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Die Zahl der Erwerbstätigen ist im Jahr 2023 auf den Höchstwert seit 1990 gestiegen.
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Marktforschung

Mehr Deutsche erwerbstätig

Es sind so viele Menschen erwerbstätig wie seit 1990 nicht mehr. Der größte Anstieg wird im Dienstleistungsgewerbe verzeichnet, im Produzierenden Gewerbe stiegen die Beschäftigungszahlen nur leicht an.

Im Jahresdurchschnitt 2023 waren rund 45,9 Mio. Menschen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Das waren so viele wie noch nie seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990. Nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes stieg die jahresdurchschnittliche Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 0,7%. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte damit einen neuen historischen Höchststand, nachdem bereits im Jahr 2022 der vormalige Höchstwert aus dem Jahr 2019 (45,3 Mio.) um 0,7% überschritten worden war. Im Jahr 2020 hatte die Corona-Krise zu einem Rückgang um 361.000 Personen (–0,8%) geführt. Im Zuge des Aufholprozesses nach der Pandemie war die Erwerbstätigkeit im Jahr 2021 zunächst nur leicht um 69.000 Personen (+0,2%) und im Jahr 2022 kräftig um 612.000 Personen (+1,4%) gewachsen.

 

Kaum Zuwachs im produzierenden Gewerbe

Rechnerisch fanden neun von zehn der zusätzlichen Beschäftigten einen Arbeitsplatz in den Dienstleistungsbereichen, die im Jahr 2023 einen Beschäftigtenzuwachs um insgesamt 295.000 Personen oder 0,9% auf rund 34,6 Mio. Erwerbstätige verzeichneten.  Außerhalb des Dienstleistungsbereichs nahm die Beschäftigung deutlich schwächer zu: Im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) stieg die Erwerbstätigenzahl nur leicht um 25.000 auf rund 8,1 Mio. Personen. Nach einem ebenfalls geringen Anstieg im Vorjahr um 35.000 Personen (+0,4 %) ist damit das Vorkrisenniveau noch weit entfernt.

 

Zahl der Erwerbslosen sinkt

Entscheidend für die positive Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt war die Zahl der Arbeitnehmer/innen, die im Jahresdurchschnitt 2023 um 363.000 Personen (+0,9%) auf 42,1 Mio. wuchs. Zu diesem Anstieg trug maßgeblich die positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bei. Auch bei der Zahl der marginal Beschäftigten (geringfügig entlohnte und kurzfristig Beschäftigte sowie Personen in Arbeitsgelegenheiten) gab es leichte Beschäftigungsgewinne. Bei den Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger setzte sich im Jahr 2023 dagegen der seit nunmehr zwölf Jahren andauernde Abwärtstrend fort: Ihre Zahl sank gegenüber 2022 um 30.000 Personen auf 3,9 Millionen (–0,8%). Die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland sank nach vorläufigen Schätzungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung im Jahresdurchschnitt 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 9.000 Personen oder 0,7% auf 1,3 Mio. Die Zahl der aktiv am Arbeitsmarkt verfügbaren Erwerbspersonen, definiert als Summe der Erwerbstätigen und Erwerbslosen, stieg im gleichen Zeitraum um 314.000 Personen (+0,7%) auf 47,1 Mio. Die Erwerbslosenquote, gemessen als Anteil der Erwerbslosen an der Zahl der Erwerbspersonen, sank gegenüber dem Vorjahr von 2,9 auf 2,8%.

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