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Die duale Ausbildung ist Grundlage der Fachkräftesicherung in Deutschland und damit ein Erfolgsfaktor gerade für die Betriebe im Handwerk (Foto: ZV/Fotograf: Darius Ramazani).
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Aus- & Weiterbildung

Zeichen der Wertschätzung

Das Bundeskabinett hat das Programm "Ausbildungsplätze sichern" beschlossen. Ziel des Bundesprogrammes ist es, die Ausbildungsbetriebe zu motivieren, das Ausbildungsniveau - im Vergleich zu den Vorjahren aufrecht zu erhalten, um mittelfristig den Fachkräftebedarf in Deutschland sichern zu können.

Welche Ausbildungsverhältnisse werden gefördert? In die Förderung grundsätzlich einbezogen werden sollen Ausbildungen, die frühestens am 1. August 2020 beginnen. Auf den Zeitpunkt des Abschlusses des Ausbildungsvertrags kommt es dabei nicht an, d.h., es können auch Ausbildungen gefördert werden, für die der Ausbildungsvertrag bereits vor Inkrafttreten der Förderrichtlinie abgeschlossen worden ist. Der Abschluss eines Ausbildungsvertrags vor dem 1. August 2020 steht damit einer Förderung nicht entgegen.
Wer ist Antragsberechtigt?
Antragsberechtigt sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die durch die COVID-19-Krise in erheblichem Umfang betroffen sind. Davon ist auszugehen, wenn das Unternehmen in der ersten Hälfte des Jahres 2020 wenigstens einen Monat Kurzarbeit durchgeführt hat oder der Umsatz in den Monaten April und Mai 2020 um durchschnittlich mindestens 60% gegenüber April und Mai 2019 eingebrochen ist.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?
 Eine Förderung setzt voraus, dass das Unternehmen sein Ausbildungsniveau im Jahr 2020 im Vergleich zu den drei Vorjahren nicht verringert. Verglichen werden die Ausbildungsverträge, die für das Ausbildungsjahr 2020 abgeschlossen worden sind, mit dem Durchschnitt der über die letzten drei Jahre (2017–2019) abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Gefördert wird bei Vorliegen der Voraussetzungen durch einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 2.000 Euro für jeden für das Ausbildungsjahr 2020 abgeschlossenen Ausbildungsvertrag. Wird das Ausbildungsniveau gegenüber den letzten 3 Jahren erhöht (2017–2019), wird jeder im Jahr 2020 zusätzlich geschlossene Ausbildungsvertrag mit einem einmaligen Zuschuss in Höhe von 3.000 Euro (anstelle der Förderung in Höhe von 2.000 Euro) gefördert. Die Auszahlung erfolgt nach dem Ende der erfolgreich abgeschlossenen Probezeit.
ZDH-Statement zur Ausbildungsprämie
Zu dem im Juni vom Bundeskabinett verabschiedeten Eckpunkten für ein Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ nimmt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Stellung. „Mit der nun beschlossenen Ausbildungs- sowie Übernahmeprämie setzt die Bundesregierung gerade in der aktuellen Corona-Pandemie ein deutliches Zeichen der Wertschätzung für die duale Ausbildung. In einer Zeit großer Verunsicherung bei Betrieben wie auch Jugendlichen über den Fortgang auf dem Ausbildungsmarkt wird damit ein Signal der Ermutigung zu einer beruflichen Ausbildung gegeben und der hohe Stellenwert beruflicher Ausbildung und Qualifizierung für die wirtschaftliche Entwicklung weit über die Krise hinaus sehr deutlich gemacht. Nachdem erste Maßnahmen zur Stabilisierung des Ausbildungsmarktes Ende Mai in der Allianz für Aus- und Weiterbildung verabredet wurden, hat die Bundesregierung nun mit dem im Konjunkturpaket verabredeten Programm Ausbildungsplätze sichern schnell und entschlossen nachgelegt. Mit der beschlossenen Ausbildungsprämie erhalten kleine und mittlere Betriebe, die sich trotz Kurzarbeit oder massiver Umsatzeinbußen weiter für die Fachkräftenachwuchssicherung stark machen, eine wichtige Anerkennung. Sie ist ein Motivationssignal an diese betroffenen Ausbildungsbetriebe und soll diese dazu bewegen, trotz der aktuell wirtschaftlich schwierigen Situation, ihre Ausbildungsleistung aufrecht zu erhalten. Somit kann sie einen wichtigen Beitrag zur Stimulierung des Ausbildungsmarktes leisten. Das Handwerk hat die Ausbildungsprämie daher von Anfang an begrüßt. Die verabredeten Maßnahmen zur Unterstützung der Ausbildungsbetriebe müssen nun zeitnah, zielgenau und bürokratiearm bei den Ausbildungsbetrieben ankommen. Wir müssen aber auch den Ausbildungsmarkt weiterhin genau beobachten. Sollten weitere Ausbildungsbetriebe in den kommenden Monaten in konjunkturelle Schwierigkeiten kommen, benötigen auch diese unsere Unterstützung.“

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