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Die Bundesakademie Weinheim unterhält seit vielen Jahren Partnerschaften zum NKS Japan Cake and Confection College sowie auch zum Japan Institute of Baking JIB in Tokio. Vor Ort wurde in einem Seminar jetzt typisch deutsche Backkunst demonstriert.
© Tokio ist mit zahlreichen angrenzenden Städten (die vom Namen her bekannteste ist Yokohama) nahtlos zusammengewachsen und bildet so die größte Metropolregion der Welt, mit rund 38 Millionen Einwohnern. Das traditionelle Getreide Japans ist Reis. Das Wort für Reis wird auch für Essen im Allgemeinen benutzt, woran man die Bedeutung dieses Grundnahrungsmittels erkennt. Das Brot kam im 16. Jahrhundert mit jesuitischen Missionaren aus Portugal nach Japan. Das japanische Wort für Brot („Pan“) ist ein Überbleibsel aus der portugiesischen Sprache. Nach dem 2. Weltkrieg kamen Backwaren aus Nordamerika wie z.B. Toastbrot hinzu, später auch französische. Inzwischen wird in Japan mehr Geld für Brot ausgegeben als für Reis. Maßgebliche Backwaren im Markt sind die japanischen Melonpan, Cremepan, Anpan und Kashipan, hinzu kommen typisch französische Backwaren wie Baguette und Croissant.
Wie man hört, soll die japanische Regierung mit dem steigenden Konsum von Backwaren nicht sehr glücklich sein, weil fast der gesamte Weizen importiert werden muss. Typisch deutsche Backwaren in Japan leider nur eine sehr geringe Marktbedeutung. Schlimmer noch: deutsches Brot gilt in Japan vielfach als „hart und sauer“, was wohl dem Umstand geschuldet ist, dass die Pioniere es damals gleich mit roggenhaltigen, stark gesäuerten Broten versucht haben statt mit eher leichten Weizen- und Weizenmischbroten. Um dieses Image zu verändern, hat sich in Tokio vor 10 Jahren der Verein „Versammlung Weiterbildung für deutsche Brote und Kuchen“ gegründet. Dessen Vorsitzender Hirokazu Kurata war schon häufig als Seminargast in Weinheim und ist mit der 1962 gegründeten Familienbäckerei „Daisy“ einer der erfolgreichsten Handwerksbäcker im ansonsten eher industriell dominierten Backwarenmarkt Japans. Während Daisy selbst einen französischen Schwerpunkt hat, befindet sich mit der Bäckerei „Brotheim“ von Katsuhiko Akashi schon seit 30 Jahren auch eine erfolgreiche, typisch deutsche Bäckerei mit Café in Tokio. Sortiment und Qualität entsprechen einer Bäckerei hierzulande. Der Preis liegt jedoch deutlich höher. So kostet ein Weizenbrötchen umgerechnet 70 Cent. Japanisches Backbuch
Das Seminar der Bundesakademie fand vor 110 Mitgliedern des Vereins im Auditorium der NKS Schule statt. Es wurde vom Weinheimer Fachlehrer Robert Schorp sowie von Direktor Bernd Kütscher durchgeführt, der sichtlich Spaß daran hatte, als Bäckermeister Hand an den Teig zu legen, was in seinen beruflichen Funktionen in Deutschland eher die Ausnahme bildet. Gemeinsam wurden verschiedene typisch deutsche Brotsorten - aus dem genannten Grund vorwiegend weizenbetonte - wie auch Christstollen und einige Blechkuchen gebacken. Beide Referenten haben schon im Jahr 2008 gemeinsam ein Seminar in Tokio gegeben, woraus seinerzeit ein japanisches Backbuch entstanden ist. Das Seminar kam auch diesmal sehr gut an, wie die vielen interessierten Rückfragen und das positive Feedback im Nachgang unterstrichen. Der Besuch hat zudem geholfen, die deutsch-japanische Freundschaft wie auch die Geschäftsbeziehung zwischen den beteiligten Schulen weiter zu vertiefen. Somit werden weiterhin regelmäßig japanische Seminargruppen nach Weinheim reisen, wie schon all die Jahre. Umgekehrt konnten die beiden Weinheimer Bäckermeister einige Impulse aus Fernost mit nach Deutschland nehmen.
Aus- & Weiterbildung

Erfolgreiches Seminar in Tokio

Die Bundesakademie Weinheim unterhält seit vielen Jahren Partnerschaften zum NKS Japan Cake and Confection College sowie auch zum Japan Institute of Baking JIB in Tokio. Vor Ort wurde in einem Seminar jetzt typisch deutsche Backkunst demonstriert.

