Die Mehrwertsteuererhöhung könnte zu mehr Insolvenzen in der Gastronomie führen. Laut einer Auswertung des Informationsdienstleisters CRIF gelten im November 2023 15.069 Restaurants, Gaststätten, Imbisse und Cafés in Deutschland als insolvenzgefährdet. Das entspricht 12,6% der analysierten Betriebe. Im Januar 2020 lag die Zahl insolvenzgefährdeter Gastronomiefirmen bei 12.662 bzw. 10,7%. Ein Blick auf die regionalen Zahlen zeigt, dass das Insolvenzrisiko bei Unternehmen aus der Gastronomie in Berlin am höchsten ist. Dort gelten 16,5% bzw. 1.369 der Gastronomieunternehmen als insolvenzgefährdet. Es folgen Bremen (16,2%), Nordrhein-Westfalen (14,6%), Sachsen-Anhalt (14%) und Hamburg (13,3%). Das geringste Insolvenzrisiko haben derzeit Unternehmen aus der Gastronomie in Bayern (10,5%) und Rheinland-Pfalz (10,5%) sowie in Mecklenburg-Vorpommern (10,6%).
Die Schere geht auseinander
„Auch nach dem Ende der Corona-Pandemie sieht sich die Gastronomiebranche mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Diese umfassen steigende Inflation, höhere Energie- und Arbeitskosten sowie den wachsenden Trend des Home-Office. Dieser führt zu weniger Gelegenheiten für Mittagspausen und weniger Besuchen in Restaurants oder Cafés. Die Anhebung der Mehrwertsteuer wird vor allem für bereits finanziell angeschlagene Gastronomiebetriebe die Lage weiter verschärfen“, erklärt CRIF Deutschland Geschäftsführer Dr. Frank Schlein und führt weiter aus: „In der Gastronomiebranche zeigt sich eine deutliche Zweiteilung. Unternehmen, die sich in einer stabilen finanziellen Lage befinden, haben ihre Widerstandsfähigkeit weiter gestärkt. Hingegen sehen sich Gastronomiebetriebe, die bereits zuvor mit Problemen zu kämpfen hatten, vermehrt mit der Gefahr der Insolvenz konfrontiert.“