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© Nervous manager checking restaurant finance - Failure in small-business concept. Depressed male and female entrepreneurs overwhelmed by finance problems
Branche aktuell

Katastrophenjahr für die Gastrobranche

Sage und schreibe 29,8% Minus müssen die 100 größten Gastronomen Deutschlands für das Corona-Jahr 2020 verkraften. Dies besagt eine aktuelle Analyse der Fachzeitschrift "Foodservice", die sie in ihrer April-Ausgabe veröffentlichte. Das Volumen der Marktspitze sank demnach auf knapp 10,7 Mrd. Euro – was einen Verlust von mehr als 4,5 Mrd. Euro bedeutet.
Lieferdienste als Gewinner, Event-Gastro als Verlierer
Dabei verzeichneten sämtliche Bereiche der Gastronomie Verluste. Am geringsten fielen diese im Segment "Quickservice" mit einem Minus von 18,8% Prozent aus. Damit liegt dieser Sektor auch als einziger über dem Durchschnittwert der Top-100-Betriebe von minus 29,8%. Schlusslichter sind erwartungsgemäß die Gastro-Segmente "Freizeit" mit -48,1% sowie "Event-Catering" mit -54,3%.
Der Bereich "Quickservice" vereint in der "Foodservice"-Analyse 43 Unternehmen inklusive Delivery-Profis und Coffeebars mit einem Gesamtumsatz von 6,7 Mrd. Euro – und damit einem Anteil von rund 63% bei den Top-100-Unternehmen. Dass dieser Sektor trotz eines dramatischen Erlösminus von rund 19%  immer noch besser dasteht als der Rest der Branche liegt vor allem an den acht in dieser Gruppe gelisteten Lieferdiensten, die zum großen Teil von der Krise profitieren und satte Mehrerlöse erzielen konnten.
Branchenprimus muss Federn lassen
Spitzenreiter ist hier der Pizzadienst "Domino’s" mit einem Umsatzplus von 55 Mio. Euro gegenüber dem Jahr 2019. Damit rückte er mit einem Umsatz von 290 Mio. Euro im Top-100-Ranking der Zeitschrift von Rang 14 auf den vierten Platz der größten Gastro-Unternehmen auf. Branchenprimus McDonald’s dagegen konnte zwar mit einem Erlös von 3.15 Mrd. Euro seine Spitzenposition verteidigen, musste aber gleichzeitig mit 525 Mio. Euro Umsatzrückgang den dicksten Minus-Brocken verdauen. Die Ränge zwei, drei und fünf belegten Burger King (860 Mio. Euro/-125 Mio. Euro gegenüber 2019), der Raststättenbetreiber Autobahn Tank & Rast (375 Mio. Euro/-275 Mio. Euro) sowie Yum! Restaurants International (KFC, Pizza Hut; 285,7 Mio. Euro/-44,6 Mio. Euro).
Food-Handwerker im Mittelfeld
Bäckerei- und Foodservicebetriebe, hauptsächlich regionale Marken, behaupten sich im Mittelfeld der Top 100. Platz eins belegt hier die Kamps GmbH auf Rang 28 mit einem 2020er-Umsatz von 80 Mio. Euro (-37,6% gegenüber 2019). Beim Frühstück sind die Bäcker in Deutschland der mit Abstand stärkste Player, doch genau dies hat sich 2020 für viele negativ ausgewirkt. Kurzarbeit, Homeoffice und Homeschooling brachten starke Frequenzverluste. Zwar waren ihnen als Einzelhändler 365 Tage Öffnung erlaubt, doch die Steh- und Sitzcafés mussten im ersten und zweiten Lockdown geschlossen werden. Die brachte der Riege der Back-Gastronomie laut "Foodservice" im Durchschnitt einen Umsatzverlust von 30%, dabei reichte das Spektrum von -20% bis knapp -40%.

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