„Eventproviant“ muss sich in der Optik immer so abheben, dass es automatisch die Blicke auf sich zieht und Begehrlichkeiten weckt.
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HIER TANZT DER GAUMEN

Wer Festivitäten geschickt für sich nutzt, hat gute Möglichkeiten mit dem entsprechenden „Eventproviant“ im Portfolio guten Umsatz zu machen. Dass es dafür oft nicht mehr braucht als ein paar kreative Einfälle und Lust an fantasievollen Kreationen zeigen die Ideen unseres aktuellen SnäckerMeisters.

Man muss die Feste nutzen, wie sie fallen: Wer sich einmal bewusst die Zeit nimmt, für seinen Betrieb einen Event-Kalender zu erstellen, merkt schnell, welch großes Potenzial darin für das eigene Unternehmen stecken kann. Denn die heutigen Verbraucher sind durch die gesellschaftliche Entwicklung ein gutes Stück weit „eventgetrieben“, und nach den entbehrlichen Zeiten der Corona-Pandemie mehr denn je. „Wo ist denn heute/am Wochenende was los?“ – diese Frage treibt viele

Kunden um. Festivals, Konzerte, Stadtfeste, Vereinsveranstaltungen: Die Palette der Events, die mit Backwaren bespielt werden können, ist lang. Und das vor allem ohne speziell großen Wareneinsatz oder Umstellunen in der Produktion. Gefragt ist hier vor allem eines:
gute Ideen, wie bestimmte Snacks besonders in Szene gesetzt werden können, wie ihnen ein „Event-Charakter“ eingehaucht werden kann.

FEINHEITEN MACHEN ES AUS

Natürlich muss hier nach Größe und Bedeutung des Events unterschieden werden. Hat der Bäcker beispielsweise einen Stand auf einem Stadtfest, einer Kirmes oder gar auf bzw. neben einem Festivalgelände, kann es sich lohnen, hierfür sogar extra einen oder mehrere einzig und allein dafür konzipierte Event-Snacks zu entwickeln. Doch auch hier muss das Rad nicht komplett neu erfunden werden: Oft ist es nur eine andere Aufmachung oder Optik, die hier den entscheidenden Unterschied macht. Es gilt, sich in den Kunden hineinzuversetzen: Er ist auf der Suche nach einem effektiven Sattmacher, der unterwegs ohne großes Kleckern und fettige Finger bequem verzehrt und im besten Fall noch gut transportiert werden kann, ohne groß Schaden zu nehmen.

Schinken-Käse-Panini am Stiel

Panini auftauen. Unterseite mit „Risso Hannibal“-Sauce bestreichen. Unterseite mit einer Lage Goudascheiben und darauf eine Lage Kochschinkenscheiben (bzw. Kassler- oder Hähnchenbrustscheiben) legen. Deckel auflegen und Panini in der Mitte einmal halbieren. In jede Hälfte einen Holzspatel reinstecken. Anschließend das Panini für ca. 25 Sekunden bei 190 °C im Kontaktgrill erhitzen.

 

Zutaten
für 2 STÜCK

1 Panini (80 g)
25 g „Risso Hannibal“ - Sauce
35 g Goudascheiben
30 g Kochschinkenscheiben, alternativ Kassler- oder Hähnchenbrustscheiben

 

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Michael
Nemeyers

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Michael Nemeyer ist
Fachberater bei
Vandemoortele.

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Michael Wieland

Festivals, Roadtrips und Großveranstaltungen – gerade jetzt im Frühsommer gibt es zahlreiche Events, die Spaß und gute Laune verbreiten. Rund um diese Aktionen können Bäckereien und Konditoreien wunderbar eventspezifische Snacks zubereiten, so genannten „Erlebnisproviant“. Diese Art von Snacks bietet zwei Vorteile: Basisartikel, die ohnehin in der Auslage zu finden sind, können schnell und einfach mit einem Erlebnisstempel versehen werden. Das schafft Aufmerksamkeit und bedeutet keinen Zusatzaufwand im hektischen Betriebsalltag. Zudem besteht der große Vorteil, etwas ganz Eigenes, Individuelles anzubieten, je nach Region, Art der Veranstaltung und Nähe zu dem Event. Ein simples Beispiel: Dann gibt es statt der normalen Laugenbrezel eben eine „Rock-Brezel“ passend zum Event „Rock am Ring“. Einfach auf eine Kreidetafel den „neuen Namen“ platzieren und schon ist ein Erlebnissnack im Handumdrehen kreiert. Auch Camping ist ein großes Thema. Warum nicht mal herzhafte und süße Campingbrötchen backen (siehe unser Rezept), die neben dem normalen Brötchensortiment ein neuer Eyecatcher sind? Fruchtige Rührkuchenlollys sind ein Renner für Großveranstaltungen, gerade für die jüngere Generation, aber auch beliebte Artikel wie Paninis können einmal anders präsentiert werden (siehe Rezepte). Der Kreativität sind quasi keine Grenzen gesetzt und es lohnt sich mit Sicherheit, auf der „Gute-Laune-Welle“ die Erlebnisse bieten, (erfolgreich) mitzuschwimmen.

