dr. Friedemann Berg, stellvertretender ZV-Hauptgeschäftsführer. Doch auch weitere Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten müssten verstärkt in den Blick genommen werden, etwa die Senkung der Stromsteuer auf den europäischen Mindestsatz von 0,05 Cent/kWh sowie eine Aussetzung von Umlagen und Entgelten. „Um die Energiepreise aber schnell, dauerhaft und deutlich zu senken, muss die Politik alles in ihrer Macht Stehende tun, um das Energieangebot zu verbreitern“, so Berg weiter.

Die von der Bundesregierung bei ihrer Klausurtagung Ende August vorgelegte Erklärung „10 Punkte für den Wirtschaftsstandort Deutschland“ weist laut ZV in die richtige Richtung, könne aber nur ein Zwischenschritt sein: „Die Betriebe brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, Planungs- und Investitionssicherheit sowie eine wettbewerbsfähige, sichere und bezahlbare Energieversorgung. Dafür müssen in der Energiepolitik die richtigen Weichen gestellt werden“, führt Wippler aus.

 

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