Übergeben wurde die Auszeichnung von Frank Wagner, Präsident der Handwerkskammer Chemnitz. Die beiden Bäckermeister hatten ihre Meisterausbildung 1963 an der sächsischen Bäckerschule – damals noch in Helmsdorf bei Stolpen ansässig, absolviert. Die Übergabe der Ehrenurkunden fand im öffentlichen Bäckereimuseum statt, das Dietmar Möbius im Obergeschoss der Backstube eingerichtet hat. Mit dabei war auch Ben Hartmann, der nach über 30-jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer der BÄKO Mitteldeutschland erst vor wenigen Monaten in den Ruhestand verabschiedet wurde. Seine BÄKO hatte als Hauptlieferant der beiden Betriebe wesentlichen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung.
Bewegte Bäckerleben
Sowohl Möbius als auch Böhme stammen beide aus Bäckerfamilien und hatten vor ihrer gemeinsamen Meisterprüfung auch die Gesellenprüfungen als Bäcker und auch als Konditor abgelegt. Werner Böhme führte später von 1975 bis 2001 die vom Urgroßvater bereits 1888 gegründete Familienbäckerei in Eppendorf fort, nach 113 Jahren wurde der Betrieb allerdings mangels Nachfolger eingestellt. Dietmar Möbius übernahm 1964 mit Ehefrau Heidi zunächst eine kleine Pachtbäckerei in Hohenfichte. Fünf Jahre später siedelte die Bäckerei an den Marktplatz ins nahe Oederan um. Als langjähriger Obermeister des Kreises Flöha gehörte Dietmar Möbius 1990 auch zu den rührigen Kollegen um Christian Benath, die den sächsischen Landesinnungsverband „Saxonia“ neu gründeten. Als stellvertretender Landesobermeister und in einigen weiteren Ehrenämtern setzte er sich über viele Jahre für die Belange des Bäckerhandwerks ein. Der Betrieb zog 1997 noch einmal um, eine umgenutzte ehemalige Textilfabrik am Stadtrand bot den nötigen Platz für die Expansion. Inzwischen wird das Unternehmen von Sohn Mathias Möbius geführt – hier schaut Dietmar Möbius noch regelmäßig in der Backstube vorbei.
