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100 Tage Lockdown und kein Ende in Sicht: Die Umsatzverluste der Bäckereicafés machen den Unternehmen zunehmend zu schaffen. (Foto: ZV/Shutterstock)
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Zentralverband

Breitere Hilfen, mehr Perspektive

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks hat am Wirtschaftsgipfel des Bundeswirtschaftsministeriums teilgenommen und macht sich für eine Nachbesserung der Wirtschaftshilfen stark: Die Überbrückungshilfe III müsse nachjustiert werden, zudem brauche die Branche nach mehr als 100 Tagen Lockdown eine Öffnungsperspektive.

Beim Wirtschaftsgipfel des Bundeswirtschaftsministeriums am 16. Februar waren Vertreter von mehr als 40 Wirtschaftsverbänden dabei und zeichneten ein düsteres Bild der aktuellen Wirtschaftslage. Für das Bäckerhandwerk nahm ZV-Präsident Michael Wippler teil und setzte sich dort gemeinsam mit anderen Wirtschaftsvertretern für eine Nachbesserung der Wirtschaftshilfen ein.
Flexibleres Vorgehen gefordert
Präsident Wippler fasst im Nachgang zum Wirtschaftsgipfel die Position des Zentralverbands wie folgt zusammen: „Seit mehr als 100 Tagen sind die Bäckereicafés geschlossen und die Betriebe haben einen erheblichen Umsatz- und Ertragsverlust erlitten. Nicht unerhebliche Teile der Branche sind in Schieflage geraten. Um wirtschaftliche Verwerfungen der Handwerksbranche abzuwenden, fordern wir die Bundesregierung auf, die Wirtschaftshilfen nachzubessern.“ Auch Unternehmen, die weniger als 30% Umsatzeinbruch erlitten hätten, sollten die Überbrückungshilfe III beantragen dürfen. „Ein Umsatzverlust von 30% ist als alleinige Bezugsgröße ungeeignet, um die wirtschaftliche Krise der Unternehmen zu beurteilen. Die Schwelle zur Beantragung der Wirtschaftshilfen sollte abgesenkt werden, was nach EU-Recht (sog. Kleinbeihilfen) zulässig ist“, sagt Wippler weiter.
Wann darf es wieder losgehen?
Thematisiert wurde während des Wirtschaftsgipfels auch die schleppende Auszahlung der November- und Dezemberhilfen. Diese gelte es kurzfristig und unbürokratisch an die betroffenen Unternehmen auszuzahlen, fordert Wippler: „Die Wirtschaftshilfen müssen schnellstmöglich dort ankommen, wo sie benötigt werden. Es kann nicht sein, dass Betriebe hierauf weiter warten.“ Darüber hinaus wurden weitere Probleme an die Bundesregierung adressiert: Die Cafébetriebe bräuchten nach fast 100 Tagen Lockdown eine Öffnungsperspektive für die kommenden Wochen, etwa einen Stufenplan zur schrittweisen Öffnung. Die Unternehmen müssten verlässlich für die Zukunft planen können. Laut Wippler liegen gewissenhaft ausgefeilte Hygiene- und Sicherheitskonzepte vor. Zudem belegten Studien, dass in Gastronomie und Einzelhandel ein geringeres Ansteckungsrisiko besteht. Des Weiteren sollten Hygiene-, Test- und Impfstrategien schnell bundesweit optimiert werden.

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