Der zweite Lockdown hat wie erwartet Spuren im Mittelstand hinterlassen. Während die Umsatz- und Ertragslage im vierten Quartal zwar stabil blieben, zeichnen viele Verbundgruppen für 2021 ein eher negatives Bild. Die aktuellen Corona-Wirtschaftshilfen bieten für etliche Mittelständler keine ausreichende finanzielle Unterstützung, wie die aktuelle Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes unter seinen Mitgliedern zeigt.
Zwar schätzten 54,3% der Verbundgruppen ihre Lage im vierten Quartal 2020 weiterhin als gut ein (-0,8% gegenüber dem dritten Quartal), 20% der Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Lage allerdings als schlecht. Im dritten Quartal 2020 waren dies nur 8,7% gewesen.
Sinkende Umsätze und Erträge erwartet
Die Umsatzentwicklung stabilisierte sich im vierten Quartal 2020 leicht. Nur noch 34,3% berichteten von Rückgängen (Vorquartal: 52,2%), während ganze 50% sogar steigende Umsätze verzeichneten (Vorquartal: 18,8%).
Für das Jahr 2021 zeichnen viele Mittelständler allerdings ein wesentlich düstereres Bild: 42,9% rechnen mit Umsatzrückgängen, während nur noch 18,6% steigende Umsätze für ihr Unternehmen prognostizieren.
Auch in Bezug auf den Ertrag, bei dem im vierten Quartal immerhin 41,4% einen Anstieg verzeichnen konnten, rechnen viele Mittelständler wieder mit einer Verschlechterung. 41,4% gehen hier für 2021 von einem Minus aus.
Corona-Wirtschaftshilfen häufig unzureichend
Die Befragung zeigte auch, dass eine Vielzahl der Mittelständler die Corona-Wirtschaftshilfen als wenig hilfreich bewertet. Rund 49%, also gut die Hälfte, gaben an, dass diese "überhaupt nicht ausreichend" oder "eher nicht ausreichend" seien. Nur für knapp 3% der Befragten sind die Wirtschaftshilfen "voll und ganz ausreichend".
Auf die Frage, ob sich die finanzielle Situation durch die verzögerte Auszahlung verschlechtere, antworteten hingegen nur 15,7% mit „Ja“ oder „eher Ja“. Für 21,4% hat dies hingegen eher keinen Einfluss.
Ertragsbasierte Zuschüsse gelten als sinnvoll
Als sinnvollste Maßnahme zur finanziellen Unterstützung von Verbundgruppenzentralen und Anschlusshäusern bewertet der Mittelstand aktuell Zuschüsse basierend auf entgangenen Erträgen, wie es auch der Mittelstandsverbund schon vor einiger Zeit forderte. Im Rahmen der Konjunkturumfrage sprachen sich 20% für diese Maßnahme aus. Des Weiteren halten 17,1% Zuschüsse auf Basis betrieblicher Fixkosten und 15,7 Prozent strukturelle steuerliche Entlastungen für sinnvoll.
An der Konjunkturumfrage haben sich 70 Verbundgruppenzentralen aus 17 Branchen beteiligt. Die Erhebung wird regelmäßig unter den Verbundgruppen des Mittelstandsverbundes durchgeführt, die insgesamt 230.000 mittelständische Unternehmen vertreten. Die komplette Umfrage und ihre Ergebnisse finden Sie hier.
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