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Kontaktstellen für Inklusion bieten verlässliche Beratung.
© Thilo Schmülgen
Marktforschung

Fokus auf das Handwerk

Im Jahr 2022 sank die Quote der arbeitslosen Menschen mit Behinderung. Die Servicestellen legen ihren Fokus bei der Inklusionsberatung zunehmend auf kleinere Betriebe aus Handwerk und Dienstleistungsgewerbe.

Die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Behinderung sank 2022 auf einen Tiefstwert von fast 11%. Die allgemeine Quote sinkt im Vergleich stärker. Der Anteil der langzeitarbeitslosen Menschen mit Behinderung hat sich leicht auf rund 46% verbessert, doch vergrößert sich auch hier der Abstand zu langzeitarbeitslosen Menschen ohne Behinderung. Zudem stagniert die Abgangsrate aus der Arbeitslosigkeit, die einen weiteren Missstand in puncto Chancengleichheit beschreibt: Menschen ohne Behinderung haben eine mehr als doppelt so hohe Chance, einen neuen Arbeitsplatz zu finden als Menschen mit Behinderung.

Entscheidend für die Zukunft der Inklusion auf dem Arbeitsmarkt ist die Einstellungsbereitschaft der Arbeitgeber. Fast 175.000 Unternehmen in Deutschland sind gesetzlich dazu aufgefordert, mindestens 5% ihrer Arbeitsplätze an Menschen mit Behinderung zu vergeben. Der Anteil der Arbeitgeber, die alle Pflichtarbeitsplätze besetzen, fällt auf 39%. Mehr als jedes vierte Unternehmen beschäftigt keinerlei Menschen mit Behinderung. Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen fehlen oft Informationen zu Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten. Gerade zu Zeiten des Fachkräftemangels bieten sich Information und Vorbereitung für die Inklusion behinderter Menschen noch stärker an.

 

Ansprechstelle verlagert den Fokus

Ein wichtiger Hebel können die Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber/innen – kurz: EAA – sein, die zum 1. Januar 2022 ihre Arbeit aufnahmen. Sie unterstützen Unternehmen hinsichtlich der Ausbildung, Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und sollen eine verlässliche Beratung und Begleitung gewährleisten. Ziel ist es, 45.000 Betriebe mit mindestens 20 Mitarbeitern zu erreichen, 34.000 von ihnen haben 20 bis 39 Beschäftigte. Die Ansprechstellen legen ihren Fokus besonders auf das Handwerk und den Dienstleistungssektor; diese beiden Bereiche sind unterrepräsentiert.

Die ersten Erfahrungen seien ermutigend: Im vergangenen Jahr hatten die EAA insgesamt bereits über 10.000 Betriebskontakte. Interessierte Betriebe können deren Service nutzen und u.a. Beratung zum Überwinden bürokratischer Hindernisse erhalten. Dieser Link führt direkt zu den EAAs und ermöglicht eine Suche nach Beratungsstellen im Umkreis.

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