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Ein Besuch der Akademie des Bäckerhandwerks Sachsen und ein Erlebnisvortrag rund um Marketingkonzepte standen bei der Jahresmitgliederversammlung des Thüringer Landesinnungsverbands ebenso im Mittelpunkt wie Ausblicke in die Zukunft.
© Es gab mehrere Gründe, sich in der sächsischen Landeshauptstadt zu treffen: Die Kollegen wollten „ihre“ neue Geschäftsstelle und die Akademie des Bäckerhandwerks Sachsen kennenlernen, mit deren Arbeit sie seit dem Wechsel der Geschäftsführung Ende 2013 „überaus zufrieden“ sind bzw. deren Aus- und Weiterbildungsangebote nun auch ihnen offen stehen. Zudem besuchten sie die Backwirtschaft Wippler in Dresden-Pillnitz. Am Beratungstag selbst motivierte sie BM Karl-Dietmar Plentz aus Schwante mit seinem Erlebnisvortrag, sich für ihren Betrieb eine individuelle Marketingstrategie zu schaffen. Leider ist die Zahl der stimmberechtigten Vertreter aus den im LIV organisierten Innungen durch den Austritt der BI Kyffhäuser-Unstrut-Hainich auf nunmehr elf erneut geschrumpft. Qualität hat sich seit dem Wechsel zum LIV Saxonia spürbar verbessert
„Wenn sich niemand mehr für unsere ehrenamtliche Arbeit im Interesse aller Kollegen interessiert, können wir das alles gleich sein lassen“, meinte Lars Salomon, OM der Innung Gotha. „Meine Kollegen haben sich zu meinem Bedauern einstimmig zu diesem Schritt entschlossen, weil sie diese Beitragsexplosion nicht nachvollziehen können und mehr Transparenz über die Verwendung der Gelder verlangen“, erklärte OM Kurt-Ulrich Hengstermann aus Sondershausen. Er selbst sei inzwischen Einzelmitglied im LIV geworden, weil er für seinen Betrieb auf die Informationen und die Facharbeit des LIV keineswegs verzichten möchte. „Die Qualität dieser Arbeit hat sich seit dem Wechsel zum LIV Saxonia spürbar verbessert, weshalb wir GF Manuela Lohse und ihrem Team herzlich danken“, betonte LIM Lutz Koscielsky. Doch der Verlust von immerhin 22 Mitgliedsbetrieben allein 2014 (–11,3%) auf jetzt nur noch 172 ließ die Diskussion um veränderte Organisationsstrukturen erneut aufflammen. „Doch bei Bildung einer Landesinnung, die dann nur noch Pflichtmitglied in einer Kreishandwerkerschaft wäre und so den Betrieben Kosten ersparen würde, könnten wir weitere Handwerksbetriebe verlieren“, warf der stv. LIM Peter Kohlmann aus Suhl ein. Da ist es auch kaum ein Trost, dass LIM Koscielsky nach konstruktiven Gesprächen mit der BI Eichsfeld-Nordhausen darauf hoffen kann, mit deren Wiedereintritt mehrere Dutzend Betriebe hinzuzugewinnen. Die Lösung der Probleme des Thüringer Bäckerhandwerks könne zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf keinen Fall eine überstürzte Fusion mit dem LIV Saxonia sein, hatte dessen LOM Roland Ermer in seinem Grußwort unmissverständlich klar gemacht. „Solange es zwei Freistaaten und zwei Landesregierungen gibt, macht auch die Existenz beider Landesverbände Sinn.“ Dennoch sei die gemeinsame Geschäftsführung zukunftsweisend, denn es wäre bei den sich verändernden Strukturen in der Organisation und in der Bäckerbranche wohl kaum möglich, dass sich jeder Verband seinen eigenen Betriebsberater oder Lebensmitteltechniker leisten kann. „Nur gemeinsam können wir gegen die ‚Segnungen der Politik‘ wie Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel und Dokumentationspflicht beim Mindestlohn kämpfen bzw. damit effektiv umgehen und vielleicht sogar einen gewissen Bonus für den Meistertitel generieren.“ Die Strukturveränderungen in der Branche spürt inzwischen auch die BÄKO Thüringen mit ihren 148 Mitgliedsbetrieben und 500 kaufenden Kunden deutlich, erklärte deren GF Thomas Thiemann. „In diesem Jahr ist ein Umsatzrückgang von über 2% vorrangig aus dem Bäckerhandwerk aufgelaufen.“ Ausdrücklich bedankte er sich bei den OM, die dem GF permanent im Vorstand und Aufsichtsrat zur Seite stehen. „Und die BÄKO stärkt das Bäckerhandwerk in der Region mit Rückvergütungen und Dividenden, erfüllt damit ihren Förderauftrag und dankt so den Ehrenamtsträgern und dem gesamten Bäckerhandwerk für deren Einsatz.“ ps
Innungen

Strukturveränderungen sind unumgänglich

Ein Besuch der Akademie des Bäckerhandwerks Sachsen und ein Erlebnisvortrag rund um Marketingkonzepte standen bei der Jahresmitgliederversammlung des Thüringer Landesinnungsverbands ebenso im Mittelpunkt wie Ausblicke in die Zukunft.