KLEIN UND FEIN

Ideal sind daher sämtliche „kleinen Happen“ aus der Tüte, der Box, der Schütte. Oder am Stiel: Die „Schinken-Käse-Panini“ sind ein Hingucker und greifen hier einen beliebten Trend auf, mal andere Dinge am Stiel zu verzehren als Eis. Ähnlich wie der Stiel kann hier auch ein Spieß zum Einsatz kommen: Appetitliche Sandwich-Dreiecke auf einem langen Spieß in der Box, kleine Quarkbällchen in Kombination mit frischen Früchten – aber keine Sorten wählen, die auseinanderfallen! – oder deftige Plunderkringel, die sich – vielleicht zusammen mit Kirschtomaten? – an einem Holzstäbchen emporranken. Auch denkbar: kleine gebackene Häppchen in einer Box, die mittels Holzspießchen in Anlehnung an eine Pommes-frites-Gabel – direkt aus der Box verzehrt werden können. So oder so: Der Snack muss Spaß machen! Und das macht er, wenn er nicht zu unkompliziert konzipiert ist, wenn er adrett daherkommt und eben eine Spur anders, als der Verbraucher es sonst von der Backwarentheke gewohnt ist. Denn zu einem besonderen Event gehört eben auch ein besonderer Genuss!

Rührkuchenlollys mit Erdbeeren

Alle Zutaten bei mittlerer Geschwindigkeit ca. 6 Minuten schaumig rühren. Die Masse auf ein Backblech (60 x 20 cm) aufstreichen, backen und auskühlen lassen. Gebackenen Rührteig und Kaltcreme gut vermischen. Mit einem Eisportionierer Kugeln (ca. 50 g) formen und in die Mitte eine Erdbeere (7–10 g) drücken. Wieder zur Kugel formen und einen Lollystiel einstecken. Anschließend ca. 1 Stunde kaltstellen. Nach dem Erkalten mit Kuvertüre überziehen und ausgarnieren.

Zutaten
FÜR CA. 50 STÜCK

500 g „St. Allery Revolution“ (mit 10% Frischbutteranteil)
500 g Zucker
500 g Eier
300 g Weizenmehl Type 550
250 g Weizenpuder
10 g Backpulver
1 000 g Kaltcreme
50 Stück  Erdbeeren
nach Belieben Kuvertüre dunkel, hell, weiß sowie bunte Perlen, Mandelstifte etc.

 

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Foto: Vandemoortele

Dagmar
Webers

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Dagmar Weber ist
Anwendungsberaterin
Snack/Verkauf bei der
BÄKO Berg + Mark.

