Mehr als 200 Brote in anderthalb Stunden backten elf Konfirmandinnen und Konfirmanden in der Backstube der Bäckerei Wulf in Rehburg-Loccum dank fachkundiger Unterstützung. Besonders eindrücklich waren für die jungen Menschen neben dem ihnen vermittelten handwerklichen Know-how die Arbeitszeiten. Eine der Teilnehmerinnen bezeichnete es als „voll krass“, dass bereits um Mitternacht mit den Vorbereitungen begonnen und der Laden dann um 4.30 Uhr geöffnet werde.
Backen mit Herzblut
Für das Bäckerehepaar Lena und Wolfgang Wulf ist ihr Beruf zugleich Berufung. „Ich habe Kunden, für die ich seit 38 Jahren backen darf. Wir stecken neben dem eigenen Sauerteig ganz viel Liebe und Herzblut in unsere Brote“, sagte Wolfgang Wulf. Seine Frau, die nach eigenem Bekunden als Quereinsteigerin dazu kam, ist „fasziniert, dass alles Handarbeit ist. Jedes Brot ist einzigartig“. Ihr Favorit sei ein Dinkel-Vollkornbrot.
Der Erntedankgottesdienst mit Eröffnung der Spendenaktion in der Loccumer Klosterkirche war gut besucht. Der Erlös der Aktion „5.000 Brote“ kommt in diesem Jahr Bildungsprojekten des Hilfswerks Brot für die Welt in Malawi, Myanmar und Paraguay zugute, wie „Brot für die Welt“-Referentin Denise Irmscher erläuterte. Sie dankte allen Teilnehmenden: „Ohne euch wäre die Aktion nichts!“
Was ist die Aktion „5.000 Brote“?
Seit 2014 backen Konfi-Gruppen in ganz Deutschland zusammen mit lokalen Bäckereien Brote zugunsten von Brot für die Welt. Das Resultat der gemeinsamen Arbeit wird bei Aktionen in der Gemeinde gegen eine Spende abgegeben. Mit den erzielten Spenden werden unterschiedliche Bildungsprojekte für Jugendliche in den Ländern des Südens unterstützt. „5.000 Brote“ ist eine bundesweite Aktion der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV). Die Schirmherrschaft der diesjährigen Kampagne haben Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der EKD, und Michael Wippler, Präsident des ZV, übernommen. Hauptaktionszeitraum ist alljährlich zwischen Erntedank und dem ersten Advent. Seit ZV und EKD das Spendenprojekt vor neun Jahren ins Leben gerufen haben, wurden bereits rund 210.000 Brote von mehr als 60.000 Jugendlichen für den guten Zweck gebacken.
Jugendliche fürs Handwerk begeistern
Bäcker öffnen im Rahmen der Spendenaktion ihre Backstuben für Konfirmandengruppen. Die Jugendlichen lernen das Bäckerhandwerk dank Anleitung der Profis ganz praktisch kennen. Gemeinsam wird der Teig vorbereitet, geknetet, geformt und schließlich Brot gebacken. Mit eigenen Händen begreifen die Jugendlichen, wie viel Arbeit in einem Brot steckt, wie schmackhaft und wertvoll dieses Nahrungsmittel ist. Sie erfahren etwas über den Alltag in der Bäckerei und setzen sich begleitend in der Konfi-Gruppe mit Hintergrundthemen auseinander – etwa mit der Frage, welche handwerklichen Berufe für eine Gesellschaft notwendig und prägend sind.
Weitere Informationen über die Aktion „5.000 Brote“ sowie eine Anleitung für interessierte Bäckereien finden sich hier.