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Dass das Zahlen mit Bargeld neben bargeldlosem Zahlen weiterhin seine Berechtigung hat, ist eines der Ergebnisse des von der Deutschen Bundesbank mit 27 Verbänden und Organisationen aus der Breite der Gesellschaft durchgeführten Dialogs.
© Christian Horz/Getty Images
Titel E-Paper 10-24
Zentralverband

Dialog zur Zukunft des Bargelds

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV) hat an einem von der Deutschen Bundesbank durchgeführten Dialog zur Zukunft des Bargelds teilgenommen und Themenpapiere miterarbeitet. Diese wurden nun veröffentlicht.

Dass die Bedeutung des Bargelds in der öffentlichen Diskussion derzeit unterrepräsentiert ist, war eines der Ergebnisse aus dem Dialog der Deutschen Bundesbank mit 27 Verbänden und Organisationen aus der Breite der Gesellschaft. Die Bundesbank hatte erstmals zu einem solchen Dialog eingeladen, an dem sich auch der ZV beteiligte.

 

Auch Bargeld zählt

Wie der ZV feststellt, steigt die Nachfrage nach bargeldlosem Bezahlen und immer mehr Handwerksbetriebe bieten entsprechende Bezahlmöglichkeiten dazu an. Und doch bleibt Bargeld für viele Kundengruppen ein unverzichtbares Element, wie die neuen Themenpapiere der Bundesbank belegen. Der ZV betont, bargeldlosem Bezahlen offen gegenüberzustehen, gleichzeitig sei aber auszumachen, dass viele Kunden nach wie vor erwarten, auch künftig beim Bäcker bar bezahlen zu können. Zugleich nehmen Berichte zu, dass sich immer mehr Banken aus dem Geschäft mit Bargeld zurückziehen, Bankfilialen schließen, Geldautomaten verschwinden und das Einzahlen von Bargeldeinnahmen erheblich schwieriger und teurer wird. Dr. Friedemann Berg, Hauptgeschäftsführer des ZV, sieht diese Entwicklung mit Sorge: „Besonders kleine und mittelständische Betriebe sehen sich mit Problemen in diesem Bereich konfrontiert. Deshalb ist es uns wichtig, hier auf Verbesserungen zu dringen und den Zugang zu Bargeld in Deutschland zu erhalten und sicherzustellen.“ Der ZV unterstützt deswegen den Verband „Bargeld zählt! e.V.“, dessen Mitbegründer er ist.

 

Sicherheit, Teilhabe und Resilienz

In einer Zeit, in der digitale Zahlungsmethoden zunehmend in den Vordergrund rücken, bleibe Bargeld für viele Bäckereien und ihre Kunden ein unverzichtbares Element der Geschäfte des täglichen Lebens, hält der ZV fest. „Für viele Betriebe ist Bargeld mehr als nur eine Zahlungsoption – es ist ein Stück Alltagssicherheit. Bei Stromausfällen, Hackerangriffen auf den unbaren Zahlungsverkehr oder Softwarestörungen kann mit Bargeld weiter eingekauft und bezahlt werden“, mahnt Berg. „Vor allem aber: Das Bäckerhandwerk bedient Kundenwünsche. Wir stellen fest, dass viele Kunden nach wie vor mit Bargeld zahlen und erwarten, auch künftig beim Bäcker bar bezahlen zu können.“ Die in den Themenpapieren festgehaltenen Ergebnisse des Dialogs werden seitens des ZV begrüßt. „Wir sehen durch den Dialog unsere Position bekräftigt. Bargeld sichert nicht nur die Unabhängigkeit der Betriebe, sondern auch die gesellschaftliche Teilhabe aller Kundengruppen“, so Berg weiter. „Es trägt zur Resilienz unserer Wirtschaft und der Gesellschaft bei und ist in Krisenzeiten ein stabilisierender Faktor.“

 

Engagement erforderlich

Die Bundesbank betonte im Dialog, dass die Zukunft des Bargelds keineswegs gesichert sei, sondern aktives Engagement erfordere. „Die jetzt begonnene öffentliche Diskussion um die Zukunft des Bargelds ist essenziell, um gesellschaftliches Verständnis zu schaffen und politisch gehört zu werden“, betont Berg. „Dabei stehen wir anderen Zahlungsmitteln offen gegenüber, denn schließlich erwarten Teile der Kundschaft auch Kartenzahlung oder mobile Bezahlungsmöglichkeiten.“ Der ZV fordert, dass der Zugang zu Bargeld sichergestellt bleibt und das Einzahlen weiterhin möglich ist – in angemessener Entfernung, sowohl für die Menschen als auch für Betriebe. Die Gebühren für den Umgang mit Bargeld sollten per Gesetz gedeckelt werden. Für Betriebe wären maximal 0,05% der jeweiligen Geldsumme angemessen.

Die am 22. August 2024 veröffentlichten Themenpapiere des Dialogs finden sich auf der Website der Deutschen Bundesbank.

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