Ganze 73% der Deutschen sind besorgt über den Klimawandel, wie die Ergebnisse der Umfrage von Rainforest Alliance und Ipsos bei Verbrauchern aus Großbritannien, USA, Brasilien, Deutschland und den Niederlanden zeigt. Bei der Sorge ums Klima lassen sich jedoch demografische Unterschiede erkennen. So drücken die jüngeren Befragten den Durchschnitt nach oben: Etwa 80% Prozent der 16–24-Jährigen zeigten sich hinsichtlich des Klimawandels besorgt, gegenüber 69% der 35–44-Jährigen. Überraschend jedoch: Mit 76% liegt den älteren Generationen Klimaschutz stärker am Herzen, als viele annehmen würden. Frauen (77%) sind insgesamt etwas häufiger besorgt als Männer (70%).
Mehr pflanzliche Lebensmittel
Während viele sich in den nächsten 12 Monaten eigene Klimaschutzmaßnahmen zutrauen, sind die Ambitionen am wenigsten aktivistischer Art: Einerseits hält es nur ein Drittel (33%) für wahrscheinlich, Druck auf Politik und Unternehmen auszuüben, damit diese Emissionen senken und die Kohlenstoffbelastung reduzieren. Andererseits sehen mehr als doppelt so viele ihr zukünftiges Engagement für den Klimaschutz im eigenen Haushalt und Alltag: 78% haben vor, in den nächsten 12 Monaten Lebensmittelabfälle zu reduzieren, fast genauso viele wollen den eigenen Stromverbrauch senken (77%). Lokal und nachhaltiger einkaufen wollen 73%. Einen Wechsel zu klimafreundlicheren Verkehrsmitteln sowie den Kauf nachhaltigerer Kleidung halten 55 beziehungsweise 52% für wahrscheinlich. Immerhin knapp die Hälfte (48%) möchte zugunsten des Klimas die eigene Ernährung umstellen und zum Beispiel mehr pflanzliche Lebensmittel statt Fleisch und Milchprodukte essen.
Soziales Umfeld kann positiven Gruppenzwang auslösen
Die Umfrage betrachtete zudem, wie sich äußere Faktoren auf das eigene Engagement fürs Klima auswirken. 38% fühlen sich beispielsweise durch extreme Wetterereignisse dazu angehalten, mehr Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen. Gestiegene Lebenshaltungskosten und Inflation haben dagegen polarisierende Auswirkungen: 31% fühlen sich dadurch zu mehr Maßnahmen ermutigt, 34% dagegen eher entmutigt. Kein Faktor scheint die Handlungen jedoch so positiv zu beeinflussen wie das eigene soziale Umfeld: Tatsächlich fühlen sich etwa 40% ermutigt darin, selbst Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen, wenn Personen in ihrem direkten Umfeld dies bereits tun. Für circa ein Fünftel der Befragten ist es dagegen umgekehrt: Sie fühlen sich angespornt, noch mehr zu tun, wenn Menschen in ihrem Umfeld den Klimawandel für unbedenklich halten (22%) oder sich überhaupt nicht dafür interessieren (25%). So oder so, die Befragten glauben mehrheitlich an die Kraft des Kollektivs: 63% glauben, dass wenn jeder Einzelne kleine Veränderungen im Alltag vornehmen würde, dies große Auswirkungen auf den Klimawandel haben könnte. Knapp die Hälfte (44%) ist zuversichtlich, dass gemeinsam Lösungen für den Klimaschutz gefunden werden können, wenn alle zusammen daran arbeiten.