on on on
Der Cronut machte Furore.
© martiapunts/Getty Images
Marketing

Der Cronut wird 10

Vor zehn Jahren wurde in New York der Cronut erfunden – und es gibt ihn immer noch. Beispiele wie diese machen deutlich, wie groß der Einfluss Sozialer Medien auf die Branche geworden ist.

In der Bäckerei von Dominique Ansel gibt es immer noch jeden Monat eine neue Geschmacksrichtung. Für Januar ist das Cappuccino-Ahorn, aber der Hype, die langen Schlangen sind vorbei. Das Gebäck Cronut, das eine Mischung aus Croissant und Donut ist, hat dafür gesorgt, dass die Menschen bereits am frühen Morgen vor der New Yorker Bäckerei standen, um einen Cronut zu ergattern. Damals kostete nur fünf Dollar und manche verkauften die Leckereien sogar im Internet weiter. Auch wenn der Ansturm nachgelassen hat, hat der Cronut doch bis zu seinem zehnten Geburtstag überlebt und hat es zum Symbol der Foodtrends gebracht. Speziell kreierte und inszenierte Backwerke gehen auf Social Media-Plattformen viral und sind so populär, dass sich Ansel den Namen „Cronut“ patentieren ließ.

Immer wieder versuchen Restaurants und Cafés solche Hits zu landen, z.B. Joe Isidori vom „Black Tap“ in Soho, der einen kurzzeitigen Knaller mit den Riesen-Milchshakes landete – obwohl der Laden eher für seine Burger und andere herzhafte Spezialitäten bekannt ist. Dabei handelt es sich um einen Milchshake, der neben Eiscreme, Milch und Sirup oft noch ein Stück Kuchen, einen Donut und diverse bunte Streusel enthält. Dieser Siegeszug hat sich bis nach Dubai vollzogen, während in anderen Weltstädten „Cruffins“ und „Croffles“ erfunden wurden, die jeweils eine Mischung aus Croissant und Muffin bzw. Waffeln sind. Diese Hype-Gebäcke ziehen zahlreiche zahlende Kundschaft an, liefern zugleich ein Alleinstellungsmerkmal und können zur Werbung auf Social Media genutzt werden. Das nennt sich dann „Instagram-Köder“.

 

Eine Prise Zufall

Wie etwas zu einem Foodtrend wird, ist von ganz vielen Faktoren abhängig: Meist ist eine gehörige Portion Zufall nötig, aber auch raffiniertes Marketing und künstliche Verknappung beeinflussen die Absatzzahlen. Je neuartiger, desto mehr Klicks. Es hilft auch, das Essen fotogen zu machen, eher einfach und den Preis erschwinglich anzusetzen – was sich eine breite Masse nicht leisten kann, wird auch kein Foodtrend. Dominique Ansel hat auch noch weitere Kreationen entwickelt, die auf Instagram sehr viel geklickt werden, aber den Hype des „Cronut“ konnte er nicht wiederholen. Allerdings gibt es aus New York ein neues Trendfood, den „Suprême“, der ein rundes, gefülltes und oft ansehnlich dekoriertes Croissant ist. Erfunden hat ihn die „Lafayette Grand Bakery“ in Manhattan, die daraufhin von potenziellen Kunden nur so überrannt wurde.

FeingebäckInnovation

Marktplatz Digital

Das könnte Sie auch interessieren