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Marktforschung

Frühlingserwachen des Arbeitsmarkts

Die Einstellungsbereitschaft der Arbeitgeber in Deutschland bleibt hoch. Im aktuellen ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer gibt mehr als jeder zehnte Arbeitgeber an, zwischen April und Juni 2019 neue Mitarbeiter gewinnen zu wollen.

Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick liegt im zweiten Quartal 2019 relativ stabil bei +9%. Verglichen mit dem ersten Quartal 2019 stieg die Einstellungsbereitschaft um einen Prozentpunkt, zum zweiten Quartal im Vorjahr bleibt das Ergebnis unverändert. „Zwar verschlechtert sich das Wirtschaftsklima in Europa, Brexit und Handelsstreitigkeiten machen Firmen zu schaffen", sagt Frits Scholte, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. „Doch der Arbeitsmarkt ist nicht betroffen, die Arbeitslosenquote sank erneut, Gehälter steigen. Viele Unternehmen konnten ihre ehrgeizigen Einstellungspläne in den vergangenen Quartalen noch nicht umsetzen. Somit schlägt unser Barometer weiter nach oben aus." Und auch in Großstädten wie München und Frankfurt am Main stoßen Wachstumspläne der Unternehmen an ihre Grenzen. Dies sind einige Ergebnisse und Interpretationen des ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers für das zweite Quartal 2019, für das 1.000 Arbeitgeber in Deutschland befragt wurden.
Regionen: Großstädte verlieren, der Norden gewinnt
Spitzenreiter der deutschen Städte ist München mit einem saisonbereinigten Beschäftigungsausblick von +17% im zweiten Quartal. Das bedeutet zwar einen Gewinn von fünf Prozentpunkten zum Vorjahr, aber einen Verlust von drei Prozentpunkten zum ersten Quartal. "Die Flächen in den Städten werden rar und die Mieten immer höher. So manche Firma verlässt München oder begräbt ihre Wachstumspläne. Daher stagniert die Personalnachfrage oder ist sogar rückläufig. Diese Entwicklung sehen wir in vielen Großstädten", so Scholte. Denn der ehemalige Spitzenreiter Berlin musste noch größere Einbußen hinnehmen: Die Hauptstadt verlor zehn Prozentpunkte zum Vorquartal und 13 Prozentpunkte zum Vorjahr und steht jetzt nur noch bei einem Beschäftigungsausblick von vorsichtigen +6%. Auch Frankfurt am Main verlor zum ersten Quartal vier Prozentpunkte und zum Vorjahr acht Prozentpunkte auf nun +8%. Einzig der Norden konnte gegenüber dem Vorjahr und Vorquartal sieben Prozentpunkte gewinnen und steht mit einem Beschäftigungsausblick von respektablen +10% unter den Regionen gut da. Der Süden liegt mit +8% leicht darunter, gewinnt drei Prozentpunkte zum Vorquartal und verliert ebenfalls drei zum Vorjahr. Westdeutschland liegt bei +9%, gewinnt fünf Prozentpunkte zum Vorquartal aber verliert zwei Prozentpunkte zum Vorjahr. Ostdeutschland ist mit einem Beschäftigungsausblick von +8% fast gleichauf, büßt zum Vorquartal allerdings zwei Prozentpunkte ein. Das Ruhrgebiet liegt bei moderaten +3%, eine Abnahme um fünf Prozentpunkte zum Vorquartal und einen Prozentpunkt zum Vorjahr.
Beim Vergleich der Firmengrößen setzt sich ein Trend fort: Weiterhin herrscht der positivste Netto-Beschäftigungsausblick bei den Großunternehmen und Konzernen mit +29 %. Hier wollen 31% der Firmen einstellen, 4% reduzieren und 59% die Belegschaft stabil halten. Allerdings bedeutet diese Zahl im zeitlichen Vergleich einen Rückgang um zehn Prozentpunkte zum ersten Quartal und um acht Prozentpunkte zum Vorjahr. Auch der Mittelstand muss Einbußen um drei Prozentpunkte zum Vorquartal und elf Prozentpunkte zum Vorjahr hinnehmen, obwohl er mit +19% ganz gut dasteht und immerhin 24 % der Firmen die Belegschaft erweitern wollen. Kleine Firmen müssen hingegen keinen Rückgang hinnehmen. Sie stehen bei einem Beschäftigungsausblick von hoffnungsvollen +14%. Das bedeutet einen leichten Zuwachs um je einen Prozentpunkt zum Vorquartal und Vorjahr. 17% der Firmen wollen einstellen, nur ein Prozent reduzieren. Mikrofirmen stehen relativ stabil bei +3%. Das entspricht einem Zuwachs um einen Prozentpunkt zum Vorquartal und eine Abnahme um einen Prozentpunkt zum Vorjahr.

Mittelstand

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