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BM Thomas Raffehüschen aus Sylt mit seinem Hinweisschild zur Abstandsregelung (Foto: Jörg Sonntag).
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Vom Winterschlaf zur Hochsaison

Bäckermeister Thomas Raffelhüschen, einer von acht Mitgliedsbäckereien der BI Sylt, erklärt wie die aktuelle Lage auf Sylt aussieht. Vom verlängerten Winterschlaf der Insel, aufgrund des Corona-Lockdowns, zur aktuellen Hochsaison, war nur wenig Zeit.

Nach der Schockstarre einer menschenleeren Insel, in der über fasst zwei Monate hinweg 16.000 Insulaner auf Sylt plötzlich alleine unter sich waren, zeigt sich nunmehr viel Bewegung in der suksessiven Bewältigung der Corona-Pandemie. Für Bäckermeister Thomas Raffelhüschen, einer von acht Mitgliedsbäckereien der BI Sylt, ein bisher nie gekanntes wirtschaftliches Phänomen. Wir haben ihn dazu befragt.
Wie haben Sie wirtschaftlich die Corona-Krise erlebt?
Die Insel war seit dem 16. März für zwei Monate für Zweitwohnungsbesitzer und Gäste komplett gesperrt – ein historischer Moment einer quasi geschlossenen Insel mit totaler Einöde und eine erstmals miterlebte verrückte Situation für mich und die Sylter.
Und mit welchen wirtschaftlichen Folgen?
Von jetzt auf gleich war praktisch alles auf null. Das betraf gut 25 Kunden aus den Bereichen Gastronomie, Hotel, Jugendherberge und Campingplatz, die wir täglich anfahren. Und der Umsatz in den elf Verkaufsstellen war noch geringer als in den schwachen Monaten Januar und November wo die Insel eh schon leer ist.
Wie sahen die betrieblichen Konsequenzen aus?
Der Großteil meiner ca. 70 Mitarbeiter wurde in Teil-Kurzarbeit geschickt, Überstunden abgebaut, Ladenöffnungszeiten verkürzt. Ein Mitarbeiter aus Spanien und zwei aus Afrika waren wegen der Quarantänemaßnahmen länger abwesend. Allein aus Kostengründen wäre eine komplette Schließung während der zwei Monate angebracht.
Und wie ist die jetzige Situation?
Seitdem zunächst die Zweitwohnungsbesitzer ab 4. Mai und noch im gleichen Monat die Urlauber wieder Zugang zur Insel haben sind wir wie vom tiefsten Winter mit Volldampf in die Hochsaison gestartet. Und wegen der Corona bedingten Auflagen vor allem der Haltung von Mindestabstand speziell für die Gastronomie sind die Umsätze mit dieser Gruppe noch stark rückläufig was aber durch die nahezu volle Auslastung der Hotels sowie den derzeit höheren Absatz von Brot seitens der Verbraucher, die tagtäglich Schlange stehen, kompensiert wird.

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