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Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) haben einen Zukunftsdialog für das Handwerk vereinbart, der am 19. Mai und am 9. Juni 2015 stattfinden wird.
© Wie der Zentralverband vermeldet wurde eine entsprechende Resolution unterzeichnet. Diesem so genannten „Branchendialog“ ist eine Online-Befragung des Handwerks vorgeschaltet – der Startschuss fiel am 11. März 201). Ziel ist die Erarbeitung eines „Masterplans Handwerk“, der die Handwerkspolitik der nächsten Jahre prägen soll. B Das BMWi und der ZDH halten in dieser Resolution bereits heute folgende Gemeinsamkeiten einer modernen Handwerkspolitik fest: 1. Investitionen und Innovationen
BMWi und ZDH sind sich einig, dass die Eigenkapitalbasis und die Liquidität der Betriebe gestärkt werden müssen. Geeignete Maßnahmen könnten dazu beispielsweise verbesserte Abschreibungsbedingungen und eine praxisgerechte Thesaurierungsrücklage sein. Aber auch die Betriebe des Handwerks sind hier gefordert, sich auf neue Märkte passgenau ausrichten – aktuell etwa in den Bereichen Energie, Elektromobilität und digitaler Wirtschaft. BMWi und ZDH sind sich darin einig, dass die Stärkung der bestehenden Bildungs- und Beratungsstruktur der Handwerksorganisation eine zentrale Voraussetzung für diesen Transfer von Know-how ist. 2. Fachkräftesicherung – berufliche Bildung
Der Fachkräftebedarf im Handwerk wird langfristig nur gedeckt werden können, wenn Initiativen des Handwerks und flankierende Maßnahmen der Politik ineinandergreifen. Ziel muss es dabei sein, die Attraktivität der dualen Ausbildung weiter zu erhöhen und dabei auch Zielgruppen wie Frauen, Wiedereinsteiger, Ausbildungs- oder Studienabbrecher sowie Jugendliche mit Migrationshintergrund stärker für das Handwerk zu begeistern. Das bedeutet insbesondere eine Weiterentwicklung der Fort- und Weiterbildungsangebote und eine zielgerichtete Modernisierung der Berufsbilder, etwa im Hinblick auf die Herausforderungen der Energiewende und die Digitalisierung der Wertschöpfungsketten. 3. Existenzgründungen – Unternehmensnachfolgen
Mit Blick auf das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Erbschaftssteuer soll diese bei ihrer Neuregelung mittelstandsgerecht ausgestaltet werden, weiterhin das Betriebsvermögen schonen und für Kleinbetriebe handhabbar sein. BMWi und ZDH stimmen darin überein, dass die Zunahme von Soloselbständigen die Notwendigkeit unterstreicht, bei Existenzgründungen noch stärker das Prinzip der Nachhaltigkeit zu beachten. Sie betonen gemeinsam, dass das Duale System der beruflichen Bildung und die mit dem Meisterbrief ausgewiesene unternehmerische Qualifikation zentrale Säulen sind, dieses Prinzip zu stärken. BMWi und ZDH sind sich außerdem darin einig, dass neue potenzielle Zielgruppen für eine attraktive Selbständigkeit im Handwerk gewonnen werden sollten, insbesondere Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund. 4. Energieeffizienz – Umsetzung und Beratung
Mit seinen Leistungspotenzialen im Bereich Energieeffizienz kann das Handwerk maßgeblich zum Gelingen der Energiewende beitragen – in der Umsetzung als Dienstleister wie als kompetenter Berater. BMWi und ZDH sind sich darin einig, dass dieses Potenzial in den Programmen der Bundesregierung noch mehr genutzt und gehoben werden kann. Das schließt Anbietervielfalt, KMU-Tauglichkeit, Technologieoffenheit und den Zugang zu Energiedienstleistungsmärkten ein. Zudem soll eine Qualifizierungsoffensive für die Energie- und Effizienzwende starten. 5. Digitalisierung – ländlicher Raum
Mit der Digitalisierung ergibt sich die große Chance, den ländlichen Raum überregional zu vernetzen. BMWi und ZDH sind sich darin einig, dass eine zügige flächendeckende und leistungsstarke Versorgung mit Breitbandanschlüssen notwendig ist, um diese Chance zu nutzen und die ländlichen Räume nicht von der Entwicklung abzukoppeln. 6. Moderne Infrastrukturpolitik
