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Hefe ist für das Grundnahrungsmittel Brot unerlässlich.
© Thomas Bock/Pixabay
Verbände

Ist Backhefe gefährdet?

„Kein Stickstoff – Keine Hefe – Kein Brot!", warnt der Deutsche Verband der Hefeindustrie und fordert von der Politik eine spürbare Entlastung in Sachen Energie- und Rohstoffkrise.

Der Deutsche Verband der Hefeindustrie hat jetzt davor gewarnt, dass sich die Entwicklungen auf dem Energie- und Rohstoffmarkt negativ auf die Herstellung von Backhefe auswirken wird. Die Hefeindustrie nimmt in der Ernährungsindustrie eine wichtige Position ein, weil sie für zahlreiche Branchen – allen voran Handwerks- und Großbäcker, Brauereien und Winzer – eine wertvolle und unersetzliche Zutat bereitstellt.

 

Doppelt gebeutelt

Um sich optimal vermehren zu können, benötigt die Hefe ausreichend Nährstoffe, eine kontinuierliche Luftzufuhr und eine ununterbrochene Kühlung. Daneben muss das Nährmedium nach der Trennung von der Hefe aufwendig aufbereitet werden. Fermenter, Tanks und Rohrleitungen müssen energieintensiv gereinigt werden. Für all diese Prozessschritte sei eine ausreichende Versorgung mit Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen unabdingbar, lässt der Verband nun verlauten.

 

Politik sei gefordert

Neben der Energieversorgung sei man aber noch auf anderer Ebene betroffen: Neben Vitaminen und Mineralstoffen ist für die Hefe insbesondere eine ausreichende Zufuhr von stickstoff- und phosphathaltigen Nährstoffen erforderlich. Hieraus folge eine große Abhängigkeit der Hefeindustrie von den Stickstoff- und Phosphatherstellern, die seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ebenfalls unter einem erheblichen Druck stehen. Derzeit sind laut Angaben des Verbands ca. 70% der Stickstoff-produzierenden Kapazitäten in der europäischen Union aufgrund der hohen Gaspreise abgeschaltet oder produzieren auf Minimallast. „Kein Stickstoff – Keine Hefe – Kein Brot!“, warnt jetzt der Verband und fordert von der Politik eine spürbare Entlastung, um die aktuelle Energie- und Rohstoffkrise zu überstehen und am Standort Deutschland weiterhin produzieren zu können.

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