Es gab mehrere Gründe, sich in der sächsischen Landeshauptstadt zu treffen: Die Kollegen wollten „ihre“ neue Geschäftsstelle und die Akademie des Bäckerhandwerks Sachsen kennenlernen, mit deren Arbeit sie seit dem Wechsel der Geschäftsführung Ende 2013 „überaus zufrieden“ sind bzw. deren Aus- und Weiterbildungsangebote nun auch ihnen offen stehen. Zudem besuchten sie die Backwirtschaft Wippler in Dresden-Pillnitz. Am Beratungstag selbst motivierte sie BM Karl-Dietmar Plentz aus Schwante mit seinem Erlebnisvortrag, sich für ihren Betrieb eine individuelle Marketingstrategie zu schaffen. Leider ist die Zahl der stimmberechtigten Vertreter aus den im LIV organisierten Innungen durch den Austritt der BI Kyffhäuser-Unstrut-Hainich auf nunmehr elf erneut geschrumpft.
Qualität hat sich seit dem Wechsel zum LIV Saxonia spürbar verbessert
„Wenn sich niemand mehr für unsere ehrenamtliche Arbeit im Interesse aller Kollegen interessiert, können wir das alles gleich sein lassen“, meinte Lars Salomon, OM der Innung Gotha. „Meine Kollegen haben sich zu meinem Bedauern einstimmig zu diesem Schritt entschlossen, weil sie diese Beitragsexplosion nicht nachvollziehen können und mehr Transparenz über die Verwendung der Gelder verlangen“, erklärte OM Kurt-Ulrich Hengstermann aus Sondershausen. Er selbst sei inzwischen Einzelmitglied im LIV geworden, weil er für seinen Betrieb auf die Informationen und die Facharbeit des LIV keineswegs verzichten möchte. „Die Qualität dieser Arbeit hat sich seit dem Wechsel zum LIV Saxonia spürbar verbessert, weshalb wir GF Manuela Lohse und ihrem Team herzlich danken“, betonte LIM Lutz Koscielsky. Doch der Verlust von immerhin 22 Mitgliedsbetrieben allein 2014 (–11,3%) auf jetzt nur noch 172 ließ die Diskussion um veränderte Organisationsstrukturen erneut aufflammen.
„Doch bei Bildung einer Landesinnung, die dann nur noch Pflichtmitglied in einer Kreishandwerkerschaft wäre und so den Betrieben Kosten ersparen würde, könnten wir weitere Handwerksbetriebe verlieren“, warf der stv. LIM Peter Kohlmann aus Suhl ein. Da ist es auch kaum ein Trost, dass LIM Koscielsky nach konstruktiven Gesprächen mit der BI Eichsfeld-Nordhausen darauf hoffen kann, mit deren Wiedereintritt mehrere Dutzend Betriebe hinzuzugewinnen. Die Lösung der Probleme des Thüringer Bäckerhandwerks könne zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf keinen Fall eine überstürzte Fusion mit dem LIV Saxonia sein, hatte dessen LOM Roland Ermer in seinem Grußwort unmissverständlich klar gemacht. „Solange es zwei Freistaaten und zwei Landesregierungen gibt, macht auch die Existenz beider Landesverbände Sinn.“ Dennoch sei die gemeinsame Geschäftsführung zukunftsweisend, denn es wäre bei den sich verändernden Strukturen in der Organisation und in der Bäckerbranche wohl kaum möglich, dass sich jeder Verband seinen eigenen Betriebsberater oder Lebensmitteltechniker leisten kann. „Nur gemeinsam können wir gegen die ‚Segnungen der Politik‘ wie Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel und Dokumentationspflicht beim Mindestlohn kämpfen bzw. damit effektiv umgehen und vielleicht sogar einen gewissen Bonus für den Meistertitel generieren.“
Die Strukturveränderungen in der Branche spürt inzwischen auch die BÄKO Thüringen mit ihren 148 Mitgliedsbetrieben und 500 kaufenden Kunden deutlich, erklärte deren GF Thomas Thiemann. „In diesem Jahr ist ein Umsatzrückgang von über 2% vorrangig aus dem Bäckerhandwerk aufgelaufen.“ Ausdrücklich bedankte er sich bei den OM, die dem GF permanent im Vorstand und Aufsichtsrat zur Seite stehen. „Und die BÄKO stärkt das Bäckerhandwerk in der Region mit Rückvergütungen und Dividenden, erfüllt damit ihren Förderauftrag und dankt so den Ehrenamtsträgern und dem gesamten Bäckerhandwerk für deren Einsatz.“ ps

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