Vor 30 Jahren sah das anders aus: Im Jahr 1991 bestritt mehr als die Hälfte (52%) der 15- bis 24-Jährigen ihren Lebensunterhalt hauptsächlich aus eigener Erwerbstätigkeit. Damals waren 40% – das sind 11%-punkte weniger als 2021 – hauptsächlich vom Einkommen Angehöriger abhängig.
Jeder zehnte junge Mensch zwischen 15 und 24 Jahren bezog sein Haupteinkommen 2021 aus öffentlichen Leistungen. Im ersten Corona-Jahr 2020 war es fast jeder achte junge Mensch (12 %) und damit der höchste Stand seit der Vereinigung von Ost- und Westdeutschland.
Dass zuletzt vergleichsweise viele junge Menschen auf öffentliche Leistungen angewiesen waren, spiegelt sich auch im Anteil der 15- bis 24-Jährigen wider, die weder einer Schul- oder Berufsausbildung noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Dieser lag 2021 bei 7,5% und ist somit im Vergleich zum Zehnjahrestief von 5,7% im Jahr 2019 zuletzt wieder leicht angestiegen.
Jugenderwerbslosigkeit in Deutschland binnen 15 Jahren halbiert
Ein weiterer Indikator für die Situation junger Menschen beim Berufsstart und auf dem Arbeitsmarkt ist die Jugenderwerbslosenquote. Sie stellt den Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen, also den Erwerbstätigen und Erwerbslosen, zwischen 15 und 24 Jahren dar. In Deutschland lag die Erwerbslosenquote der Jugendlichen 2021 bei 6,9%. 15 Jahre zuvor war sie noch doppelt so hoch (13,8%), seitdem ist sie fast kontinuierlich gesunken.
Unter den Kernerwerbstätigen, also den Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren, die weder in Ausbildung noch in einem Freiwilligendienst sind, waren 2021 in Deutschland rund 33,5 Mio. Menschen abhängig beschäftigt. Darunter waren gut 1,6 Mio. im Alter von 15 bis 24 Jahren. Fast ein Drittel (29,2%) dieser Beschäftigten zwischen 15 und 24 Jahren arbeitete in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis, das heißt entweder befristet, in Teilzeit mit weniger als 21 Wochenstunden, geringfügig beschäftigt oder in Zeitarbeit. In der jungen Altersgruppe war dieser Anteil vor allem wegen der verbreiteten befristeten Beschäftigung deutlich höher als bei allen Beschäftigten unabhängig vom Alter (21,2%).