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Glutenfreies Brot. (Foto: pixabay)
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Branche aktuell

Aufgepasst bei „Frei von“

Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten: laut den Wissenschaftlern einer Ernährungsfachgesellschaft nehmen diese nicht zu. „Frei von“ Produkte können gesunden Menschen sogar schaden.

Muffins ohne Gluten, Joghurt ohne Laktose: „Frei von“-Lebensmittel gelten bei vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern heute als besonders gesund. Immer mehr Menschen scheinen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien betroffen zu sein, von Glutensensitivität über Laktose- oder Fruktoseintoleranz bis zu Allergien gegen Milcheiweiß, Fisch oder Nüsse. Doch laut der Ernährungsgesellschaft „Society of Nutrition and Food Science (SNFS)“ mit Sitz an der Uni Hohenheim trügt der Schein: „Die Supermarkt-Regale sind zwar mittlerweile voll mit teuren Spezial-Lebensmitteln, die darauf eingehen, doch Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben in den letzten Jahren nicht zugenommen“, stellt Prof. Dr. Jan Frank fest. Er ist Ernährungswissenschaftler an der Universität Hohenheim und Vorsitzender der SNFS. Der Anteil an Unverträglichkeiten sei in der Bevölkerung nicht gestiegen, sagen die Wissenschaftler. 
Selbstdiagnose
Ernährungsthemen und Kochshows seien in den Medien immer präsenter. Das könne eine Ursache für die zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung sein und dafür, dass sich selbstdiagnostizierte Unverträglichkeiten und Allergien heute häufen, vermutet der Experte. Für Menschen ohne nachgewiesene Allergie oder Intoleranz haben „Frei von“-Produkte in den meisten Fällen nicht nur keinen Mehrwert – im Gegenteil: Zum Beispiel reduziert man gleichzeitig mit dem Gluten, dem Klebereiweiß im Getreidekorn, oft auch den Vollkornanteil am Essen.

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