Mit seinen Produkten und Leistungen schafft das Handwerk nachhaltige Werte und trägt zur Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur bei. BMWi und ZDH setzen sich deshalb bei der Umsetzung der europäischen Vorgaben für ein mittelstandsgerechtes Vergaberecht ein. 7. Außenwirtschaft – „German Handwerk“
BMWi und ZDH werden gemeinsam Maßnahmen prüfen, die Vorzüge des Handwerks unter einer einheitlichen Bezeichnung stärker im Ausland bekannt zu machen. Das BMWi wird das Informationsangebot der Germany Trade & Invest für kleine und mittlere Unternehmen verbessern. Dabei sollte das Handwerk u.a. stärker durch Markterschließungsprogramme für den Auftritt in europäischen Zielländern unterstützt werden. Für Handwerksbetriebe geeignet sind bereits die BMWi-Exportinitiativen. Als ein wichtiger Träger des Dualen Berufsbildungssystems in Deutschland ist das Handwerk ein zentraler Ansprechpartner für die internationale Berufsbildungszusammenarbeit. BMWi und ZDH sind sich darin einig, Aktivitäten des sogenannten Bildungsexports weiter zu stärken. 8. Europa
BMWi und ZDH wollen sich weiter gemeinsam auf europäischer Ebene für den Meisterbrief als qualifikationsgebundenen Berufszugang einsetzen und dessen positive Effekte für Bildung und Qualifizierung herausstellen.
9. Sozialpartnerschaft und Tarifautonomie
BMWi und ZDH sind sich daher einig, dass Tarifautonomie und Tarifbindung weiter gestärkt werden müssen. 10. Selbstverwaltung im Handwerk
BMWi und ZDH sind sich einig, dass die Selbstverwaltung auch künftig zentrales Element moderner Handwerkspolitik bleiben muss. Die Selbstverwaltung wird vom Ehrenamt getragen. BMWi und ZDH werden daher eine Initiative ins Leben rufen, die ehrenamtliches Engagement in der Selbstverwaltung fördert und unterstützt. 
Branche aktuell

Resolution anlässlich der Internationalen Handwerksmesse

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) haben einen Zukunftsdialog für das Handwerk vereinbart, der am 19. Mai und am 9. Juni 2015 stattfinden wird.

Wie der Zentralverband vermeldet wurde eine entsprechende Resolution unterzeichnet. Diesem so genannten „Branchendialog“ ist eine Online-Befragung des Handwerks vorgeschaltet – der Startschuss fiel am 11. März 201). Ziel ist die Erarbeitung eines „Masterplans Handwerk“, der die Handwerkspolitik der nächsten Jahre prägen soll. B
Das BMWi und der ZDH halten in dieser Resolution bereits heute folgende Gemeinsamkeiten einer modernen Handwerkspolitik fest:
1. Investitionen und Innovationen
BMWi und ZDH sind sich einig, dass die Eigenkapitalbasis und die Liquidität der Betriebe gestärkt werden müssen. Geeignete Maßnahmen könnten dazu beispielsweise verbesserte Abschreibungsbedingungen und eine praxisgerechte Thesaurierungsrücklage sein. Aber auch die Betriebe des Handwerks sind hier gefordert, sich auf neue Märkte passgenau ausrichten – aktuell etwa in den Bereichen Energie, Elektromobilität und digitaler Wirtschaft. BMWi und ZDH sind sich darin einig, dass die Stärkung der bestehenden Bildungs- und Beratungsstruktur der Handwerksorganisation eine zentrale Voraussetzung für diesen Transfer von Know-how ist.
2. Fachkräftesicherung – berufliche Bildung
Der Fachkräftebedarf im Handwerk wird langfristig nur gedeckt werden können, wenn Initiativen des Handwerks und flankierende Maßnahmen der Politik ineinandergreifen. Ziel muss es dabei sein, die Attraktivität der dualen Ausbildung weiter zu erhöhen und dabei auch Zielgruppen wie Frauen, Wiedereinsteiger, Ausbildungs- oder Studienabbrecher sowie Jugendliche mit Migrationshintergrund stärker für das Handwerk zu begeistern. Das bedeutet insbesondere eine Weiterentwicklung der Fort- und Weiterbildungsangebote und eine zielgerichtete Modernisierung der Berufsbilder, etwa im Hinblick auf die Herausforderungen der Energiewende und die Digitalisierung der Wertschöpfungsketten.
