Die Bundesregierung plant ausweislich des Koalitionsvertrags die Einführung eines elektronischen Meldesystems zur Erstellung, Prüfung und Weiterleitung von Rechnungen, um den Umsatzsteuerbetrug einzudämmen. Die Nutzung von E-Rechnungen wird dann verpflichtend. Viele europäische Nachbarländer haben bereits elektronische Melde- und Berichtssysteme. Die EU-Kommission hat am Ende 2022 einen Richtlinienvorschlag für ein EU-einheitliches Umsatzsteuermeldesystem für grenzüberschreitende Umsätze veröffentlicht. Danach sollen bei Umsätzen zwischen Unternehmen ab 2028 nur noch elektronische Rechnungen in einem einheitlichen strukturierten Datenformat zugelassen werden. Der Vorschlag bedarf noch der Zustimmung des Europäischen Rates. Die EU-Mitgliedstaaten müssen sich dann bei der Ausgestaltung ihrer nationalen Meldesysteme an die Vorgaben der EU-Richtlinie halten.
Neben Praxishilfen bietet der Zentralverband des Deutschen Handwerks dafür gemeinsam mit der DATEV eine Veranstaltungsreihe an: Über die anstehenden Termine kann man sich hier informieren.
Verschiebung gefordert
Der ZDH setzt sich ferner für ein mittelstandsfreundliches, lesbares (hybrides) Rechnungsformat ein, das für alle Handwerkskunden gleichermaßen genutzt werden kann, und fordert darüber hinaus eine kostenfreie staatliche Rechnungssoftware. Darüber hinaus fordert er eine Verschiebung des Zeitplans zur Einführung der E-Rechnung um mindestens ein Jahr, um die notwendige Überarbeitung der zugrundeliegenden europäischen Rechnungsnorm (EN 16931) zu gewährleisten. Nur so könne den Betrieben ein praxistaugliches Rechnungsformat zur Verfügung gestellt werden.
