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Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sieht vor, für eine gesündere Lebensweise den Salzgehalt in Brot und Brötchen zu senken. Der Zentralverband (ZV) fordert die Politik dazu auf, Verbraucher besser über Ernährungszusammenhänge aufzuklären, anstatt Diktate für Bäcker zu erlassen.
© Hintergrund der Pläne des BMEL ist, dass der Bundestag die Bundesregierung im Jahr 2015 damit beauftragt hat, die Anteile an Zucker, Fetten und Salz in Fertigprodukten zu senken. Nun hat das BMEL seinen Strategieentwurf vorgelegt. Darin heißt es unter anderem: den Salzgehalt in Brot und Brötchen zu senken, hätte einen großen positiven Effekt in der Bevölkerung und sei ohne großen technologischen Aufwand möglich. Dazu sagt Michael Wippler, Präsident des ZVs: „Das politische Signal des Strategieentwurfs ist äußerst fragwürdig und die Bevormundung wäre noch schlimmer als beim Veggie-Day. Die Konsequenz wäre ein geschmackneutrales Einheitsbrot und der Verlust von Vielfalt und Abwechslung. Aber gerade diese Vielfalt prägt die deutsche Brotkultur in ganz besonderer Weise. Statt den Innungsbäckern Rezepturen zu diktieren und Verbrauchern vorzuschreiben, was sie essen dürfen, sollte besser über Ernährungszusammenhänge und gesunde Lebensweisen aufgeklärt werden.“
Der ZV erinnert zudem an den Auftrag des Bundestages. Danach sollte die Bundesregierung eine Strategie gemeinsam mit der Lebensmittelwirtschaft und dem Lebensmittelhandel erarbeiten. Aber die Realität sieht, laut ZV, anders aus: Ein gemeinsames Erarbeiten habe nicht stattgefunden; im Gegenteil: Das BMEL gewähre den betreffenden Verbänden lediglich zwei Wochen Stellungnahmefrist bei diesem hochkomplexen Thema. Höchst fragwürdige Datenbasis
Dem ZV erscheint zudem die wissenschaftliche Datenbasis des BMEL-Papiers als höchst fragwürdig. Es stützt sich auf Studienergebnisse eines Instituts, das seinerseits klar darauf verweist, nicht über aktuelle und wissenschaftlich valide Daten zu verfügen. Zudem bezieht man sich auf Daten über abgepacktes Brot aus dem Supermarkt statt auf frische Produkte aus Handwerksbäckereien. Hierzu sagt Präsident Michael Wippler: „Wir sind bereit, unsere Bäcker für das Thema ‚Salz‘ und für den bewussten Umgang damit zu sensibilisieren. Doch bitte auf einer verlässlichen Faktenlage.“
Zentralverband

Für Brotvielfalt, gegen Einheitsbrot

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sieht vor, für eine gesündere Lebensweise den Salzgehalt in Brot und Brötchen zu senken. Der Zentralverband (ZV) fordert die Politik dazu auf, Verbraucher besser über Ernährungszusammenhänge aufzuklären, anstatt Diktate für Bäcker zu erlassen.

Hintergrund der Pläne des BMEL ist, dass der Bundestag die Bundesregierung im Jahr 2015 damit beauftragt hat, die Anteile an Zucker, Fetten und Salz in Fertigprodukten zu senken. Nun hat das BMEL seinen Strategieentwurf vorgelegt. Darin heißt es unter anderem: den Salzgehalt in Brot und Brötchen zu senken, hätte einen großen positiven Effekt in der Bevölkerung und sei ohne großen technologischen Aufwand möglich. Dazu sagt Michael Wippler, Präsident des ZVs: „Das politische Signal des Strategieentwurfs ist äußerst fragwürdig und die Bevormundung wäre noch schlimmer als beim Veggie-Day. Die Konsequenz wäre ein geschmackneutrales Einheitsbrot und der Verlust von Vielfalt und Abwechslung. Aber gerade diese Vielfalt prägt die deutsche Brotkultur in ganz besonderer Weise. Statt den Innungsbäckern Rezepturen zu diktieren und Verbrauchern vorzuschreiben, was sie essen dürfen, sollte besser über Ernährungszusammenhänge und gesunde Lebensweisen aufgeklärt werden.“
Der ZV erinnert zudem an den Auftrag des Bundestages. Danach sollte die Bundesregierung eine Strategie gemeinsam mit der Lebensmittelwirtschaft und dem Lebensmittelhandel erarbeiten. Aber die Realität sieht, laut ZV, anders aus: Ein gemeinsames Erarbeiten habe nicht stattgefunden; im Gegenteil: Das BMEL gewähre den betreffenden Verbänden lediglich zwei Wochen Stellungnahmefrist bei diesem hochkomplexen Thema.
Höchst fragwürdige Datenbasis
Dem ZV erscheint zudem die wissenschaftliche Datenbasis des BMEL-Papiers als höchst fragwürdig. Es stützt sich auf Studienergebnisse eines Instituts, das seinerseits klar darauf verweist, nicht über aktuelle und wissenschaftlich valide Daten zu verfügen. Zudem bezieht man sich auf Daten über abgepacktes Brot aus dem Supermarkt statt auf frische Produkte aus Handwerksbäckereien. Hierzu sagt Präsident Michael Wippler: „Wir sind bereit, unsere Bäcker für das Thema ‚Salz‘ und für den bewussten Umgang damit zu sensibilisieren. Doch bitte auf einer verlässlichen Faktenlage.“

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