on on on
©
Verbände

Gesellschaft und Agrar in Verbindung

Was bedeutet das für die Sortenentwicklung, für die Landwirtschaft, für die Verarbeiter? Antworten gibt es am 3. Juli 2019 in Weihenstephan, wenn Züchter, Landwirte und Getreidehändler mit Müllern diskutieren und Wege vorgestellt werden, die schon gegangen werden.

Zukünftig wird der Rohproteingehalt der Weizensorten nicht mehr zur Qualitätseinstufung in der Bundessortenliste herangezogen. Mit dieser Entscheidung setzt das Bundessortenamt den Schlussstrich unter eine seit über 25 Jahre geführte Diskussion. Im Weiteren geht es um die Frage, vor welchen Herausforderungen die Verarbeiter stehen, wenn sich die Landwirtschaft im Ökowandel befindet.
Ulrike Nickl und Lorenz Hartl vom LfL Bayerische Landesanstalt berichten über aktuelle Entwicklungen bei neuen Brotgetreidesorten. Dirk Rentel vom Bundessortenamt spricht über Änderungen bei den Anforderungen an die Qualitätsgruppen bei Weizen. Welche Wege es gibt, mit dem Paradigmenwechsel umzugehen, zeigt Joachim Kuhlmann von der Hedwigsburger Okermühle auf. Aktuelles aus der Qualitätsanalyse kommt von Ronny Takacs von der TU-München. Er erläutert, ob die multispektrale Analyse von Mehlen eine echtzeitfähige Alternative zu etablierten Labormessungen sein kann. Den Getreidemarkt betrachten Jochen Geiger, Beiselen, und Martin Unterschütz von der BayWa. Dabei geht es um die Landwirtschaft im Ökowandel sowie die Entwicklung an den Brotgetreidemärkten. Wer dabei sein will, findet das vollständige Programm und die Anmeldung zur Tagung im Internet unter www.vgms.de  oder www.muehlen.org Neuausrichtung der Agrarwirtschaft
Am 17. Mai 2019 diskutierte die versammelte Unternehmerschaft des Verbands der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft VGMS auf ihrer Jahresversammlung in Böblingen mit dem Agrarwissenschaftler Harald Grethe die Frage, „wie es gelingt, Gesellschaft und Agrarwirtschaft miteinander zu versöhnen“. Die VGMS-Branchen sind wichtige Verarbeiter von heimischem Getreide und Stärkekartoffeln. Sie sind auf eine zukunftsfähige Landwirtschaft angewiesen, die zuverlässig Rohstoffe für die Herstellung von Mehlen, Müslis und Cerealien, Teigwaren und Stärkeprodukten in bester Qualität liefert. Dabei steht die Landwirtschaft, wie sie heute betrieben wird, zunehmend in der gesellschaftlichen Kritik. Wie können die Forderungen von Kunden und Verbrauchern, etwa nach der Minimierung des Einsatzes von chemischen Pflanzenschutz, mit der Notwendigkeit einer sicheren und qualitativ hochwertigen Rohstoffversorgung geeint werden? Wie gelingt eine Qualitätsweizenproduktion auch mit weniger Düngung? Darüber diskutierten die Mitglieder im Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft VGMS mit dem streitbaren Agrarwissenschaftler Harald Grethe im Rahmen ihrer Jahresversammlung in Böblingen. Um Versöhnung zu erreichen, müssen die Unternehmerinnen und Unternehmer ihre berechtigten Interessen glaubhaft und breit kommunizieren, riet Harald Grethe. Mit Blick auf den Agrarsektor konstatierte der Professor an der Humboldt Universität zu Berlin, dass eine Neuausrichtung der Agrarwirtschaft langfristig unvermeidlich sei. Hier sei zum einen die Politik gefordert ihrer ureigensten Aufgabe – der Schaffung eines ordnungspolitischen Rahmens – nachzukommen. Die Agrarwissenschaften sind gefordert, ihre Erkenntnisse nicht nur innerhalb der Fachwissenschaft, sondern auch in den Sektor, die Politik und die Gesellschaft insgesamt hinein zu kommunizieren sowie komplexe, gesellschaftlich relevante Fragestellungen interdisziplinär zu bearbeiten.

Verband

Marktplatz Digital

Das könnte Sie auch interessieren