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Auf Bäckertüten wird in Oberbayern vor Schockanrufen gewarnt.
© Polizeipräsidium Oberbayern Süd
Branche aktuell

Aktion gegen Schockanrufe

Die Polizei Oberbayern Süd warnt in Kooperation mit Bäckereien vor Schockanrufen. Das Gespräch über die Betrugsmasche soll durch einen Aufdruck auf der Bäckertüte angeregt werden.

„Schockanrufe – die Polizei warnt“ steht inzwischen gut sichtbar auf vielen Bäckereitüten. Bäckerinnen und Bäcker beteiligen sich mit den Tüten mit auffälligem roten Aufdruck an einer Aktion der Polizei. Der Warnhinweis landet direkt auf den Frühstückstisch und regt zu Gesprächen an. Im südlichen Oberbayern möchte die Polizei mit den 215.000 Bäckertüten über die so genannte Call-Center-Betrugsmasche aufklären. Sechs Bäckereien in den Landkreisen Traunstein, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Altötting machen bei der Aktion mit und verpacken Brot und Brötchen jetzt in diesen Papiertüten. Denn laut Polizei glauben noch viele Menschen, dass „ihnen das nicht passieren könnte“. Die Trickbetrüger rufen geschickt aus dem Ausland an, verschleiern ihre Nummern und zum Teil erscheint auf dem Telefondisplay der Angerufenen sogar die Notrufnummer 110 – dann geben sich die Betrüger oft als Polizisten aus, die vor einem Einbruch warnen und empfehlen, Geld oder Wertgegenstände „vorübergehend“ bei den Betrügern aufzubewahren.

 

Auch junge Menschen nicht gefeit

Auch davor, andere Berufsgruppen zu imitieren, machen die Callcenter-Betrüger nicht Halt. Sie geben sich zum Teil auch als Anwälte oder Richter aus. Ebenso arbeiten sie mit dem positiven Schock, also als falsche Lotto-Mitarbeiter, die einen Gewinn verkünden und sich dann unter einem Vorwand und mithilfe psychischen Drucks Bargeld oder eine Überweisung zu erschleichen. Der Schaden durch diese Art von Betrug lag im Jahr 2022 laut Bayerischem Landeskriminalamt bei ca. 15 Mio. Euro, von 18.500 versuchten Betrügereien sind 1.500 erfolgreich gewesen, allerdings sei die klassische Masche mit den falschen Polizeibeamten zurückgegangen. Der Betrug über WhatsApp oder SMS-Nachrichten hat dagegen zugenommen, oft wird vorgegeben, dass ein Verwandter sein Handy verloren habe und dringend Geld benötige. Werden jüngere Menschen Opfer der Betrugsmasche, so imitieren die Betrüger oft Verbraucherschützer oder Energieversorger und bieten günstigere Strom- und Gastarife an. Für den Wechsel wollen sie dann eine entsprechende Summe kassieren. Leider kennen viele dieser Betrüger auch bereits Namen, Adressen oder Telefonnummern, was sie glaubwürdiger wirken lässt. Hier ist also Vorsicht geboten.

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