3. Existenzgründungen – Unternehmensnachfolgen
Mit Blick auf das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Erbschaftssteuer soll diese bei ihrer Neuregelung mittelstandsgerecht ausgestaltet werden, weiterhin das Betriebsvermögen schonen und für Kleinbetriebe handhabbar sein. BMWi und ZDH stimmen darin überein, dass die Zunahme von Soloselbständigen die Notwendigkeit unterstreicht, bei Existenzgründungen noch stärker das Prinzip der Nachhaltigkeit zu beachten. Sie betonen gemeinsam, dass das Duale System der beruflichen Bildung und die mit dem Meisterbrief ausgewiesene unternehmerische Qualifikation zentrale Säulen sind, dieses Prinzip zu stärken. BMWi und ZDH sind sich außerdem darin einig, dass neue potenzielle Zielgruppen für eine attraktive Selbständigkeit im Handwerk gewonnen werden sollten, insbesondere Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund.
4. Energieeffizienz – Umsetzung und Beratung
Mit seinen Leistungspotenzialen im Bereich Energieeffizienz kann das Handwerk maßgeblich zum Gelingen der Energiewende beitragen – in der Umsetzung als Dienstleister wie als kompetenter Berater. BMWi und ZDH sind sich darin einig, dass dieses Potenzial in den Programmen der Bundesregierung noch mehr genutzt und gehoben werden kann. Das schließt Anbietervielfalt, KMU-Tauglichkeit, Technologieoffenheit und den Zugang zu Energiedienstleistungsmärkten ein. Zudem soll eine Qualifizierungsoffensive für die Energie- und Effizienzwende starten.
5. Digitalisierung – ländlicher Raum
Mit der Digitalisierung ergibt sich die große Chance, den ländlichen Raum überregional zu vernetzen. BMWi und ZDH sind sich darin einig, dass eine zügige flächendeckende und leistungsstarke Versorgung mit Breitbandanschlüssen notwendig ist, um diese Chance zu nutzen und die ländlichen Räume nicht von der Entwicklung abzukoppeln.
6. Moderne Infrastrukturpolitik
Mit seinen Produkten und Leistungen schafft das Handwerk nachhaltige Werte und trägt zur Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur bei. BMWi und ZDH setzen sich deshalb bei der Umsetzung der europäischen Vorgaben für ein mittelstandsgerechtes Vergaberecht ein.
7. Außenwirtschaft – „German Handwerk“
BMWi und ZDH werden gemeinsam Maßnahmen prüfen, die Vorzüge des Handwerks unter einer einheitlichen Bezeichnung stärker im Ausland bekannt zu machen. Das BMWi wird das Informationsangebot der Germany Trade & Invest für kleine und mittlere Unternehmen verbessern. Dabei sollte das Handwerk u.a. stärker durch Markterschließungsprogramme für den Auftritt in europäischen Zielländern unterstützt werden. Für Handwerksbetriebe geeignet sind bereits die BMWi-Exportinitiativen. Als ein wichtiger Träger des Dualen Berufsbildungssystems in Deutschland ist das Handwerk ein zentraler Ansprechpartner für die internationale Berufsbildungszusammenarbeit. BMWi und ZDH sind sich darin einig, Aktivitäten des sogenannten Bildungsexports weiter zu stärken.
8. Europa
BMWi und ZDH wollen sich weiter gemeinsam auf europäischer Ebene für den Meisterbrief als qualifikationsgebundenen Berufszugang einsetzen und dessen positive Effekte für Bildung und Qualifizierung herausstellen.
9. Sozialpartnerschaft und Tarifautonomie
BMWi und ZDH sind sich daher einig, dass Tarifautonomie und Tarifbindung weiter gestärkt werden müssen.
10. Selbstverwaltung im Handwerk
BMWi und ZDH sind sich einig, dass die Selbstverwaltung auch künftig zentrales Element moderner Handwerkspolitik bleiben muss. Die Selbstverwaltung wird vom Ehrenamt getragen. BMWi und ZDH werden daher eine Initiative ins Leben rufen, die ehrenamtliches Engagement in der Selbstverwaltung fördert und unterstützt. 

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