Tokio ist mit zahlreichen angrenzenden Städten (die vom Namen her bekannteste ist Yokohama) nahtlos zusammengewachsen und bildet so die größte Metropolregion der Welt, mit rund 38 Millionen Einwohnern. Das traditionelle Getreide Japans ist Reis. Das Wort für Reis wird auch für Essen im Allgemeinen benutzt, woran man die Bedeutung dieses Grundnahrungsmittels erkennt. Das Brot kam im 16. Jahrhundert mit jesuitischen Missionaren aus Portugal nach Japan. Das japanische Wort für Brot („Pan“) ist ein Überbleibsel aus der portugiesischen Sprache. Nach dem 2. Weltkrieg kamen Backwaren aus Nordamerika wie z.B. Toastbrot hinzu, später auch französische. Inzwischen wird in Japan mehr Geld für Brot ausgegeben als für Reis. Maßgebliche Backwaren im Markt sind die japanischen Melonpan, Cremepan, Anpan und Kashipan, hinzu kommen typisch französische Backwaren wie Baguette und Croissant.
Wie man hört, soll die japanische Regierung mit dem steigenden Konsum von Backwaren nicht sehr glücklich sein, weil fast der gesamte Weizen importiert werden muss. Typisch deutsche Backwaren in Japan leider nur eine sehr geringe Marktbedeutung. Schlimmer noch: deutsches Brot gilt in Japan vielfach als „hart und sauer“, was wohl dem Umstand geschuldet ist, dass die Pioniere es damals gleich mit roggenhaltigen, stark gesäuerten Broten versucht haben statt mit eher leichten Weizen- und Weizenmischbroten. Um dieses Image zu verändern, hat sich in Tokio vor 10 Jahren der Verein „Versammlung Weiterbildung für deutsche Brote und Kuchen“ gegründet. Dessen Vorsitzender Hirokazu Kurata war schon häufig als Seminargast in Weinheim und ist mit der 1962 gegründeten Familienbäckerei „Daisy“ einer der erfolgreichsten Handwerksbäcker im ansonsten eher industriell dominierten Backwarenmarkt Japans. Während Daisy selbst einen französischen Schwerpunkt hat, befindet sich mit der Bäckerei „Brotheim“ von Katsuhiko Akashi schon seit 30 Jahren auch eine erfolgreiche, typisch deutsche Bäckerei mit Café in Tokio. Sortiment und Qualität entsprechen einer Bäckerei hierzulande. Der Preis liegt jedoch deutlich höher. So kostet ein Weizenbrötchen umgerechnet 70 Cent.
Japanisches Backbuch
Das Seminar der Bundesakademie fand vor 110 Mitgliedern des Vereins im Auditorium der NKS Schule statt. Es wurde vom Weinheimer Fachlehrer Robert Schorp sowie von Direktor Bernd Kütscher durchgeführt, der sichtlich Spaß daran hatte, als Bäckermeister Hand an den Teig zu legen, was in seinen beruflichen Funktionen in Deutschland eher die Ausnahme bildet. Gemeinsam wurden verschiedene typisch deutsche Brotsorten – aus dem genannten Grund vorwiegend weizenbetonte – wie auch Christstollen und einige Blechkuchen gebacken. Beide Referenten haben schon im Jahr 2008 gemeinsam ein Seminar in Tokio gegeben, woraus seinerzeit ein japanisches Backbuch entstanden ist. Das Seminar kam auch diesmal sehr gut an, wie die vielen interessierten Rückfragen und das positive Feedback im Nachgang unterstrichen. Der Besuch hat zudem geholfen, die deutsch-japanische Freundschaft wie auch die Geschäftsbeziehung zwischen den beteiligten Schulen weiter zu vertiefen. Somit werden weiterhin regelmäßig japanische Seminargruppen nach Weinheim reisen, wie schon all die Jahre. Umgekehrt konnten die beiden Weinheimer Bäckermeister einige Impulse aus Fernost mit nach Deutschland nehmen.

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