Mehr Bürokratieentlastung versprochen
Im Gespräch verdeutlichten die Vertreter des Zentralverbands und die Mitarbeitenden der Bäckerei dem Bundeskanzler, wo Rahmenbedingungen für die Betriebe weiter verbessert werden müssen: Neben der dringend notwendigen Planungs- und Investitionssicherheit, welche Energieträger langfristig genutzt werden können, benötigen die Betriebe des Bäckerhandwerks vor allem einen spürbaren Abbau der überbordenden Bürokratie. Die Bundesregierung müsse den Fachkräftemangel weiterhin mit Priorität behandeln, die duale Ausbildung attraktiver machen und die Berufsorientierung an den Schulen weiter verbessern. Des Weiteren müssten schnell mehr bezahlbare Wohnangebote entstehen: Überall im Land gebe es Studentenwohnheime, während man Azubi-Wohnheime nach wie vor verbreitet vergeblich sucht. Die anwesenden Auszubildenden schilderten dem Bundeskanzler aus erster Hand, wie schwer es ist, bezahlbaren Wohnraum zu finden – ein Grund, warum Ausbildungsverhältnisse im Bäckerhandwerk nicht zustande kommen oder abgebrochen werden.
Bundeskanzler Scholz zeigte ein offenes Ohr für die Anliegen: „Deutschland muss dem Arbeitskräftemangel entschieden entgegenwirken. Dabei helfen technologischer Fortschritt sowie moderne Strukturen und Regelungen – auch für mehr Fachkräfteeinwanderung. All das unterstützen wir. Und wir werden kleine und mittelständische Unternehmen bei der Bürokratie noch stärker entlasten.“ Gesprächsthema war dabei auch das Arbeitszeitgesetz und die damit bisher beschränkte Produktionszeit an Sonn- und Feiertagen auf nur drei Stunden.
Wertschätzung vermittelt
Beim Besuch in der Backstube wurde Bundeskanzler Scholz auch praktisch gefordert und in die Kunst des Brezelschlingens eingeführt. Dabei würdigte er das Bäckerhandwerk und brachte seine Wertschätzung für alle Bäckerinnen und Bäcker zum Ausdruck: „Ich bedanke mich bei allen Bäckerinnen und Bäckern in Deutschland. Sie sorgen jeden Tag für unsere frischen Backwaren – und machen jeden Tag etwas, was für uns alle wichtig ist, damit wir gut ernährt sind. Ich bin dankbar für die Produkte und stolz auf alle, die das tun.“