Foto: BÄKO-magazin
Michael Wieland

Eine sehr wichtige Rolle spielt beim „Erlebnisproviant“ in jedem Fall die richtige Verpackung – alles muss „to Go“ essbar sein, und das möglichst unkompliziert. Vor allem aber ist es bei Großveranstaltungen besonders wichtig, dass auch bedacht wird, was nach dem Verzehr mit der Verpackung geschieht: Ziel muss es sein, Müllberge von vorneherein zu vermeiden. Mehrweg, aber auch schicke Lösungen aus Papier wie etwa Papierboxen sind hier Wegwerfartikeln eindeutig vorzuziehen – werden Getränke angeboten, können Glasflaschen bei Festivals beispielsweise ein Problem darstellen. Übrigens darf natürlich auch die Verpackung ein hipper Hingucker sein, der die appetitliche Optik der Snacks unterstreicht. Kleine bunte Salatbowls, die in farbigen modernen Dosen gereicht werden, ziehen auf einem Fest bestimmt die Blicke auf sich! Allerdings: Wer mit einem Pfandsystem arbeitet, sollte den Preis hier sehr hoch ansetzen, um sicherzugehen, dass das Geschirr auch wirklich zurückgegeben wird. Besonders praktisch sind hier natürlich auch Snacks, die gar nicht viel Umverpackung benötigen: Wie wäre es mit Käsebällchen oder Käsetaler, die man einfach aus der Tüte schnell in den Mund schieben kann, oder gefüllten Laugenstangen mit Frischkäsefülle oder überbacken mit Schinken und Käse oder in der Variante Bärlauch und Tomate? Um hier eine neue, instagramtaugliche Optik zu generieren, kann man die Laugenstangen auch als kleines Konfekt reichen oder man dreht daraus eine dekorative Schnecke. Auch der Klassiker „Würstchen im Schlafrock“ erlebt eine Renaissance und lässt sich vegetarisch mit einem „Gemüsestick im Schlafrock“ interpretieren. Eine tolle Sache sind auch sicher gemischte Sandwichboxen aus Karton, in denen sich gleich mehrere, jeweils anders belegte Sandwiches befinden – ähnlich wie ein Picknickkorb; denn Events werden ja häufig zu zweit oder in größerer Runde erlebt. Ich kann mir auch gut Mixkisten vorstellen, die der Bäcker zusammenstellt: kleine Boxen mit einer bunten Auswahl, bei der jeder fündig wird – etwas Süßes, etwas Herzhaftes, etwas Vegetarisches … Unbedingt beachten sollte man bei der Schichtung in die Boxen allerdings, dass das Ganze immer rucksacktauglich sein sollte: Lieber schön voll packen, damit alles an seinem Platz bleibt und auch noch appetitlich aussieht, wenn der Kunde seinen Snack dann genießen möchte! Nicht vergessen werden sollte auch auf jeden Fall die Marge, die ein Bäcker mit Getränken erzielen kann. Hier empfehle ich etwa angesagte selbstgemachte und alkoholfreie Mixgetränke wie einen hausgemachten Eistee. Das kommt gut an, ist ein gerne genommener Durstlöscher und hat eine sehr hohe Marge. Überhaupt gilt für die Preisgestaltung: Gehen Sie mutig an den Preis ran! Es ist nicht direkt so, dass Geld keine Rolle spielt – aber die Verbraucher sind auf Festivals oder anderen Großveranstaltungen mittlerweile sehr hohe Preise gewöhnt, die sie zu anderen Gelegenheiten nie bezahlen würden. Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss natürlich stimmen. Aber klären Sie im Vorfeld auch ab, wie groß ggf. die Konkurrenz ist und wie sich generell das Preisgefüge gestaltet

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Campingbrötchen

Aus allen Zutaten einen mittelfesten Hefeteig herstellen. Knetzeit: ca. 2+7 Minuten (Spiralkneter )
Teigtemperatur: 24 °C
Ballengare: ca. 15 Minuten

Süße Variante: 1 500 g Teig abwiegen und rundwirken. 1 200 g Teig mit 300 g Hagelzucker mischen und rundwirken. Nach der Ballengare eckig abpressen. Teigstücke ohne Hagelzucker auf die Teigstücke mit Hagelzucker legen und mit der Hand rundwirken. Auf Bleche absetzen und auf Gare stellen. Nach 3/4-Gare in der Mitte einschneiden, mit Eistreiche bestreichen und backen.

Herzhafte Variante: Gleiches Verfahren, nur anstelle von Hagelzucker 150 g Röstzwiebeln und 150 g Schinkenwürfel unterlaufen lassen.

Backtemperatur Masse: ca. 210 °C
Backzeit: ca. 18 Minuten

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Zutaten
FÜR CA. 30 STÜCK (EINE PRESSE)

5 000 g Weizenmehl Type 550
1 000 g „Gold Cup Hefeteigcreme“
500 g Vollei
100 g Salz
250 g Hefe
2 150 g Wasser/Milch (ca.)
  Aroma betriebsüblich
300 g Hagelzucker(für eine Presse)
150 g Röstzwiebeln (für eine Presse)
150 g Schinkenwürfel (für eine Presse)
Gesamtteig 9 000 g

 

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Foto: Vandemoortele

LASS DAS DEN BÄCKER MACHEN...

Der Mensch lechzt nach Auszeiten. Und diese wollen kulinarisch gestaltet werden – idealerweise ohne eigenen Kraftaufwand. Wer sich hier intensiv in seinen Kunden hinein- und mit seinen Wünschen und Bedürfnissen auseinandersetzt, kann hier plötzlich ganz neuebAbsatzideen auftun. Wichtig dabei ist eine gehörige Portion Fantasie und Kreativität und den Mut, einfach auch mal Dinge auszuprobieren, z. B. zu testen, ob eine gemischte „Feierabendplatte“ in Form eines adrett angerichteten Mini-Stullen-Buffets auf Tabletts bei den Kunden ankommt – beispielsweise immer Donnerstagabend als „After-Work-to-Go“ vom Bäcker, das man mit Freunden und Kollegen genießen kann. Übrigens: Je „stylischer“ die Inszenierung des „Eventproviants“ gelingt, desto größer ist die Chance, dass die Kunden sich auf der Festivität mit dem besagten Snack ablichten und das Bild bei Instagram & Co. hochladen: Das ist ideale Werbung fürs Unternehmen! Da zahlt sich der geringe Mehraufwand für die Snackoptik doppelt und dreifach aus …
| Andrea Diener |