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Vollkorngetreide wird ebenfalls von der DGE empfohlen.
© Irina Gelwich/Getty Images
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DGE-Richtlinien verändert

Die DGE hat ihre offiziellen Empfehlungen für den Verzehr von Fleisch und Milch angepasst. Im Hinblick auf eine gesunde und nachhaltige Ernährung empfiehlt sie ab sofort einen höheren Anteil pflanzlicher Nahrungsmittel.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat im Rahmen ihres wissenschaftlichen Jahreskongresses die Überarbeitung ihrer Ernährungsrichtlinien veröffentlicht. Nun hat sie die Verzehrempfehlungen von Fleisch und Wurst sowie von Milch und Milchprodukten um je eine Portion gesenkt. Außerdem setzt sie mehr auf Vollkorngetreide (5 Portionen täglich) und pflanzliche Öle (1 Portion täglich). Die Richtlinien beeinflussen u.a. die Menüplanung in der Gemeinschaftsverpflegung – in Betriebskantinen, an Universitäten und an Schulen. In fünf Bundesländern sind sie für die Gestaltung der Schulverpflegung sogar verbindlich. Die Richtlinien sind außerdem Teil der Ausbildung von Ernährungsfachkräften. Die aktualisierten Richtlinien erheben erstmals den Anspruch, neben Ernährungs- und Gesundheitsaspekten auch Nachhaltigkeits- und Umweltkriterien zu berücksichtigen. Die DGE nähert sich damit dem Vorbild der interdisziplinären EAT-Lancet-Kommission an, die 2019 die „Planetary Health Diet“ veröffentlicht hat.

 

„Noch lange nicht am Ziel“

ProVeg – ehemals Vegetarierbund – spricht sich dafür aus, anstelle tierischer Nährstoffquellen besser Nährstoffgruppen mit tierischen und pflanzlichen Quellen anzugeben. So würden sich alternative Nährstoffquellen leicht identifizieren lassen, wenn man ein Nahrungsmittel nicht mag, nicht verträgt oder aus ethischen oder ökologischen Gründen nicht zu essen bereit ist. Tatsächlich hebe die neue Richtlinie Hülsenfrüchte und Nüsse als eine eigene Nahrungsmittelgruppe hervor. Die Platzierung neben Obst und Gemüse trage ihrer wichtigen Bedeutung als gesunde und nachhaltige Proteinquellen jedoch keine Rechnung. „Der erste Schritt hin zu ausgewogenen Ernährungsrichtlinien, die gesundheitlichen, nachhaltigen und gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden, ist getan. Wir sind in Deutschland aber noch lange nicht am Ziel“, folgert Anna-Lena Klapp von ProVeg deshalb.

Eine Übersicht zu den aktuellen DGE-Ernährungsempfehlungen ist auf der Website der DGE abrufbar.

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