Unbegrenzte Gestaltungsvielfalt

Wie muss eine gute Bäckerei- oder Konditoreifiliale aussehen? Das Verkaufspersonal hat eine recht klare Vorstellung von der Funktionalität. Experten hingegen verweisen erst einmal mit Floskeln wie „erlebbare Frische“, „Handwerksqualität“ oder „hochwertige Rohstoffe“ auf die Verantwortung der Bäcker und Konditoren für die Kundenfrequenz. Allerdings kann ein nicht ansprechender Ladenbau oder ein unübersichtliches Thekendesign auch der Grund für schlechten Umsatz sein. Es gibt Beispiele genug: Professionell umgebaute und neu gestaltete Läden lassen auf bestehender Fläche die Umsätze nach der Renovierung in der Regel deutlich ansteigen, sogar bei unverändertem Sortiment. Wie man als Handwerksbetrieb seine Verkaufsschwerpunkte individualisiert und optimal präsentiert, darüber kann sich die Backbranche vom 21. bis 24. September bei der Südback 2019 in Stuttgart ausführlich informieren. Eine Vielzahl von Ladenbau- und Einrichtungsfachfirmen haben sich zur diesjährigen Backbranchen-Messe Nummer eins angemeldet. Sie sind mit ihrer Erfahrung für die Fachbesucher wichtige Ratgeber, wie ein Fachgeschäft etwa treffsicher zur Bäckergastronomie mit kalten Snacks und kleinen warmen Mahlzeiten entwickelt werden kann oder ob ein je nach Tageszeit umgestalteter Tresenbereich sinnvoll wäre.
Kombination aus Ladenbau und Qualität gefragt
 Der Wettbewerb darf nicht außer Acht gelassen werden – der Supermarkt hinter der eigenen Vorkassenzone ebenso wenig wie niedrigpreisige Discounter oder neue Online-Shopping-Angebote. Die Qualität der Backwaren ist das Eine, die ansprechende Ladeneinrichtung und ein durchdachtes Lichtsystem das Andere. Wenn Sitzplätze vorhanden sind, ist nicht nur die Frage des Stuhlposters entscheidend, sondern auch die Geschirrauswahl (Steingut oder Porzellan) oder welche Anforderungen das Kassen- und Abrechnungssystem erfüllen muss.
Für alle Überlegungen aber gilt laut Aichinger-Geschäftsführer Dr. Oliver Blank (Halle 7, Stand D11) die Maxime, dass der Bäcker „die Kunden sprichwörtlich abholen muss, mit schnellen To-Go-Angeboten ebenso wie mit individuellen Wohlfühl-Räumen zum Genuss vor Ort.“ Der Südback-Besuch verspricht eine Fülle neuer Anregungen und „quer gedachter“ Konzepte. So entstand in der „Konzeptwerkstatt Merge“ zusammen mit der Firma Hellmich („Natur Pur“) das Premium-Konzept „Mein Brot Dein Brot“, eine aufs Kundenbedürfnis zugeschnittene Idee, mit der das Unternehmen den Sonderpreis des Südback-Trend-Award gewonnen hat. Durch den Einsatz von beispielsweise eines „Teighumidors“ kann der Bäckerkunde seinem Teig beim Gehen begutachten. Während einerseits die Kunden der Bäcker und Konditoren auf diese Weise eine individuelle Zuwendung erfahren, sollte andererseits auch das Massengeschäft nicht aus dem Blick geraten. Auch hierfür zeigen Ladenbauer auf der Südback gefällige Lösungen, bei denen der Filialkunde sich selbst bedienen und seinen Einkauf direkt entnehmen und an einer SB-Kasse mit der Kredit- oder Geldkarte bezahlen kann.
Michael Mayer, Geschäftsführer der AHA GmbH (Halle 9, Stand C41), sieht es angesichts der Vielfalt im Ladenbau daher als ein wichtiges Ziel der Messe an, darzustellen, „welche Komponenten unverzichtbare Bestandteile für ein erfolgreiches Unternehmen sind. In erster Linie zählen Ladenbau und Thekentechnik dazu“.
Wie groß die Bandbreite inzwischen geworden ist, die aktuell den Ladenbau in der Backbranche umfasst, umreißt Susi Neumüller, geschäftsführende Gesellschafterin von Schweitzer Ladenbau (Halle 10, Stand C72) im Österreichischen Wels. Viele Kunden benötigten Ladenbaukonzepte, die die ganze Produkt- und Angebotsvielfalt der Backbranche darstellen können: Snack kalt und warm, Salate, Kaffee und Erfrischungsgetränke, Außerhaus- und Inhouseverzehr, SB-Angebot zum Turbo-Einkauf und Wohlfühl-Ambiente mit Tischbedienung – der Standort entscheidet, was möglich ist. Bei aller Gestaltungsvielfalt rund um den Backwarenverkauf bleibt für Neumüller eines gewiss: „Brot allein genügt nicht mehr."