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Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks veröffentlicht regelmäßig aktuelle Daten aus dem Gewerk – dazu nehmen Präsident Michael Wippler (r.) und Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider Stellung. (Foto: Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e. V.)
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BÄKO-magazin Titelseite Ausgabe 11-24
Zentralverband

2019 in Bäckerzahlen

Das „Jahr vor Corona“ im Bäckerhandwerk in Zahlen: Mehr Umsatz, mehr Meister, weniger Ausbildungsabbrecher – der ZV veröffentlicht die Daten für 2019.

Das Jahr 2019 dürfte, das scheint schon jetzt klar, als „das letzte Jahr vor Corona“ in die Zeitgeschichte eingehen. Daten für dieses Jahr werden – hoffentlich nicht allzu lange – als „Vorkrisenniveau“ herangezogen. Das gilt auch für das Deutsche Bäckerhandwerk, das jetzt Zahlen aus seiner Branche für 2019 veröffentlicht hat.
Brot & Backwaren beliebt
Diese zeigen vor allem eine Fortsetzung der bis dato geltenden Trends. Brot und andere Backwaren vom Handwerksbäcker waren 2019 bei den Deutschen weiter beliebt. Erfreulich war das deutliche Umsatzplus von 3,7% (nach 1,1% im Jahr 2018) auf jetzt 15,22 Mrd. Euro. Der so genannte „Brotkorb der Deutschen“ war auch 2019 bunt gemischt, die drei beliebtesten Sorten waren Mischbrote, Toastbrote sowie Brote mit Körnern und Saaten.
Anhaltende Konzentrationsprozess
Trotz der positiven Umsatzentwicklung setzte sich ein weiterer Trend fort: die Zahl der Beschäftigten sank leicht auf rund 266.000 Personen (-1,6%). Der anhaltende Konzentrationsprozess im Bäckerhandwerk ist Grund für die sinkende Zahl von Bäckereien: die Anzahl der Betriebe ging auf 10.491 (-4,0 %) zurück. Entsprechend beschäftigte jede Bäckerei im Durchschnitt 25,4 Mitarbeiter, was einem Anstieg um 2,8% entspricht – und die durchschnittliche Bäckerei genau in die vielfach beklagte „Förderlücke“ bei den Soforthilfen fallen lässt. „Wir erleben in diesen Krisenzeiten einen großen Zuspruch der Menschen in Deutschland. Der ist allerdings auch nötig, wenn wir bei der Zahl der Betriebe und der Beschäftigten im nächsten Jahr nicht zweistellige Minuszahlen sehen wollen. Genießen Sie, Corona hin oder her, die Backwaren, die Sie schon vorher genossen haben: Brot und Brötchen, Kuchen und Torte von Ihrem Handwerksbäcker. Gönnen Sie sich ein Stück Normalität in dieser Ausnahmezeit!“, so Michael Wippler, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks.
„Gefreut hat mich die Zahl an Gesellen- und Meisterprüfungen, die um knapp fünf bzw. knapp zehn Prozent gestiegen sind. Offenbar ist die Faszination unseres Handwerks auch im 21. Jahrhundert ungebrochen. Hoffen wir, dass diese vorrangig junge, neue Generation an Bäckern trotz der aktuellen Widrigkeiten ihre Chance nutzen wird, sich mit einem eigenen Betrieb neue Kunden zu erschließen.“
Nachwuchsmangel wichtiges Thema
Nach wie vor bleibt der Nachwuchsmangel ein wichtiges Thema im Bäckerhandwerk, das 2019 insgesamt 14.773 meist jungen Menschen einen Ausbildungsplatz bot. Im Ausbildungsberuf Bäcker/in sank die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 6,8% auf 5.587 Auszubildende, im Beruf Bäckereifachverkäufer/in ging die Anzahl auf 9.052 (-8,3%) zurück. Die Fortsetzung dieses Trends ist wesentlich auf die weiter anhaltende demografische Entwicklung zurückzuführen. Zwei Lichtblicke gibt es: Die Zahl der Ausbildungsabbrecher sank deutlich (um 12,1%). Und die Zahl der ausländischen Auszubildenden (solche mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit) stieg weiter leicht, nach teils erheblichen Zuwächsen in den Vorjahren.
Neue Perspektiven in Corona-Krise
„Das Bäckerhandwerk leistet auch bei der Integration von Menschen mit nichtdeutschem Hintergrund Beachtliches. Wer weiß, vielleicht wird die Corona-Krise auch dazu führen, dass insgesamt mehr junge Menschen ihr eigenes Brot nicht nur verdienen, sondern selbst machen wollen. Das Thema Nachwuchssicherung dürfte weiterhin eine hohe Priorität für die Branche behalten“, meint Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider. Die Corona-Krise könnte auch neue Perspektiven in Gesellschaft, Politik und Behörden auf die Systemrelevanz des Bäckerhandwerks eröffnen. Viele Betriebe erhoffen sich umfassende Erleichterungen von bürokratischen, energiepolitischen und steuerlichen Belastungen. Schneider: „Wir spüren gerade, wie wichtig die Nahversorgung der Bevölkerung und die Branche mit ihren kurzen Wegen für das soziale Leben in der Krise ist. Ich bin sicher, dass wir in der Post-Corona-Zeit einen anderen gesellschaftlichen Blick auf das Bäckerhandwerk erleben werden.“

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