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Brot ist ein Grundnahrungsmittel, das die Handwerksbäcker täglich backen. (Foto: LIV Bayern)
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Branche aktuell

Bäcker garantieren Lebensmittelversorgung

Bäckern fällt gerade in Krisenzeiten traditionell eine besondere Rolle bei der Versorgung zu. Das ist auch in der Corona-Krise nicht anders, wie der Landesinnungsverband des bayerischen Bäckerhandwerks deutlich macht.

„Die Bäcker und die anderen Nahrungsmittelhandwerker, wie Konditoren und Metzger, haben trotz Krise weiterhin geöffnet und sorgen für die Lieferung ihrer Nahrungsmittel zum einen für die großen Lebensmittelketten und zum anderen unmittelbar durch den Verkauf an die Bevölkerung. Dank der regionalen und oft familiären Strukturen der Betriebe ist die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger wie schon in früheren Krisenzeiten durch die Bäcker und die Ernährungshandwerke gesichert, ohne dass hierfür lange Transportwege zurückgelegt werden müssen“, erklärt Heinrich Traublinger, stv. Landesinnungsmeister des bayerischen Bäckerhandwerks. Die Folgen der Corona-Pandemie belasten aber auch in dieser Branche die Wirtschaftlichkeit der Betriebe.
Hohe Relevanz für die Gesellschaft
Die Corona-Krise bestimmt das gesellschaftliche und politische Geschehen mehr als alle anderen Krisen nach dem Zweiten Weltkrieg. Es ist eine Zeit tiefster Verunsicherung und großer Sorge. Umso wichtiger ist, dass es auch im Nahrungsmittelhandel Menschen gibt, die ihre Aufgabe verantwortungsbewusst wahrnehmen und die Versorgung in unserem Land mit Lebensmitteln sichern. Ein Pfeiler dieser Sicherheit sind die Bäcker.
Der LIV bedauert, dass in den offiziellen Meldungen der Behörden und in den Ansprachen vieler Politiker zur Versorgung der Bevölkerung meist nur die großen Lebensmittelgeschäfte genannt werden. „Dabei wird aber vergessen, dass es gerade die kleinen Ernährungshandwerker, wie Bäcker, Konditoren und Metzger ‚gleich um die Ecke‘ sind, die ein krisensicherer Garant für die Versorgung der Bevölkerung in der jeweiligen unmittelbaren Umgebung sind, die ebenfalls zu den gewöhnlichen Geschäftszeiten geöffnet haben und die Nahrungsprodukte Brot, Fleisch und Süßspeisen verkaufen und liefern. Man kann also weiterhin beim Bäcker die gewohnte Vielfalt an Broten, Brezen, Semmeln, sowie einen guten Kaffee ‚zum Mitnehmen‘ für sich und seine Familie besorgen.“
Kurze Wege, nachhaltige Versorgung
Zugute kommen dem Bäckerhandwerk die dezentralen Strukturen, die eine gewisse Unabhängigkeit in den Lieferketten sichern. Produktion und Verkauf finden auf regionaler Ebene mit kurzen Transportwegen und regionalen Versorgungsketten statt. Die Rohstoffe kommen über die eigene BÄKO-Genossenschaft, vom nächstgelegenen Müller oder örtlichen Bauern. Das trägt dazu bei, die nachhaltige Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Produkten zu sichern, die Umwelt zu schonen und die Corona-Krise gebietsmäßig einzudämmen.
„Wir danken allen Mitarbeitern in den Bäckereien, dass sie weiterhin unermüdlich für diese wichtige Versorgung mitarbeiten. Wir danken allen Firmen und Zulieferern die sicherstellen, dass wir funktionierende Maschinen haben und Rohstoffe, die nicht nur hochwertig, sondern auch sicher sind“, sagte Traublinger in einer Presseerklärung anlässlich der Ausgangssperre. „Wir, das Bäckerhandwerk, sind der Garant dafür, dass uns das wichtigste Grundnahrungsmittel — das Brot — nicht ausgeht. Man kann und jetzt muss man auf vieles verzichten, aber der Verzicht auf unser ‚täglich Brot‘ wäre noch sehr viel schlimmer“, fuhr Traublinger fort.
Tradition, auch in der Krisenbewältigung
„Unsere Innungsbetriebe nehmen ihren Auftrag gegenüber unserer Gesellschaft ernst und kümmern sich“, sagt Stephan Kopp, Geschäftsführer des Landesinnungsverbands Bayern. „In dieser Situation zeigt sich klar, dass unsere Bäcker nicht nur verantwortungsbewusst und zuverlässig die Versorgung mit Brot sichern. Gerade kleinere Betriebe weisen noch familiär geprägte Strukturen auf, die gerade in Krisenzeiten belastbarer sind. Aber auch die Betriebe als solche halten untereinander innerhalb der Innungen treu zusammen, helfen sich aus und suchen gemeinsam nach Lösungen für die anstehenden Probleme. So betroffen die Lage uns diese Tage auch macht, so beeindruckend ist der enorme Einsatz, den unsere bayerischen Innungsbäcker gerade in dieser Zeit wieder zeigen. Unterstützt werden sie dabei von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Backstube und im Verkauf, die ohne Zögern mit anpacken. Das Bäckerhandwerk blickt hierbei auf eine über tausendjährige Geschichte zurück und kann durchaus mit einem gewissen Stolz auf seine lange Tradition verweisen. Gerade die Bäcker haben schon früher in schwierigsten Zeiten die Menschen mit dem entscheidenden Grundnahrungsmittel versorgt.“
Doch auch die Ernährungshandwerke müssen in manchen Bereichen starke Einbußen hinnehmen. Viele Kunden bleiben wegen der fehlenden Information, dass auch die Bäckereien geöffnet sind, und aufgrund der allgemeinen Verunsicherung durch die Erkrankungsmöglichkeiten weg. In Fremdenverkehrsorten kommt es sogar bis zu 60% Umsatzeinbußen. Auf der anderen Seite laufen aber die Lohnkosten, Mieten und Kredittilgungen ungehindert weiter und belasten die Betriebe extrem. Das geht natürlich nicht spurlos vorüber.
LIV hilft weiter
Der Landesinnungsverband stelle den Betrieben hierfür alle krisenrelevanten Informationen zur Verfügung, hält sie über aktuelle Entwicklungen zeitnah auf dem Laufenden. Bei betriebsspezifischen Fragen steht der Verband mit seinen erfahrenen Betriebsberatern zur Seite. Er hält darüber hinaus engen Kontakt zu den zuständigen Behörden und Ministerien, um die rechtlichen Rahmenbedingungen in der momentanen Lage bestmöglich mitzugestalten.

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