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Bundesernährungsminister Christian Schmidt (r.) und Michael Wippler (ZV) sprechen beim Stollenbacken über das (Bäcker-)Handwerk.
© Neben dem Spaß am Stollenbacken hatte der Besuch des Bundesernährungsministers Christian Schmidt, der dafür in die Dresdner Backwirtschaft des ZV-Präsidenten Michael Wippler gekommen war, auch einen ernsthaften Hintergrund: Beim Gespräch über aktuelle Probleme der Branche kam die Rede zwangsläufig auch auf die ab 13. Dezember verpflichtende Nährwertdeklaration gemäß Lebensmittelinformationsverordnung. „Uns muss mehr Luft zum Atmen bleiben“
„Wir werden eine vernünftige Lösung finden, die auch für das Bäckerhandwerk praktikabel ist“, sagte der Bundesminister zu. „Die umfassende Information des Verbrauchers muss sein, jedoch sollten die Etiketten und Informationen das Produkt nicht völlig verdecken.“ Derartige vom Gesetzgeber gut gemeinte Regelungen könnten jedoch mitunter zu einer Belastung überkippen, wobei in Europa der Kontrollmechanismus inzwischen viel zu dick geworden sei, entgegnete Wippler. Handwerksbäcker müssten sich inzwischen „fast täglich“ fragen, ob sie lieber alle erforderlichen Formulare ausfüllen oder sich ihrer eigentlichen Arbeit – dem Backen und damit dem Kunden – zuwenden sollen. Die bürokratische Belastung werde von Jahr zu Jahr größer und stelle inzwischen eine „schier unüberwindliche Hürde“ dar, die so manchen Nachwuchsbäcker letztlich sogar davon abhalte, einen alt eingesessenen Betrieb zu übernehmen. „Uns muss mehr Luft zum Atmen bleiben“, fuhr er fort. Zudem forderte er, dass sich ein Backbetrieb nur dann auch Bäckerei nennen dürfe, wenn in der Backstube tatsächlich auch ein Bäckermeister steht. Hohe Werthaltigkeit
Bundesminister Schmidt unterstrich die Bedeutung des Meisterbriefs als Befähigungsnachweis, weil er eine hohe Qualität und Frische der Backwaren garantiere, für die der Kunde auch einen entsprechend hohen Preis zu zahlen bereit sei. „Nachdem unsere Öko- und Bio-Label gut angenommen werden, beabsichtigen wir die Rolle der Herkunftsangaben für regionale Produkte weiter zu stärken, denn Lebensmittel aus Deutschland und Sachsen haben eine hohe Werthaltigkeit, dessen Inbegriff beispielsweise der Dresdner Stollen ist“, erläuterte Christian Schmidt. Mit solchen Herkunftsbezeichnungen verbinde der Verbraucher automatisch garantierte Qualitäten. Darüber hinaus gebe es eine Reihe von Gesprächsthemen wie Lebensmittelsicherheit, Qualität von Rohstoffen, Gewinnung von Berufsnachwuchs und Betriebsübergabe, zu denen er mit dem Bäckerpräsidenten im Gespräch bleiben wolle – vielleicht schon beim nächsten „Praktikum“ in Wipplers Backwirtschaft.
Zentralverband

„Wir werden praktikable Lösungen finden!“

Bundesernährungsminister Christian Schmidt ist jüngst der persönlichen Einladung von Michael Wippler, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, zum gemeinsamen Backen Dresdner Christstollen gefolgt. Dabei wurden auch aktuelle Probleme des Handwerks thematisiert.

Neben dem Spaß am Stollenbacken hatte der Besuch des Bundesernährungsministers Christian Schmidt, der dafür in die Dresdner Backwirtschaft des ZV-Präsidenten Michael Wippler gekommen war, auch einen ernsthaften Hintergrund: Beim Gespräch über aktuelle Probleme der Branche kam die Rede zwangsläufig auch auf die ab 13. Dezember verpflichtende Nährwertdeklaration gemäß Lebensmittelinformationsverordnung.
„Uns muss mehr Luft zum Atmen bleiben“
„Wir werden eine vernünftige Lösung finden, die auch für das Bäckerhandwerk praktikabel ist“, sagte der Bundesminister zu. „Die umfassende Information des Verbrauchers muss sein, jedoch sollten die Etiketten und Informationen das Produkt nicht völlig verdecken.“ Derartige vom Gesetzgeber gut gemeinte Regelungen könnten jedoch mitunter zu einer Belastung überkippen, wobei in Europa der Kontrollmechanismus inzwischen viel zu dick geworden sei, entgegnete Wippler. Handwerksbäcker müssten sich inzwischen „fast täglich“ fragen, ob sie lieber alle erforderlichen Formulare ausfüllen oder sich ihrer eigentlichen Arbeit – dem Backen und damit dem Kunden – zuwenden sollen. Die bürokratische Belastung werde von Jahr zu Jahr größer und stelle inzwischen eine „schier unüberwindliche Hürde“ dar, die so manchen Nachwuchsbäcker letztlich sogar davon abhalte, einen alt eingesessenen Betrieb zu übernehmen. „Uns muss mehr Luft zum Atmen bleiben“, fuhr er fort. Zudem forderte er, dass sich ein Backbetrieb nur dann auch Bäckerei nennen dürfe, wenn in der Backstube tatsächlich auch ein Bäckermeister steht.
Hohe Werthaltigkeit
Bundesminister Schmidt unterstrich die Bedeutung des Meisterbriefs als Befähigungsnachweis, weil er eine hohe Qualität und Frische der Backwaren garantiere, für die der Kunde auch einen entsprechend hohen Preis zu zahlen bereit sei. „Nachdem unsere Öko- und Bio-Label gut angenommen werden, beabsichtigen wir die Rolle der Herkunftsangaben für regionale Produkte weiter zu stärken, denn Lebensmittel aus Deutschland und Sachsen haben eine hohe Werthaltigkeit, dessen Inbegriff beispielsweise der Dresdner Stollen ist“, erläuterte Christian Schmidt. Mit solchen Herkunftsbezeichnungen verbinde der Verbraucher automatisch garantierte Qualitäten. Darüber hinaus gebe es eine Reihe von Gesprächsthemen wie Lebensmittelsicherheit, Qualität von Rohstoffen, Gewinnung von Berufsnachwuchs und Betriebsübergabe, zu denen er mit dem Bäckerpräsidenten im Gespräch bleiben wolle – vielleicht schon beim nächsten „Praktikum“ in Wipplers Backwirtschaft.

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