on on on
Wäsche noch nachhaltiger waschen.
© Pixabay/Pasja1000
Allgemein

Neue Standards bei Wäsche

Textiles Mikroplastik erkennen und vermeiden – hierzu gibt es nun ein standardisiertes Prüfverfahren. An dessen Entwicklung war auch das zum DBL Verbund gehörende Unternehmen DBL ITEX beteiligt.

Die Gefahr von Mikroplastik ist lange unterschätzt worden – erst seit einigen Jahren gewinnt dieses Thema immer stärker an Bedeutung. Vor allem, was Mikroplastik in Pflegeprodukten anbelangt. Doch es gibt auch textiles Mikroplastik.  Wie kann es erkannt und dann reduziert und vermieden werden? Der Prüfdienstleister Hohenstein hat u.a. in Zusammenarbeit mit DBL ITEX, die dem DBL Verbund angehören, ein standardisiertes Prüfverfahren (DIN SPEC) zur Ermittlung und Klassifizierung der Umweltbelastung von Textilien und textilen Produkten beim Waschen entwickelt. „Mit Hilfe des Prüfverfahrens kann bestimmt werden, wie viele Fasern aus der Kleidung beim Waschen ausgetragen werden, wie gut sich diese Fasern im Abwasser abbauen und wie schädlich die Faserrückstände für die Umwelt sind. Das Ziel ist, mit dem Prüfverfahren eine Vergleichbarkeit zwischen den Textilien zu schaffen, um in Zukunft schnell und einfach entscheiden zu können, wie viel Einfluss ein Produkt beim Waschen auf die Umwelt hat“, erklärt Hendrik Dewald von DBL ITEX.

 

Wie lange bleiben Fasern in der Umwelt?

Das Prüfverfahren soll schnell und einfach erkenntlich machen, ob ein Kleidungsstück beim Waschen Fasern verliert, die lange – oder im besten Fall weniger lange – in der Umwelt verweilen, bis sie abgebaut sind. Dazu wurden Klassifizierungscodes erarbeitet, die dem Kleidungsstück zugewiesen werden können. Hat ein Kleidungsstück einen solchen Code, kann man direkt den Faseraustrag erkennen und mit anderen Produkten, die ebenfalls den Code tragen, vergleichen. Das könnte Unternehmen die Entscheidung in Zukunft leichter machen, auf nachhaltigere und weniger umweltschädliche Kleidungsstücke zurückzugreifen.

 

Weiterer Schritt zu mehr Nachhaltigkeit

„Die DIN SPEC wurde erst im Februar 2023 veröffentlicht – noch ist sie nicht sehr bekannt. Zurzeit geht es also darum, Unternehmen auf diese neue Spezifikation aufmerksam zu machen und zu zeigen, wie sehr es sich lohnt, die Faserfreisetzung von Textilien beim Waschen vergleichbar zu machen“, erklärt Dewald. „Es könnte dazu führen, dass in Zukunft Unternehmen, die versuchen ihren Umwelteinfluss zu mindern, gezielt auf Kleidungsstücke zurückgreifen – sei es Kauf- oder Mietkleidung – die weniger Einfluss auf die Umwelt beim Waschen haben. Auch Vorgaben durch die Gesetzgebung könnten dazu führen, dass eine solche Klassifizierung nötig wird, da zum Beispiel die Emission von Abwässern ins kommunale Netz weiter und feiner geregelt wird“.

DBL

Marktplatz Digital

Das könnte Sie auch interessieren