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Der Café-Bereich der Bäckerei Lutz in Ludwigsburg ist seit Mitte März geschlossen. Auf Caféhaus-Flair müssen die Kunden derzeit verzichten (Foto: Zentralverband).
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Zentralverband

ZV fordert Rettungspaket

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV) fordert ein Rettungspaket für die von der Schließung betroffenen Bäckerei-Cafés, um wirtschaftliche Verwerfungen und Insolvenzen zu verhindern.

Cafés sollten kurzfristig wieder öffnen dürfen und der Mehrwertsteuersatz für gastronomische Dienstleistungen von 19 auf 7% gesenkt werden. Für viele Bäcker ist das Café- und Snackgeschäft ein wichtiges Standbein, das durch die Corona-Krise vollständig weggebrochen ist. Neben Restaurants und Kantinen leiden auch zahlreiche Bäckereien am Lockdown. „Um die bislang erlittenen Umsatzeinbrüche von bis zu 70% abzufedern, ist es dringend notwendig, dass die Politik die Cafés öffnet und finanziell stützt“, fordert Michael Wippler, ZV-Präsident. Ein erster Schritt wäre hierzu die Verringerung des Mehrwertsteuersatzes von derzeit 19% auf den für Lebensmittel geltenden Satz von 7%, so Wippler. Das würde die erlittenen Umsatzverluste ein Stück weit abfedern. Auch die Bildung eines Rettungsfonds für die gebeutelte Branche müsste in einem weiteren Schritt folgen, so Wippler weiter.
Sicherheitsabstände möglich
„Unter Einhaltung notwendiger Gesundheitsmaßnahmen wie strenger Sicherheitsabstände sollte schnellstmöglich ein Fahrplan aufgestellt werden, damit die Cafés sukzessive und behutsam wieder öffnen dürfen“, fordert Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands. Vor allem in den Außenbereichen vieler Bäckereien können die Mindestabstandsgrenzen zur Vermeidung von engen Kontakten eingehalten werden, ist Schneider überzeugt. „Viele Innungsbäcker sind durch die staatlich angeordnete Schließung der Cafés und Außenbereiche extrem belastet. Das bringt viele Betriebe zunehmend in eine wirtschaftliche Schieflage“, erläutert Schneider. Mit jeder weiteren Woche des Lockdowns, an dem das Frühstücks- und Cafégeschäft ausfällt, verschärft sich die wirtschaftliche Situation der Betriebe. Im schlimmsten Fall drohen bundesweite Entlassungen und Insolvenzen in der mittelständisch geprägten Bäckerbranche. Verlierer sind dabei nicht nur die Bäckereien, sondern auch die zahlreichen Kunden, die derzeit auf dem Weg zur Arbeit oder in der Mittagspause nicht verpflegt werden können. Das Deutsche Bäckerhandwerk unterstützt insofern auch die Forderung des Großhandelsverbandes und anderer Verbände nach einer baldigen Öffnung der Gastronomiebetriebe und einer steuerlichen Entlastung. Der Zentralverband schließt sich damit einem Kreis der am härtesten betroffenen Branchen an, die mehr als 7 Mio. Arbeitnehmer und Unternehmer vertreten.

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